Louis PoV
Harry fing an wie verrückt zu lächeln und drückte mir einen süßen Kuss auf die Lippen.
„Ich dich auch!" sagte er und zog mich näher zu sich heran (falls das überhaupt ging), sodass ich fast keine Luft mehr bekam. Da es aber nunmal Harry war beschwerte ich mich nicht.
„Warum hast du mich dann nie besucht", fragte ich etwas schüchtern.
„Ich hab's einfach nicht geschafft. Du weist ja: ich war auf den Demonstrationen gegen Rassismus in LA und hab mein Musikvideo für Golden gedreht...Tut mir leid, Louis. Ich..."
„Alles gut, Haz, alles gut. Jetzt bist du ja da!"
Dass mir bei seinen Worten ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war, musste er nicht wissen. Denn ich hatte das letzte halbe Jahr oft Angst gehabt, dass Harry das mit uns nicht wirklich ernst nahm. Eigentlich eine komplett unbegründete Angst, da wir ja die ganze Zeit geschrieben und oft telefoniert hatten und er mir immer wieder gesagt hatte wie sehr er mich liebe. Trotzdem hatte sie mich begleitet. Wahrscheinlich weil ich einfach von Natur aus eine sehr eifersüchtige Person bin, was vielen Fans leider schon öfter aufgefallen war...
„Und ich geh hier auch nicht mehr so schnell weg.", führte Harry unser Gespräch weiter und riss mich damit aus meinen Gedanken. Worüber hatten wir nochmal gesprochen? Achjah, warum er mich nie besucht hatte.
Glücklich stahl ich mir noch einen Kuss von dem wunderbaren Mann vor mir. Wie konnte man so gut küssen?! Ich wollte meine Lippen schon wieder auf seine legen, als mir wieder einfiel warum er eigentlich gekommen war. Wie konnte ich das nur vergessen?! Sofort kam wieder die Angst in mir hoch. Schnell löste ich mich von Harry und sagte, seinen verwirrten Gesichtsausdruck ignorierend: „Du kannst hier nicht bleiben! Vor unserem Haus stehen tausende Reporter und was weis ich noch alles. Wenn die mitbekommen, dass du hier bist haben wir keine Chance den Zeitungsartikel als Fake-News darzustellen. Wir können das nicht riskieren! Wir..."
„Wäre es nicht vielleicht besser, wenn die Welt von uns erfahren würde? Ich mein... wir können uns ja nicht ewig verstecken?! Weist du nicht mehr wie schlimm es war? Außerdem können wir das Eleanor nicht antun...Sie hat was besseres verdient als immer nur so zu tun, als ob ihr zusammen wärt!", unterbrach Harry mich mit leicht unsicherer Stimme, die mit der Zeit immer überzeugter wurde. Seine Worte lösten bei mir etwas aus. Ich erinnerte mich an all die Hate-Kommentare, die mich als ‚dumme Schwuchtel' oder schlimmeres bezeichnet hatten, als Harry und ich zusammengezogen waren. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wir waren als Freunde zusammengezogen und hatten uns schon sowas anhören müssen. Wie würde es erst werden wenn wir uns tatsächlich outen würden? Das könnte ich nicht ertragen.
Eine besorgte Stimme und zwei starke Arme, die sich um meine Taille schlangen, holten mich ins Hier und Jetzt zurück.
„Was ist denn los, Lou?"
„Haz....Ich...ich kann das nicht. Der Hate... ich kann das einfach nicht. Es..."
Er löste den Griff seiner Arme um mich , seine eben noch fürsorglichen Gesichtszüge wurden zu einer unlesbaren Maske, die seine Gefühle komplett verbarg und er antwortete mit einer ebenso emotionskalten Stimme: „Du kannst das nicht? Weist du was ICH nicht kann? Ich kann nicht einfach mein Leben leben und zu sehen, wie die Welt immer noch denkt, dass du zu Eleanor gehörst. Nichts gegen sie, sie ist eine wunderbare Frau, aber ich will den Menschen verdammt nochmal zeigen, zu wem du wirklich gehörst! Ich will deine Hand in der Öffentlichkeit halten. Ich will dich küssen dürfen wann immer ich will und nicht darauf achten müssen, wer uns sieht! Ich..."
Mir wurde übel bei seinen Worten. Das alles klang so schön, doch es könnte niemals war werden. Auf jeden Fall nicht auf dieser Welt. Traurig strich ich Harry eine Strähne aus dem Gesicht.
„Es tut mir so leid, Haz, aber..."
Er unterbrach mich in dem er aufstand, sodass ich von seinem Schoß rutschte.
„Wohin gehst du?", fragte ich ihn ängstlich, da ich Angst hatte, dass er wieder wegging.
„Ich geh Eleanor und die Hunde begrüßen", entgegnete er mir knapp. Ich zerbrach innerlich, als ich sah wie er mit Enttäuschung auf dem Gesicht das Zimmer und damit mich, der immer noch wie erstarrt auf dem Sofa saß, verließ. In diesem Moment hasste ich mich dafür, dass ich so schwach war. Warum konnte ich nicht so stark sein wie Harry, der sich nicht um das, was andere von ihm dachten oder über ihn sagten, kümmerte?!
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Being Strong (Fortsetzung von Spending Quarantine)
FanfictionLouis und Harry führen, seit Harrys unerwarteten Auftauchen am Anfang der Corona Krise, eine glückliche, geheime Beziehung, die von Eleanor als Louis' Fakefreundin erfolgreich versteckt wird. Aber was wird passieren, wenn der Taxifahrer, der Harry v...