Kapitel 23

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Rafael, mein jüngster Bruder, springt mir zur Seite.
„Seine Musik ist echt cool! Ich habe mir die CD's gekauft. Hättest du mir nicht sagen können, dass du auf das Konzert gehst? Dann wäre ich mitgekommen. Bestimmt voll abgefahren."
Ich löse mich aus Colins Umarmung und stelle mich wieder neben ihn. Meine Finger Krallen sich in seine Hand.

„Besonders der Heiratsantrag, den sie auf der Bühne bekommen hat!", knurrt Greg.

„Wie bitte?", die Stimme meiner Mutter überschlägt sich fast.
Ich drücke mich fester an Colin, er schlingt seine Arme um mich.
„Du glaubst doch nicht, dass du unseren Segen bekommst, wenn du .... Ihn... heiratest."
Sie deutet dabei mit einem abfälligen Blick auf Colin, der sich hinter mir anspannt.

„Ich brauche euren Segen nicht. - Danke Mum, dass du mich wieder daran erinnerst, warum ich nach New York gegangen bin. Euer scheinheiliges Getue und diese Engstirnigkeit sind zum kotzen!"
Ich greife Colins Hände und führe sie über meinen Bauch.
„Wir bekommen ein Baby und wir werden heiraten! Mit oder ohne eurem Segen. Ihr müsst mich und meine Entscheidungen akzeptieren!"
„Das müssen und werde wir nicht, junge Dame!", poltert mein Vater.
„Gut, dann lasst es! Dann gehen wir und ihr werdet euer Enkelkind niemals sehen!"
Ich weiß nicht woher ich meinen Mut nehme ihnen endlich mal zu widersprechen, aber es fühlt sich gut an!
„Lass uns gehen, Colin. Es war ein Fehler her zu kommen!"
„Nein, es war ein Fehler ihn mitzubringen!", keifft Ada.
Sie ist genauso verblendet wie meine Eltern, aber ihre Worte schmerzen viel mehr.

Ich versuche sie zu ignorieren, drehe mich in Colins Armen zu ihm um und drücke ihm einen kurzen Kuss auf.
„Lass uns gehen!"
Er nickt bestätigend und wendet sich ab.
„Wenn du jetzt gehst, Fräulein, dann brauchst du nie wieder zurück kommen, dann ist Tür zu!"
Colin will stehen bleiben, ich schiebe ihn weiter Richtung Tür.
Margaret formt ein tonloses „es tut mir so leid", mit ihren Lippen. Ich versuche mich an einem traurigen Lächeln.
Ich schaue mich kurz um und suche Rafael. Er hat sich aus dem Staub gemacht, er hasst es wenn wir streiten.

„DANA!", ertönt der schrille Schrei, meiner Mutter.
Ich habe die Klinke bereits runter gedrückt und öffne die Tür.
„Ist dir so ein dahergelaufener Kerl wirklich wichtiger, als deine Familie?"
„Er ist meine Familie! Wenn ihr das nicht verstehen könnt, tut es mir leid. Ihr habt mich nie verstanden, und wolltet es auch nie!"
Sie presst ihre Lippen fest aufeinander und rümpft die Nase.
„Was ist mit ihnen?", spricht sie Colin direkt an, „ist es für sie Ok, dass Dana mit ihrer Familie bricht?"

Colin dreht sich nun betont langsam zu meiner Mutter um.

„Sie musste sich heute morgen bereits übergeben, es ging ihr wirklich schlecht. Aber dafür hat sich niemand von ihnen bisher interessiert. Auch nicht wie es dem Baby geht. Ob es ein Junge wird oder ein Mädchen. Sie stürzen sich darauf, dass ich nicht in ihr Weltbild passe. Das ist ok, darüber bin ich persönlich ganz froh. Halten sich mich meinetwegen für Satan höchstpersönlich.
Ich frage mich die ganze Zeit nur, wie aus Dana ein so wundervoller Mensch geworden ist. - Wie hast du das gemacht, Kätzchen?"
„Ähm...", zu mehr reicht es gerade nicht, das war ja ein halber Roman für ihn, wo er sich sonst immer so kurz fasst.
Ich bin sprachlos, genau wie meine Mutter, die ihn nur fassungslos anstarrt.

Colin sieht mich amüsiert an und tritt dann aus dem Haus. Noch immer völlig perplex folge ich ihm zum Auto.
„Kätzchen, sag was!", fordert Colin mich beim Einsteigen auf.
„Du hast meiner Mutter den Wind aus den Segeln genommen, das war beeindruckend!"
„Ich bin immer beeindruckend!", sagt er mit seinem wohlbekannte Lächeln auf den Lippen.
Er lenkt den Wagen auf die Straße und folgt dem Verkehr.

Umso weiter wir uns von dem Haus entfernen, umso freier kann ich atmen. Ich sollte traurig sein, dass meine Eltern nichts von mir wissen wollen, stattdessen fühle ich mich frei. Frei und glücklich, dass ich endlich dort bin, wo ich hingehöre. An die Seite meines Rockers. Ich weiß, dass Colin ein guter Vater sein wird. Zusammen bekommen wir das hin.

„Versprichst du mir etwas, Colin?"
„Was möchtest du?"
„Sollte ich jemals so werden wir meine Mutter, darfst du mir eine scheuern."
„Ich schlage dich bestimmt nicht, aber ich werde es dir sagen!", beschließt er.

„Auch nicht im Bett, wenn ich unartig war?", Flöte ich. Nach diesem schrecklichen Vormittag, habe ich Lust zu spielen.
„Oh, jetzt kommen die ganz harten Geschütze?", lacht er.
„Vorallem „hart"!"
„Dana! Ich muss mich auf den Verkehr konzentrieren."
„Verkehr... du sagst es."
„Wirst du mir jetzt jedes Wort im Mund herumdrehen?"
„Worte? Nein, aber etwas anderes könnte ich mit meinem Mund schon tun!"
„Fuck, Dana!"
„Oh ja bitte!"
Grinsend schüttelt er den Kopf, hat jedoch beschlossen nichts weiter zu sagen.

Nach 45 Minuten fährt er in die Tiefgarage seines Hotels. Er lenkt den Wagen in eine Parklücke und stellt den Motor ab. Sofort beugt er sich zu mir: „dann lass jetzt deinen Worten taten folgen!"
Unsere Lippen knallen leidenschaftlich aufeinander. Colins Hand wandert auf meinen Bauch, als er den Kuss beendet, sieht er mich zweifelnd an.
„Du bist sicher, dass es ok ist?"
„Du hast die Ärztin heute früh gehört. So lange es der Mutter gut geht, geht es dem Baby auch gut. In deiner Nähe geht es mir immer gut!"
„Na dann, lass uns aufs Zimmer gehen."

Bereits im Fahrstuhl küssen wir uns leidenschaftlich. Zum Glück fährt niemand mit uns hinauf in das zehnte Stockwerk, während unsere Zungen sich in einem wilden Kampf verlieren, massiert Colin meinen Hintern ausgiebig. Ich stöhne gegen seinen Mund.

Als sich die Fahrt der Kabine verlangsamt und das Signal des Fahrstuhls uns die Ankunft auf unserer Etage verkündet, lassen wir voneinander ab, doch nicht ohne uns leidenschaftlich in die Augen zu schauen. Wir wissen beide, worauf der Andere Appetit hat.
Der Flur, auf dem sich unser Zimmer befindet, ist leer. Keck streiche ich über die Beule, die sich in Colins Hose gebildet hat. Er lächelt und versucht mit zitternden Fingern die Karte zu unserer Suite aus seinem Portemonnaie zu befreien, ohne den gesamten Inhalt über dem Boden zu verteilen. Ich lächle amüsiert und kann mein Herz durch meine Brust schlagen hören. Seine Wirkung auf mich ist genauso stark wie am ersten Tag.
Endlich hat er es geschafft, das grüne Licht, ein leiser Piep Ton, der Weg ist frei. Ich schubse ihn vorsichtig ins Zimmer uns lasse die Tür hinter uns ins Schloss fallen. Wir umarmen uns leidenschaftlich, und führen unser kleines Spiel aus dem Fahrstuhl umgehend fort. Meine Zunge fährt in seinen Mund, ich schmiege mich fest an ihn. Dieser Einladung kann er nicht widerstehen. Er hebt mich hoch und geht mit mir zum Bett.

In einer leidenschaftlichen Umarmung lassen wir uns auf die Laken fallen.

Feuer der LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt