Einsamkeit

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Die Sonne scheinte bereits in mein Zimmer als ich aufwachte, ich sah auf die Uhr. Es war schon Nachmittag. Oft schlief ich lang, ich hatte auch nicht sonderlich viel zu tun. Die Bücher die ich hatte, waren alle schon mehrmals durchgelesen. Ordnung herrschte in meinem Zimmer sowieso immer, es gab nichts was ich tun konnte. Nur die wenigen besuche von Sona spendeten mir zumindest etwas Trost. 

Dreimal in der Woche kam sie für ein paar Stunden zu mir. Wenn sie da war erzählte sie mir was es so neues gab im Palast. Sona war ein unglaublich fröhlicher Mensch und das machte mich sehr glücklich, dank ihr gab ich die Hoffnung nicht auf. Sie sagte mir ständig ich müsse stark sein, niemals aufgeben und das tat ich auch nicht. Sona hat recht mit dem was sie sagt. Irgendwann wird mein Vater mich freilassen. Da bin ich mir sicher.

Aron Evans, mein Vater und König des Südens. Er war ein gerechter Herrscher so sagte es zumindest Sona. Mein Vater kümmert sich um das WOhl des Volkes und sorgt sich um alle, nur nicht um mich...Krieg war nie sein Ziel, immer wollte er frieden im Land und das hatte er auch erreicht, obwohl es viele gab die seine Art zu Herrschen nicht für gut hießen war er trotzdem bereits seit 20 Jahren an der Macht. Den so wie er es machte war es richtig. Angst und Leid ist nicht das was ein Land ausmachen sollte sondern Freude und Glück. Doch nichts von diesen schönen Dingen die mein Vater dem Volk gab war mir vergönnt. 

Nur selten hatte ich das Glück, dass mein Vater zu mir kam, kurz waren die Besuche. Er fragte wie es mir ging und ob ich etwas brauche. Meine antwort war immer die selbe. "Es geht mir gut, nein ich brauche nichts.." den er wusste genau was ich eigentlich wollte, danach zu fragen habe ich schon vor ein paar Jahren aufgegeben. Das letzte mal als ich ihn gefragt hatte wurde er wütend, er kam mich drei Monate nicht mehr besuchen. Als er dann wieder kam, entschuldigte er sich für sein benehmen und schenkte mir ein neues Buch. Obwohl es mich schwer verletzte, dass err mich ignorierte und mir als Trost ein Buch gab, lächelte ich ihn an und bedankte mich bei ihm für das Geschenk. Den ich habe gelernt immer freundlich zu sein...


Es klopfte an meiner Tür, dadurch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah in die richtung aus der das geräusch kommt. Ein kurzes "herein" verließ meinen Mund und jemand drückte die Tür vorsichtig auf. 

Ein blonder Haarschopf kam zum vorschein und sofort erhellte sich mein Gesicht und ich stand auf. "Sona ich bin so froh dich zu sehen!" Ich ging auf sie zu und wir umarmten uns. Ein fröhlich strahlendes Gesicht blickte mir entgegen. Ihre blauen Augen leuchteten wie immer, während meine Smaragdgrünen es schon lange nicht mehr tun.  

" Wie geht es dir Rosé? Ich konnte leider nicht früher kommen, es gibt viel zu tun.." entschuldigend sah sie mich an. Ich winkte ab und sagte ihr das ich es verstehen kann.

" Was ist den los, dass du so viel zu tun hast?" fragen sah ich sie an und war wirklich gespannt auf ihre antwort. Nur durch sie konnte ich interessante Dinge in erfahrung bringen. " Der König des Nordens scheint wütend auf deinen Vater zu sein. Aber wieso weiß keiner. Ein Bote kam gestern aus dem Norden. Glaub mir so einen riesigen Mann habe ich noch nie gesehen...und er war so attraktiv." lächelnd verdrehte ich die Augen. Sona war schin immer ein Fan der Nordmänner. Wie sie bereits sagte sollen wohl alle sehr groß und muskulös sein. Verständlich den dort oben ist es kalt. Schon immer wollte ich mal dort hin, um den Schnee und die kälte zu fühlen, den im Süden war es immer unglaublich warm. Selbst in den Winter Monaten waren es angenehme 15 Grad. Noch nie in meinem Leben habe ich Schnee gesehen...

"Rosé hörst du mir eigentlich zu? Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken?" Tadelnd sah sie mich an. Ich entschuldigte mich bei ihr. "Ich dachte nur an den Schnee." lächelnd sah ich zu ihr. Ich sah die Verständis für meine Gedanken in ihren Augen, Sona hat Schnee schonmal gesehen. Es gefiel ihr gar nicht. Sie sagte es wäre viel zu kalt und verstand nicht wie man dort leben konnte. 

Ich stellte mir das alles viel schöner vor, eine von Schnee bedeckte Landschaft mit Bäumen voll mit Schnee, alles glitzert durch die Sonne und trotz der kälte hat man ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Für mich klingt das wundervoll doch für Sona wäre es die persönliche Hölle.

Um zurück zu unserem eigentlichen Thema zu kommen, fragte ich sie was der Bote aus dem Noden gesagt hat. Doch darauf konnte mir Sona keine antwort geben. Niemand wusste etwas außer mein Vater und vermutlich sein Beta John. Ich machte mir natürlich Sorgen um meinen Vater und wollte wissen was vor sich ging. Deshalb sagte ich Sona sie solle meinem Vater sagen, dass ich ihn sprechen möchte. Etwas verwirrt sah sie mich an doch nickte kurz darauf und lief zu meinem Vater.

Während sie weg war sah ich aus dem Fenster, ich konnte auf das Meer blicken. mehr sah ich nicht außer das endlose blau. Es war schön, natürlich aber es war nicht das was ich sehen wollte. Ein bisschen Grün, eine Wiese oder vielleicht einen Wald würde mich glücklicher machen, doch nichts davon konnte man von meinem Zimmer aus sehen. 

Meine Stimmung war erneut im Keller, nichts konnte mich in diesem Zimmer aufmuntern. Erschöpft schmiss ich mich auf mein Bett. Ich war immer müde und kraftlos. Deshalb schlief ich auch so viel. Meine Energy war schon lange weg. Ich fühlte mich so nutzlos und schwach...

Durch das erneute klopfen an meiner Tür wurde ich zurück in die realität geschickt und blickte auf. Ich sagte "herein." doch niemand öffnete die Tür, statdessen sprach jemand mit mir.

"Prinzessin es tut uns leid, aber ihr Vater hat im augenblick wichtige Dinge zu erledigen und entschuldigt sich deshalb, dass er nicht kommen kann. Auch Miss Sona müssen wir entschuldigen, sie hat wichtige aufgaben für seine Majestät zu erledigen." als der Mann mit sprechen fertig war, hörte ich noch wie er sich langsam von der Tür entfernte. Träge erhob ich mich von meinem Bett und setzte mich auf die Fenster Bank, ich sah stumm hinaus.

 Allein mit meinen Gedanken, Gefühlen und Bedenken.




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Die Stille stellt keine Fragen , aber sie kann uns auf alles eine  Antwort geben. -Ernst Ferstl

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