Schaum

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Der Schaum in der Wanne zeichnete sich auf ihren Beinen ab und das warme Wasser brannte etwas auf ihrer kalten Haut, aber sie gewöhnte sich daran. 

Sie zog die Knie an und hielt die Tasse fest, während Valerio ihr folgte und sich ihr gegenüber hinsetze. Er lehnte sich an das Ende der Wanne und schloss die Augen, seufzte zufrieden. 

Wie schwer wäre es ihn zu ertränken? Seinen Kopf solange unter Wasser zu drücken, bis es alle Luft in den Lungen verdrängt hatte? Ihn wäre sie dann los, aber es stand dann noch immer genügend zwischen Lovis und der Freiheit. An diesen Barrieren würde sie ohne ihn wohl nicht vorbeikommen. 

"Überlegst du, wie du mich umbringst?" Valerio öffnete seine Augen wieder und schaute Lovis direkt an. 

"Ich denke, das ist verständlich. Du hast mich immerhin entführt."

"Genau genommen, habe ich dich nur gekauft. Die Leute, von der Auktion haben dich entführt. Ich habe dich gerettet."

"Gerettet?"

"Wer weiß, wer dich aufgenommen hätte. Dieser alte Sack mit dem ich geboten habe, der hätte dir wer weiß was angetan. So viele wollten dort ein Spielzeug zum kaputtmachen, zum quälen und foltern, vergewaltigen. Bei ihnen würdest du jetzt bluten und schreien, bei mir kannst du ein schönes Bad nehmen und dennoch drehen sich deine Gedanken um meinen Tod", hielt Valerio einen kleinen Vortrag und setzte sich etwas auf. Seine Hand berührte unter Wasser ihr Bein und er strich sanft hoch bis zu ihrem Knie, sodass das Wasser an ihrem Schienbein in kleinen Flüssen hinunter floss. 

"Willst du jetzt etwa ein Dankeschön hören?" Sie stellte die Tasse, auf dem kleinen Tisch neben der Wanne auf dem Duschgels und weiteres standen, ab und rutschte ebenfalls etwas näher zu ihm. Sie legte ihre kleine Hand an seine Kehle und drückte leicht zu. Sie kam nicht einmal zur Hälfte rum, es sah aus als würde eine Puppe an seinem Hals hängen. "Das wirst du nicht bekommen."

"Ich weiß. Ich brauch kein Dankeschön von dir. Es reicht, dass du du bist." Er hob seine Hand und legte sie über ihre. Ihre eigenen Finger verschwanden komplett unter seinen. Das half ihr nicht unbedingt in ihrem kleinem Machtkampf.

"Du kennst mich nicht."

Er legte den Kopf etwas schief. 

Sie tat es ihm gleich. Er verhielt sich merkwürdig. Kannte er sie etwa doch? Sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihn nicht kannte. Jemand wie er würde ihr im Gedächtnis bleiben. Oder etwa nicht?

Ich hätte jeden Preis für dich bezahlt .

Schon vorhin hatte er ihre Frage nicht beantwortet, dann würde er es jetzt auch nicht tun, also schwieg sie. Lovis zog ihre Hand zurück und fuhr sich durch ihre leicht fettigen Haare. 

"Dreh dich um", befahl er ihr. Sie sah zu ihm auf und schnalzte mit der Zunge. 

"Ich werde dich schon nicht ertränken. Das wäre doch eine unglaubliche Geldverschwendung."  

"Du sagtest, jeder kümmert sich um sich selbst."

"Mmh. Ich habe meine Selbstkontrolle wohl überschätzt." 

Sex in der Badewanne. Das wäre ein erstes Mal für sie. Doch so sah sein Blick nicht aus. Er war nicht lustvoll, er war sanft. Obwohl sie sich vor ihn in Acht nehmen sollte, fühlte sie sich bei ihm sicher. Etwas an ihm, sagte ihr, dass er ihr nichts Böses wollte. Doch es war eine Tatsache, dass er sie gekauft hatte. Valerio sah Lovis als seinen Besitz an. Und wie gut konnte ein Mensch sein, wenn er auf einer Auktion anwesend war, wo Menschen gegen ihren Willen verkauft wurden? Lovis durfte sich nicht täuschen lassen. 

Bis du verstehst, wem du gehörst...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt