Schwäche

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Seit Sonas besuch sind bereits drei Tage vergangen, doch seitdem hatte sich im Palast etwas verändert. Es war lauter und alle klangen unglaublich hysterisch und aufgeregt. So als würde bald etwas passieren. Doch was genau gerade passiert konnte ich natürlich nicht sagen. Ich platze fast vor neugierde. Aber ich konnte ja niemanden fragen. Also musste ich geduldig warten bis entweder sona oder mein Vater mich besuchten. 

Gerade war ich im Bad um mich fertig zu machen, ich wusste zwar nicht wofür ich das tat, da mich sowieso niemand sehen wird aber trotzdem war es wichtig für mich. Ich wollte mich zumindest wohl in meiner Haut fühlen wenn ich es in diesem Zimmer schon nicht tat. Ich sah mich im Spiegel an und kämmte während dessen meine  schwarzen Haare. In seidigen Wellen fielen sie bis zu meiner Hüfte. Sie waren mit das schönste an mir, wenn die Sonne morgens in mein Bett scheint leuchten sie in einem Mitternachtsblau. Sona sagte immer es würden nur noch die Sterne fehlen. Bei dem gedanken musste ich lächeln.  Meine smaragd günen Augen blickten mir traurig entgegen obwohl ich lächelte. Sie hatten jeglichen glanz verloren und wirkten leer. Meine blasse Haut passte natürlich perfekt zu meinen glanzlosen Augen. Ich wirkte wie eine leblose Puppe und so sah ich tatsächlich auch aus. Oft wenn ich alleine qar fühlte ich mich auch so, wie als würde man mich nicht mehr brauchen. Als wäre mein Leben nutzlos und man stellt mich einfach ab. 

Seufzend legte ich meine Bürste weg und ging zurück in mein Zimmer, mein schwarzes Kleid dass ich mir zurecht gelegt hatte zog ich mir schnell über meinen zierlichen Körper. Ich war nicht sonderlich groß was auch nicht gerade dazu bei trug, dass man mich ernst nahm. Für Sona war ich ein kleines Mädchen, dass hilfe braucht und für meinen Vater die kleine Tochter die er vor allem beschützen muss, doch nichts davon wollte ich. Ich war nicht mehr klein und schwach. Niemand musste mich beschützen, bzw. niemand soll mich beschützen müssen. Vor was auch. Was soll mir passieren? Warum muss mein Vater mich gleich einsperren in diesem Zimmer? Er hätte mir zumindest erlauben können, mich im Palast frei bewegen zu können. 

Nie habe ich seine Entscheidung verstanden. Warum sollte mich keiner sehen? Warum durfte niemand von mir erfahren? Es kamen immer die gleichen Personen zu mir. Noch nie habe ich ein neues Gesicht gesehen. Nur Sona und meinen Vater. Ich verstand es nicht, den erklären warum er es tat wollte er auch nicht. Hatte ich als Kind etwas falsch gemacht? War ich nicht anständig und brav so wie man es von einer Prinzessin verlangte? Habe ich nicht das recht mich Prinzessin zu nennen, bin ich nicht würdig? Ständig stellte ich mir diese fragen. Ohne eine Antwort zu bekommen.  In solchen Momenten fühle ich mich hilflos und schwach...Tränen fließen meine Wange hinab und ich wusste wieder nicht wieso..warum weine ich? Aus Frust und Angst nicht zu wissen was mit mir nicht stimmt? Vielleicht weil ich einsam war? Ich wusste es nicht. Lange saß ich auf der Bettkante und weinte nur für mich....


Meine Augen öffneten sich langsam, ich musste wohl eingeschlafen sein. Als ich aus dem fenster sah konnte ich bereits die dunkelheit der Nacht erkennen.  Ich habe den ganzen Tag geschlafen...mein Körper und mein Geist waren zu schwach. Die Traurigkeit rug natürlich auch zu meiner ständigen Müdigkeit bei. 

Nur schwer konnte ich mich aus meinem Bett er heben, ich sah zu dem kleinen Tisch in meinem Zimmer, daurauf stand eine kleinigkeit zum essen und ein Zettel lag daneben. Ich ging zum Tisch und schnappte mir den Zettel, ich faltete ihn auf und las ihn.


Guten Morgen mein Kind,

es tut mir leid, dass ich in den letzten Tagen nicht zu dir kommen konnte.  Ich habe leider sehr viel zu tun, da es einige Probleme mit dem Norden gibt. Der König des Nordens wird aufgrund dieser Probleme bereits in vier Tagen hier bei uns eintreffen.

Er ist sehr wütend und ich mache mir Sorgen um das wohl dieses Landes. Ich muss mich um die Sicherheit meines Volkes kümmern mein Kind. Sobald ich alles regeln konnte werde ich zu dir kommen, ich verspreche es dir.

Dein Vater.


Ich sah etwas verwirrt zu dem Brief, warum hat er mich nicht geweckt? Wahrscheinlich war er selber nicht mal in meinem Zimmer. Frustriert schmiss ich den Brief in die Ecke und setzte mich an den Tisch. Ich fing an zu essen.

Der König des Nordens kommt...wie er wohl sein mag...



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Man ist meistens nur durch Nachdenken unglücklich- Joseph Joubert




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