Kapitel 3

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Als ich die Augen öffne fällt die Sonne bereits in mein Schlafzimmer. Ein Blick auf meinen Wecker verrät, dass ich bereits seit einer Stunde in der Firma sein sollte.
Fuck.
Ich springe aus dem Bett, Haare unter die Dusche und springe in meine Klamotten und 45 Minuten später stehe ich im Aufzug und fahre in die oberste Etage.
Der Stoff der Hose reibt Schmerzhaft über meinen Arsch.
Im 15. Stock steigt meine Lieblings Personalchefin ein.
„Na wie sehen sie denn heute aus?"
„Danke, das Kompliment kann ich zurück geben."
Im 20. Stock bleibt der Aufzug erneut stehen. Oh Fuck muss denn jetzt die ganze Firma in den Aufzug.
Die Türen öffnen sich, mein Boss steigt ein.
Er begrüßt Mrs. Sparke. Ich ertappe mich dabei, wie ich meinen Blick senke und zu Boden sehe.
Scheisse was tust du da? Ich schüttel mich kurz und blicke ihm unverwandt und die Augen. Ein wissendes Lächeln umspielt seine Lippen. Halte bloß den Blickkontakt. Du bist nicht seine Sub! Hörst du! Doch verdammt, ich will es sein!
NEIN!!! Du bist die Herrin! Die Kerle kriechen vor dir. Bei dem Gedanken daran ihn vor mir kriechen zu sehen muss ich ebenfalls Lächeln.
„Mr. Carter, als Personalchefin muss ich auf das Zuspätkommen von Mrs. Grant mit einer Abmahnung reagieren."
„Mrs Sparke", sagt Ryan süffisant, „meine Assistentin kommt genau dann, wenn es mir beliebt."
Ich schließe die Augen, denn gegen die nun aufstehende Röte in meinem Gesicht bin ich machtlos. Bei der Zweideutigkeit seiner Worte schießen mir die Bilder von gestern in den Kopf, mein Unterleib zieht sich zusammen und ich werde feucht. Im 45 Stock steigt Mrs. Sparkes endlich aus. Auf einmal Steigt die Temperatur in diesem Aufzug um 100 grad an.
Ryan betätigt den Stop Knopf und drängt mich sofort an die Wand. Als ich mit meinem Hintern die Wand berühre ziehe ich die Luft scharf ein.
„Alles in Ordnung Miss Grant?"
„Ja, Mr. Carter", sage ich und hefte meinen Blick fest auf seine Augen.
„Wir werden über neue Regeln sprechen müssen Mrs. Grant."
„Nein! es war eine Ausnahme! Die entsprechenden Mädchen waren nicht im Haus. Sollten sie noch einmal zu Besuch kommen, wird ihnen eine Sub zur Verfügung stehen."
Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Sind sie sich sicher, dass es ihnen nicht gefallen hat?"
„Ich kann mich kaum bewegen. Selbst der Stoff der Hose reibt unangenehm!"
„Sie hätten es jederzeit beenden können."
Ich lache rau.
„Sie haben 20.000$ gezahlt, damit ihnen jemand zur Verfügung steht. Hätte ich abgebrochen, müsste Mike ihnen das Geld zurückgeben. Und er hätte es von mir verlangt!
Auch wenn sie mich gut bezahlen, so habe ich keine 20.000$ übrig."
„Ich ging davon aus, dass es freiwillig geschieht!", sagt er etwas entsetzt.
„Das tut es, aber bei jeder Dame eben in ihrem Bereich. Die Frauen, die sich als Subs anbieten machen das auf jedenfall freiwillig. Ich habe es gestern ebenfalls freiwillig gemacht, und habe es mir auch gut entlohnen lassen."
Er sieht mich verwirrt an.
Gott sei Dank, ich habe wieder zu mir zurückgefunden. Er lässt den Aufzug weiter fahren. Als sich die Türen öffnen geht er in sein Büro und ich in meines.
Nachdem ich meinen Rechner hoch gefahren habe, rufe ich sofort Colin an.
„Ja?", blufft er ins Telefon.
„Heute wohl mies gelaunt?"
„Wenn du mich anrufst, willst du immer irgendwas idiotisches von mir!"
„Da kann ich dir leider nicht widersprechen. Wann hast du Zeit?"
„Jetzt zum Beispiel!"
„Kann ich zu dir kommen?"
„Mh." grunzt er und legt auf.

Ich mache mich gleich auf zu Colin, spare es mir anzuklopfen, da er mich mit seinen Kopfhörern sowieso nicht hört.
Ich betrete sein Büro und stelle mich neben ihn. Er ist so konzentriert auf seine Bildschirme, dass ich es mir nicht verkneifen kann. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ach du scheisse!", brüllt er auf.
„Lass das."
„Entschuldige, du sahst so süß aus."
„Süß? Ich sehe nicht süß aus! Heiß vielleicht, aber nicht süß!"
Er steht auf und steht nun direkt vor mir. Er überragt mich um einen Kopf.
„Was willst du?"
Scheisse mir fallen gerade einige Dinge ein, die ich mit dir anstellen könnte!
„Kannst du mir etwas elegantes basteln, das keine Spuren hinterlässt?"
„Da musst du mir schon etwas mehr bieten."
Ich ziehe an seiner Krawatte und lege meine Lippen auf seine. Er lässt sich nicht lange bitten, fährt mit seinen Händen über meinen Rücken und greift fest um meinen Po.
„Aaah verdammte Scheisse!", fluche ich.
„Na so fest wars jetzt auch nicht, da bin ich bei dir anderes gewohnt."
„Sorry, ich hatte einen kleinen Unfall."
„Aha, sag mir nicht, dass es das jetzt war! Meine Hose platzt gleich!"
„Dann heute mal anders."
Ich schließe seine Bürotür ab, schiebe ihn Richtung Couch.
Er versteht worauf ich hinaus möchte und öffnet seine Hose. Er lässt sie mit samt Boxershort die Beine hinabgleiten. Ich steige ebenfalls aus meiner Hose mit samt dem Slip.
„Ungewöhnlich, dass du eine Hose trägst, sonst sind das immer Röcke, was den Zugang um einiges erleichtert."
„Heute eben nicht. Nur eine Bedingung, fass nicht meinen Arsch an."
Er sieht mich verwirrt an, ergreift meine Hand, zieht daran und legt mich über seine Beine.
„Scheisse, was hast du denn angestellt? Das muss doch weh tun!"
„Tut es auch!"
„Ich steh ja auch drauf, dir den Arsch zu versohlen, aber das geht ein wenig zu weit. Hattest du nicht gesagt, deine Kunden dürfen dich nicht anfassen?"
„Dürfen sie auch nicht! Das war ein Unfall."
„Aha. Kleines, das hat die Stimmung gekillt. Da bekomme ich keinen Hoch, wenn ich mir vorstelle, dass dir irgendjemand so heftig den Arsch versohlt hat, dass du dich nicht mehr setzen kannst!"
„Es war nicht irgendjemand! Deswegen bin ich hier. Die Sitzungen werden aufgezeichnet und wenn Mike, mein Boss in dem Club, rausfindet, wer der Kunde war, der ein wenig die Kontrolle verloren hat, könnte das unschöne Folgen für ihn haben. Kannst du mir ein Programm schreiben, dass alle Daten bezüglich dieses Kunden löscht?"
„Wäre machbar, aber dann bräuchte ich einige Daten des Kunden und warum willst du ihn schützen?"
„Er hat gerade viel um die Ohren. Beruflich ist es stressig, privat läuft es nicht so gut. Ich weiß wie es ist, wenn man diese Gelüste hat und seinen Trieb nicht ausleben kann. Ich verstehe ihn einfach."
„Ok, wer ist der Kunde?"
„Ryan Carter."
„Fuck, der Boss hat dich dermaßen verletzt, dass du dich nicht mehr setzen kannst?"
„Ja, aber egal. Ich komme damit klar. Schreibst du mir das Programm?"

„Ja, aber das kostet dich was."
Wir haben uns mittlerweile wieder angezogen und ich bedauere es ein wenig, dass ich Colins Härte nicht zu spüren bekomme.
„Gerne, sobald es meinem Arsch wieder besser geht."
„Darauf freue ich mich, aber das habe ich nicht gemeint."
„Ich habe es befürchtet."
„Ich würde dir gerne einmal zusehen, wie du in deinem Club die Kerle dominierst."
„Ja, hatte ich dir ja versprochen."
„Gut, ich schreib dir das Programm!"
„Danke dir", sage ich. Bevor ich mich jedoch zum gehen abwende, lasse ich meine Lippen auf seine wandern. Sofort fährt er mit der Zunge in meinen Mund. Als er seine Hände auf meinen Hintern legt um mich an sich heran zu ziehen, ist der Kuss sofort beendet, da ich fast schreie vor Schmerz.
Oh, verdammt! Nie wieder!
„Fuck es tut mir leid."
„Ist ok, wir müssen das ganze nur verschieben, bis es wieder besser ist, danach will ich sowohl diese Lippen, als auch diesen Schwanz. Bis es soweit ist, findest du bestimmt in einer anderen Muschi Befriedigung!"
„Vermutlich, aber keine hat deine Klasse!"
„Charmeur! Und jetzt weiter arbeiten!"

Ich fahre wieder nach oben in mein Büro.
Als sich die Aufzugstüren öffnen kommt Ryan gerade aus meinem Büro!
„Da sind sie ja! Mein Büro! Jetzt!", er klingt wütend.

„Was soll die scheisse? Läuft das bei ihnen so?"
Er sieht mich mit zusammen gekniffenen Augen an, seine Stimme ist schneidend.
„Ich weiß nicht worauf sie hinaus wollen?"
Er deutet auf seinen PC. Ich gehe um den Tisch herum und sehe ein Video, auf dem er mir gerade genüsslich den Arsch mit einem Rohrstock versohlt.
„Fuck!", sage ich.
„Dazu kam es leider nicht", sagt er trocken.
„Ich hatte gehofft Mike erkennt sie nicht."
„Ach Ja, ihr Mike macht das öfters?"
Auf einmal hört man auf dem Video wie ich mein Safeword sage, Ryan jedoch nicht darauf reagiert. Ich wiederhole es noch ein paar Mal, aber  er lässt sich nicht unterbrechen.
Ryan starrt auf das Video.
„Ich habe nicht mitbekommen, dass sie abbrechen wollten", sagt er jetzt mehr zu sich selbst.

Bitte Mr. Carter hören sie auf" Ist der nächste Satz, den ich auf dem Video sage.

„Scheisse, ich habe sie beim Namen genannt. Das wusste ich nicht mehr. Es tut mir leid, ich... verdammte Scheisse. Irgendwie ist das alles sehr verzerrt."
„Sie wollten aufhören und ich habe sie ignoriert", er macht sich gerade selbst Vorwürfe. Er setzt sich auf seinen Stuhl und fährt sich durch die Haare. Wenn der Dom nicht auf seine Sub reagiert, ist das Vertrauensverhältnis der beiden zerstört. Carter kann froh sein, dass ich vor ihm lag.
Plötzlich kommt mir eine Idee, ich rufe Mike an und stelle das Telefon auf Laut. Ich

„Guten Morgen, meine Königin des Schmerzes, was kann ich für dich tun."
„Was soll die scheisse?"
„Oh, du hast das gestern besser gemacht, als unsere Profis. Sie hätten viel früher abgebrochen, du hast es bis zum Ende durchgezogen."
Ryan verzieht gequält sein Gesicht.
„Die Aufnahme von der Session, hast du sie gelöscht?"
„Natürlich, es war ja deine und so steht es in unserem Vertrag."
„Ok, und du weißt, dass ich weg bin und du mir 50.000 $ zahlen musst, Wenn du meine Videos speicherst?"
„Ja, aber keine Sorge, alle Videos sind gelöscht!"
„Und warum habe ich dann eine Email erhalte, von der gestrigen Session?"
„Was? Unmöglich! Sie sollte es löschen!"
„Wer ist sie?"
„Jen! Ich habe ihr gesagt, dass sie es löschen soll, wenn es ohne Komplikationen ablief."
Ok, dann habe ich jetzt meine Antwort.
„Es war alles in Ordnung, ich möchte dass alle Kopien gelöscht werden!"
„Ich rede mit ihr und werde es selbst löschen!"
„Danke. Ich komme heute Abend vorbei, dann möchte ich das überprüfen."
„Keine Sorge, ich kümmere mich um alles."
Ich lege einfach auf.

„Jen hat es nicht gelöscht, weil sie den Abbruch gehört hat, aber es lief weiter. Ich hoffe Mike löscht es einfach."
„Wer sagt, dass es dann keine Kopien mehr gibt?"
„Da kommt Colin ins Spiel, er schreibt mir ein Programm, welches alle Informationen -sie betreffend- löscht."
„Mr. Spencer weiß Bescheid?"
„Nein! Nicht über die Details, aber sie kennen ihn, er schweigt wie ein Grab." Ryan nickt nur er stellt sich ans Fenster und sieht hinaus.
„Ich werde dafür sorgen, dass ihnen das nicht auf die Füße fällt, Sir, versprochen." Ein Lächeln umspielt seine Sinnlichen Lippen bei meiner Anrede.
„Wenn meine Frau das zu sehen bekommt, wird sie sich scheiden lassen."

Wenn seine Frau ihm geben würde was er braucht, müsste er nicht solche Etablissements aufsuchen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es berauschend ist, wenn man einen Partner hat mit den gleichen Vorlieben und ihm vertrauen kann.

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