Kapitel 6

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Colin begleitet mich in meine Wohnung.
„Bestellen wir uns eine Pizza? In meinem Kühlschrank herrscht gähnende Leere."
„Klingt gut. - Setz dich zu mir Kätzchen", sagt er süffisant und klopft auf die Couch.
„Idiot!"
„Hast du vor den ganzen Abend zu stehen?"
„Ich hatte vor mich mit der Pizza auf mein Bett zu legen."
„Dann aber bitte nackt!"
„Du kannst es auch nicht lassen."
„Natürlich nur, um deine Wunden zu versorgen."
„Natürlich, warum denn auch sonst. Ohne jeglichen Hintergedanken."
„Leider ja, denn wenn ich deinen Arsch sehe, ist das Einzige, das in mir aufsteigt Wut und keine Lust."
Ich habe keine Lust darüber zu reden!

Meine Füße bringen mich um. Ich schleudere meine Schuhe ins Eck und gehe ins Schlafzimmer um mir etwas bequemes anzuziehen.
Ich lasse meine Hose vorsichtig über meinen Hinter gleiten.
„Dana, ich verstehe dich nicht."
„Hast du essen bestellt?"
„Ja. - Du wirst mir nicht erklären, warum dich das so anmacht?"
„Nein. Können wir nicht über etwas anderes reden?"
„Worüber? Da wir meist andere Dinge tun, ist das eine Premiere für uns."
„Oh, Ähm, ich habe dich jetzt mehr oder weniger mitgenommen. Wenn du was anderes vor hattest, kannst du natürlich gehen. Ich..."
„Kätzchen, wenn ich nicht hier sein wollte, wäre ich es nicht", unterbricht er mich.
„Danke."
„Komm mal her."
Er nimmt mich am Arm und zieht mich an seine Brust. Ich liebe diesen Duft. Ich schiebe meine Arme um seinen Rücken ich bin im dankbar, dass er einfach da ist.
Ich breche gerade erneut eine meiner Regeln. Das hier ist mehr als nur Sex. Seit wann kann Colin so... mh... freundlich sein?
„Ich hole die Pizza und du sucht das Programm aus?"

Als er zurückkommt läuft „The Late Show mit Stephen Colbert" und Ich liege auf dem Bauch im Bett und strecke meine Beine in die Luft.
„Wo ist die Creme?", will er wissen.
„Nachttisch."
Colin stellt den Pizza Karton vor mir ab und nimmt sich die Creme. Er beginnt sanft meinen Hintern einzureiben.
„Dana, ich weiß, es ist deine Sache, aber versuche es doch wenigstens zu erklären, ich verstehe es nicht."
„Was genau?", frage ich genervt.
„Ich mag es ja auch mal gerne etwas härter und meine Hand landet auf deinem Arsch, aber wo ist der Reiz, wenn man blutig geschlagen wird."
„Ich weiß es nicht. Wie gesagt, es war eine Ausnahme, Ryan hat die Kontrolle verloren.... und nein... ich schütze nicht ihn, sondern die Firma, in der ich sehr gerne arbeite. Wenn das auf ihn zurück fällt, hat Carter Corp ein Problem."
„Ok, den Teil mit der Firma, den verstehe ich, aber wie kann es ihn anmachen, dich dermaßen zu misshandeln. Sei mir nicht böse, aber aus meiner Sicht geht das zu weit!"
„Ich kann dir ja noch nicht einmal widersprechen"
„Na gut, dann sind wir uns da wenigstens einig. Ich hatte schon Angst, du brauchst das, denn auf diese Weise werde ich dir niemals zur Verfügung stehen."
„Nein! Bitte nicht. Mit dir will ich einfach nur Spaß ohne diese -teilweise doch recht komplizierten Regeln."
„Regeln?"
„Banale Dinge, aber beim Sex stören sie mich."
„Zum Beispiel?"
„Immer mit Sir anreden. Immer in ganzen Sätzen antworten. Mach das mal, wenn du gerade damit beschäftigt bist nicht zu kommen, aber immer weiter stimuliert wirst. Das hasse ich auch, das Verbot zu kommen. Als könnte man das kontrollieren!"
„Du klingst frustriert."
„Ein wenig."
„Frag mich mal! Ich liege neben der heissesten Frau der ganzen Firma und kann sie nicht ficken, weil sie sich vor Schmerzen winden würde."
„Es tut mir leid, aber wir holen das am Wochenende nach, versprochen."
„Wir haben am Samstag wieder einen Auftritt."
„Gut, ich bin da."
„Und dann verschwindest du in den Club?"
„Ich nehme mir frei, ok? Ich stehe dir das ganze Wochenende zur Verfügung, einverstanden?"
„Du nimmst dir frei, damit wir ficken können? Ein ganzes Wochenende?"
„Ja, wenn du möchtest, verlassen ich nicht dein Bett."
„Kätzchen, das wirst du bereuen. Ich nehme dich beim Wort."
„Ich freu mich drauf."
„Du machst mich fertig, weißt du das!"

„Colin?"
„Kätzchen?"
„Ich weiß, wir haben den Deal nur Sex, mehr nicht. Öhm..."
„Worauf möchtest du hinaus?"
„Könntest du heute Nacht hier bleiben?"
„Ich dachte, du fragst nie. Ich werde dafür sorgen, dass du sowohl morgen als auch den Rest der Woche zuhause bleibst. Carter hat dir den Arsch versohlt, da wird er den Rest der Woche ohne dich auskommen!"
„Ich würde dir gerne widersprechen, aber es tut echt verdammt weh."

Ich räume das Bett ab.
„Ich habe nichts zum anziehen für dich."
„Ist ok. In Boxershort geht das schon."
Oh ja, auf jedenfall.
Blowjob funktioniert auf jeden Fall.
Ich gehe ins Bad und springe unter die Dusche, kaum läuft das Warme Wasser über meinen Rücken bereue ich diese Entscheidung sofort.
Ich fühle mich schmutzig, so kann ich nicht ins Bett, besonders wenn Colin neben mir liegt.
Ich Seife mich ein und beiße die Zähne zusammen als der Schaum über meinen Hintern läuft.

„Was dagegen wenn ich unter die Dusche komme?"
Ich strecke ihm meine Hand entgegen, als Zeichen, dass er mir Gesellschaft leisten soll.
Er zieht sich aus und steigt unter meine Dusche.
„Kätzchen, warum wehrst du dich so gegen uns?", fragt er.
Er legt seine Arme um meine Hüften und streicht mir über den Rücken.
„Wir waren uns doch einig. Das Ganze funktioniert nur, weil wir beide nur auf Sex aus sind."
„Und was ist das jetzt grade?"
„Eine Freundin, die ein wenig Hilfe braucht."
„Mit Freunden stehe ich nicht nackt unter der Dusche."
„Deshalb ja „friends with benefits"."
„Wenn du meinst Kätzchen. Sag mal... du hast keine Schmerzen?"
„Oh doch!"
„Bist du fertig? Dann raus aus der Dusche!"
Ich steige langsam aus und trockne mich ab. In meinen flauschigen Bademantel gewickelt gehe ich ins Schlafzimmer. Im ersten Moment überlege ich, ob ich ein schwarzes Negligé überziehe. Entscheide mich dann jedoch für ein langes schwarzes Nachthemd.
Ich geh ins Bett und schlüpfe unter die Decke, selbst die leichte Berührungen des Stoffes verursacht mir heftige Schmerzen.
Carter kann vergessen, dass ich ihm irgendwas unterschreibe.
Ich greife nach meinem Handy und schicke ihm eine Email, mit der ich mich für den Rest der Woche krank melde. Prompt klingelt mein Telefon.
„Das fällt dir früh ein!", knurrt er ins Telefon ohne Begrüßung.
„Guten Abend Mr. Carter, sie sind aber noch spät im Büro."
„Irgendjemanden muss die Arbeit ja machen."
„Wenn sie aufhören ihre Assistentin zu verprügeln kann sie ihnen auch wieder helfen."
„Ach komm, stell dich nicht so an, so heftig war es dann auch nicht."
„Ich mag es gerne etwas härter, das bestreite ich ja nicht. Aber dieser Schmerz hat für mich bei weitem nichts mehr mit Lust zu tun."
„Du willst deswegen jetzt eine Woche zuhause Bleiben?"
„Ja, will und werde ich!"
„Mit deiner Zustimmung kann mir dir IT ja einen Homeoffice Platz einrichten. So dass ich von zuhause aus Zugriff habe."
„Einverstanden! Sag Spencer, er soll das morgen sofort in Angriff nehmen!"
Mit diesen Worten hat er bereits aufgelegt.

„Was soll die IT für dich tun?", fragt mich Colin verwirrt, der während des Gesprächs ins Zimmer kam.
„Mir die Möglichkeit fürs Homeoffice einrichten. Dann bleibe ich diese Woche nämlich zuhause."
„Sehr gut. Mache ich dir morgen früh und wenn der Boss drauf besteht bringe ich dir auch gleich alles vorbei"
„Sehr gut!"

Er legt sich zu mir ins Bett, ohne weiter darüber nachzudenken kuschle ich mich in seinen Arm und atme seinen männlichen Duft ein, unter den sich jetzt ein Hauch Zimt gemischt hat.
Seine Hand liegt auf meinem Rücken und fährt kleine Kreise über den dünnen Stoff meines Shirts.
Es dauert nicht lange und ich spüre wie meine Augenlider schwer werden und ich in Colins Armen einschlafe.

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