Liebe eines Vaters

146 9 0
                                    

Lorcan PoV

Gemeinsam machten meine Mate und ich uns auf den weg zu ihrem Vater um ihm zu sagen, dass wir bald in den Norden aufbrechen würde. Ich war mir sicher, dass Aron diese Nachricht nicht gefallen wird aber es war mir egal. Rosalié gehört an meine Seite, als meine Mate und Königin des Nordens und niemand wird sich aufgrund von Gefühlen unserem Glück in den Weg stellen.

Den gesamten weg zum Büro ihres Vaters schwiegen wir, nur unsere Schritte konnte man hören. Ich blickte zu meiner Mate, sie schaute sich neugierig im Palast ihres Vaters um. Als wäre sie noch nie hier gewesehn. Mein interesse an Arons entscheidung Rosalié in diesem Zimmer einzusperren stieg immer mehr. Wie kann man so etwas liebenswürdiges nur vor der außenwelt versteckt halten. Mit ihr hätte er einige Probleme schön früher lösen können, ich hätte sie früher finden können. Plötzlich überkam mich Wut, dies schien Rosalié zu spüren, denn sie hielt meine Hand etwas fester und sah zu mir hoch. "Ist alles okay Lorcan?" sie klang besorgt, trotzdem lächelt sie.  Ich blieb stehen, sie tat es mir gleich und drehte sich in meine Richtung. Meine Hände lagen auf ihrem Gesicht und hielten es fest. "Es geht mir gut kleine Mate."  Die röte auf ihren Wangen war kaum zu übersehen, weshalb ich grinsen musste. Natürlich wusste ich von meiner Wirkung auf  Frauen. Ich habe es immer ausgenutzt, doch seit Gestern will ich nur noch sie um den Finger wickeln, nur noch ihr lächeln sehen.  Rosalié wusste anscheinend nicht wie sie auf Männer wirkt. Ihre Unschuld war so rein, man möchte sie am liebsten vor allem beschützen. 

Schweigend setzten wir unseren Weg fort. Einige der Angestellten, liefen uns entgegen. Sie wichen uns aus und senkten den Blick, aber ich konnte die neugierde gegenüber Rosalié deutlich erkennen.  Innerlich spürte ich Wut, ich wollte nicht dass Rosalié angestarrt wird.  Knurrend legte ich einen arm um sie und sofort schaute sie keiner mehr an, sofort entspannte sich der kleine Körper meiner Mate und auch ich konnte mich entspannen. 

Bei Aron's Büro angekommen betrat ich den Raum ohne zu klopfen, mein Verhalten schien Rosalié nicht wirklich zu gefallen, ihren bösen blick konnte ich fühlen. In diesem Moment war es mir egal, hier ging es um meine Dominanz und meine Stärke. Vor Aron darf und kann ich nicht schwach wirken. Nach wie vor ist er mein Rivale. "Aron." sprach ich seine Namen kalt aus, Rosalié zuckte leicht zusammen, diese Art von mir mochte sie nicht. Das wusste ich aber diese Seite ist vor anderen die wichtige. Meine nette Seite wird nur sie spüren, ich bin ein Alpha und König des Nordens, Schwäche gibt es für mich nicht. Gab es noch nie...

"Lorcan, Rosalié." begrüßte uns Aron ebenso kühl. Meine Mate senkte den Blick, die Situation war ihr sichtlich unangenehm. Sie wusste, dass ihr Vater wegen ihr so war. Aron war wütend, doch weder ich noch Rosalié können etwas für die Entscheidung der Mondgöttin. Es muss einen Grund geben weshalb sie uns zusammen bringen wollte.  Nichts geschieht ohne einen Grund. Zufälle gibt es nicht.

Wir nahmen platz, Aron saß hinter seinem Schreibtisch, er glaubte dadurch eine gewisse Macht zu haben, den er wirkte sehr Selbstbewusst. Mein Blick war auf ihn gerichtet, immernoch hielt ich die Hand von Rosalié, es gab mir Kraft und ihr noch viel mehr.  Kurz sah ich zu ihr, stur sah sie ihrem vater in die Augen, sicher mit dem was sie gerade tut. Ihr Ziel war es mich zu begleiten und mit dieser Entscheidung war sie glücklich. Niemals könnte Aron ihr diese Entscheidung schlecht reden, dass wusste ich. 

"Rosalié...willst du das wirklich tun? Der Norden ist kalt und Rau, dort ist es zu gefährlich für dich mein Kind. Ich kann nicht zulassen, dass du dort hin gehst..." Aron sprach zu ihr wie ein liebender Vater mit seiner Tochter sprechen sollte. Ich konnte die Sorge in seiner Stimme deutlich hören, auch die Angst um seine Tochter.  Verstehen konnte ich es, Rosalié sah nicht aus wie eine Frau, die für den Norden gemacht ist. Sie war klein und zierlich. Frauen aus dem Norden waren deutlich größer als sie und auch stärker. Doch trotzdem körperlichen unterschied, konnte ich fühlen, dass sie für den Norden gemacht war. SIe fühlte sich hier in der Wärme des Südens genauso unwohl wie ich und meine Männer.Zu heiß zu bunt zu "kitschig".  

"Lorcan ist bei mir Vater, er beschützt mich.." sie sprach leise, als wäre sie sich nicht sicher ob es die Wahrheit wahr was sie sagte. Um ihr bestätigung zu geben drückte ich ihre Hand leicht und sie sah lächelnd zu mir. Aron lachte kurz auf und sah sie dann mit ernstem Blick an. "Lorcan ist aber nicht immer da um dich zu schützen! Du kennst diesen Mann nicht Rosalié, blind vertraust du ihm dein Leben an, wieso? Weil eine Verbindung der Göttin es so will?  Für die nächst beste Hure würde er dich fallen lassen!" wütend knurrte ich auf und erhob mich, meine Fäuste donnerten auf den Schreibtisch. Rosalié schrie kurz auf und Aron wich erschrocken zurück, fing sich aber schnell wieder und sah zu seiner Tochter. "Bist du sicher, dass du zu so einem Mann möchtest, in wenigen Sekunden hat er seine Stimmung geändert, zu einem blutrünstigen, aufgrund eines Satzes. Wer versichert dir, dass er dir gegenüber immer nett ist Rosalié? Wer!?" Dieses dreckige Arschloch! Er provoziert mich mit absicht. Es fiel mir gerade unglaublich schwer Aron nicht an den Hals zu gehen. Meine Wut kochte bereits in meinem inneren. Doch dann verstand ich, was er gerade versuchte. Rosalié soll sich vor mir fürchten. Mein blick fiel auf meine Mate, ihre Hände lagen ruhig auf ihrem Schoß und ihre Augen starrten ihren Vater an. Kein bisschen Angst war in ihren Augen zu sehen, keine Trauer war mehr da, ihre grünen Augen strahlten.  In ihrem Gesicht war stolz und Selbstsicherheit zu erkennen.

Ich richtete  meinen Körper wieder auf, Ich überragte Aron um einiges. Rosalié stellte sich nebenmich, immernoch lieferte sie sich ein Blickduell mit ihrem Vater. Zu diesem Zeitpunkt war er aber ebenfalls ihr Alpha, erst wenn ich sie markiert habe, wird sie teil meines Rudels sein. Aron wusste das und wollte sie mit seinem Blick einschüchtern, doch es schien nicht zu wirken.  Ich entschied mich dazu, mich aus dieser Situation ersteinmal herraus zu halten. Es war ihr Kampf, nicht meiner.  Gelassen beobachtete ich die Situation weiter, Aron schien zu bemerken, dass sein Alpha gehabe nichts bringen wird. Rosalié hat ihre Entscheidung bereits getroffen.

"Vater, ich weiß das Lorcan nicht immer da sein wird, ich weiß auch, dass es hart werden wird aber alles ist besser als weiterhin eingesperrt zu sein.." Mein Blick viel auf meine Mate, eine Träne lief ihre Wange runter. Sofort wurde ich wieder wütend. So wollte ich sie nicht sehen, nie sollte sie weinen müssen. Ich zog sie an ihrem arm zu mir, vorsichtig entfernte ich ihre Träne. "Nicht weinen kleine Mate.." meine Stimme war ruhig, trotz der Wut die ich gegenüber Aron spürte.  Rosalié beruhigte sich schnell in meinen Armen. Aron beobachtete die Situation stumm. 

"Rosalié komm zu mir." die angesprochene sah zu Aron und auch ich wendete meinen Blick in seine Richtung. Wut kam erneut in mir auf und ich fing leicht an zu zittern. Aufmunternd wurde mein arm gedrück und dann entfernte sie sich von mir. Ein dunkles knurren verließ meine Kehle, doch sie machte weiter, lief um den Tisch zu ihrem Vater. Aron legte seine Hände auf die Schultern seiner Tochter. Ich wollte schon eingreifen doch er fing an zu sprechen und ich stoppte in meiner Bewegung.

"Dein ganzes Lebenlang wollte ich dich nur beschützen, meine Angst dir könnte etwas passieren war zu groß. Als ich merkte wie schön du bist, bereits mit vier Jahren strahlten deine Augen so eine Liebe und Freude aus, jeder verlor sich darin. Kein Wunsch wurde dir abgeschlagen. Du wusstest das und hast immer so viel Schokolade bekommen." Rosalié lachte bei seinen Worten und ich konnte es mir auch sehr gut vorstellen. Sie war ungewöhnlich schön. 

" Du warst schon immer etwas besonderes und das machte mir Sorgen, ich bin der König und ich wollte nicht riskieren, dass dir aufgrund meiner Position etwas passiert. Es war zu erwarten, dass du irgendwann einmal eine wunderschöne Frau sein wirst. Ich hatte einfach Angst dich zu verlieren, Angst dass man dich verletzen könnte. Deshalb entschied ich mich dazu dich von der Welt da draußen fern zu halten. Die Welt dort draußen ist gefährlich, und nicht sicher. Wenn du alleine dort draußen wärst könnte dir niemand helfen, du wärst allein. Das wollte ich nicht und das ausgerechnet ein Mann des Nordens an deiner Seite stehen soll, macht es mir unglaublich schwer dich gehen zu lassen.." Rosalié unterbrach ihn, indem sie eine Hand auf seine Wange legte und was sie als nächstes sagte, ließ mich erneut knurren aber diesesmal mit einem grinsen auf dem Gesicht.

" Nur der Starke kann leben, wer schwach ist muss sterben. "


________________________________________________________________________________

Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten.

- Johann Wolfgang von Goethe

Cold Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt