Kapitel 4

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Louis PoV
Ich hatte Harry gefühlt 100 mal angerufen und mindestens 1000 Nachrichten geschrieben, aber er reagierte einfach nicht. Er sollte doch nicht seinen wohlverdienten Urlaub abbrechen! Frustriert legte ich mein Handy weg und wollte mich gerade bettfertig machen (Es waren einige Stunden vergangen nachdem ich Harry angerufen hatte.) , als ich ein Klopfen von der Terrassentür hörte. Warte was? Von der Terrassentür? Waren die Reporter jetzt schon so unnachgiebig, dass sie über meinen Garten versuchten an mich und Eleanor ran zu kommen?! Ziemlich sauer  lief ich zu besagter Tür, riss jene schon wütend auf und wollte die Person dahinter anschreien was ihr einfiele, als ich eine mir nur zu vertraute Stimme sagen hörte: „Hi Louis. Warum so aggressiv?" Erst jetzt erkannte ich, wer da wirklich auf meiner dunklen Terrasse stand. ‚Seine Haare sind wieder länger geworden' , war das Erste, was mir durch den Kopf schoss. Danach verlor ich mich mal wieder in dem Grün seiner Augen (War ja klar, dass ich sobald er wieder auftaucht zu nichts anderes mehr fähig bin, als ihn zu bewundern). Hätte Harry mich nicht mit einem ,Alles gut, Louis?' aus meiner Starre gerissene stände ich wahrscheinlich heute noch so da.
„OMG HARRY! NATÜRLICH IST ALLES GUT!VOR ALLEM WEIL DU DA BIST!" , schrie ich ihm daraufhin förmlich entgegen, bevor ich ihm vor Glück leise schluchzend, in die Arme sprang. (Wo ist meine Männlichkeit hin ausgewandert?!)
Er lachte leise und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Als ich mich von ihm lösen wollte verstärkte er den Druck seiner Arme um mich herum und flüsterte leise: „Ich lass dich nicht los. Nie wieder!" Auch wenn diese Worte irgendwas in meinem Bauch verrückt werden ließen, konnte ich es mir nicht nehmen lassen die aufkommende, romantische Stimmung mit einer gespielt sauer gestellten Frage zu zerstören:„Wenn du mich so gern hast, warum hast du mich dann noch gar nicht richtig begrüßt? Ist das etwa deine Art deinen Freund nach mehreren Monaten getrennt sein zu begrüßen?! Du solltest dich schä...." Bevor ich zu Ende sprechen konnte, hatte Harry seine Lippen mit den meinen verbunden und mich damit jedem Sinn zu denken beraubt. Lächelnd löste er sich nach einer Weile Kostprobe des 7. Himmels für mich und sagte: „Hallo Louuuuu -Bebi." Eigentlich mochte ich es nicht wenn er mich ‚Bebi' nannte (schließlich war ich der ältere von uns beiden) , allerdings sah Harry mich dabei so süß an, dass ich darüber hinweg sah und mir einen weiteren Kuss von ihm stahl. Bevor jener zu einer wilden Knutscherei ausarten konnte realisierte ich aber, in was für einer Situation wir immer noch waren und löste mich sanft von dem wundervollen Mann vor mir, der es mal wieder geschafft hatte mich meines Verstandes zu berauben. Wie machte er das bloß?!
Besagter gab ein unzufriedenes Grummeln von sich und tat als würde er schmollen, weil ich unseren Kuss beendet hatte. Ich strich ihm liebevoll, und etwas entschuldigend, durch die dunklen Locken, zog ihn schnell in mein Wohnzimmer und schloss die Tür hinter uns.
„Nicht, dass diese nervigen Reporter noch was mitbekommen...", begründete ich mein Handeln. Erst schaute Harry mich verwirrt an, sagte dann aber lachend: „Oh huch stimmt. Die hatte ich ganz vergessen." Bei diesen Worten keimte in mir die Hoffnung auf, dass ich vielleicht auch nur annähernd so eine Wirkung auf ihn haben könnte, wie er auf mich, was ich aber sofort wieder verwarf, da das einfach unmöglich war.
Mein Blick wanderte diesmal etwas genauer über seinen Körper. Es schien als wäre noch muskulöser geworden, als er sowieso schon war. Ob das vom Yoga kam? Wahrscheinlich nicht. Bei seinem Gesicht angelangt stockte mir, obwohl man meinen könnte, ich habe es doch schon sehr oft gesehen, aufs Neue der Atem. Harrys Gesichtszüge waren von so einer Perfektion: Die schön geschwungenen Lippen, das tiefe Grün seiner Augen, die dunklen, langen Wimpern, die dunkeln Locken, die das Gesicht umrahmten...

Harry PoV
Seit einer gefühlten Ewigkeit starrte Louis mich jetzt schon an ohne auch nur ein Wort zu sagen. Auf seinen perfekten Lippen lag ein seliges Lächeln und er schien gar nichts mehr mitbekommen. Auch wenn ich das unglaublich süß fand, wie mein Lou verträumt zu mir aufsah, beendete ich den Moment.
„Wenn du fertig mit starren bist kannst du mich gerne nochmal küssen."
„Äh was? Ich hab nicht gestarrt!"
„Nein? Hatte ich wieder Fliegen im Gesicht?", konnte ich mir ein kleines Kommentar über eine schlechte Ausrede, die er bei unserem letzten Treffen von sich gegeben hatte, nicht verkneifen.
„Jetzt hör auf die ganze Zeit so frech zu sein, sonst musst du auf der Terrasse schlafen! Ohne Decke!"
Es machte mir unglaublich Spaß in zu ärgern. Nicht zuletzt, weil ich es extrem niedlich fand wie er sich aufregte. Um ihn noch mehr zu necken beugte ich mich zu ihm runter und flüsterte in sein Ohr: „Wenn du mir Gesellschaft leistest brauch ich gar keine Decke...du bist heiß genug." Grinsend zwinkerte ich ihm auch noch zu und obwohl er kurz erschauderte warf er mit nur einem verschmitzten Blick zu un entgegnete: „Ich weis. Und jetzt zieh deine Schuhe aus, sonst zwingt El mich dazu sauber zu machen."
Lachend tat ich, was er von mir verlangte, schlang danach von hinten meine Arme um Louis' kleinen Körper und ließ mich mit dem perfektesten Menschen auf der ganzen Welt in den Armen auf sein Sofa fallen. Ich spürte wie er sich nah an mich schmiegte und zog seinen unverwechselbarer Geruch ein. Wie ich das vermisst hatte! Zu dem Zeitpunkt hatte ich komplett vergessen, warum ich eigentlich hier war. Schuld daran war selbstverständlich die Person in meinen Armen, von der ich meine Augen einfach nicht lassen konnte.
Eine Zeit lang saßen wir schweigend, eng umschlungen da und genossen die Nähe des jeweils anderen (auf jeden Fall ich), bis Louis die angenehme Stille unterbrach:
„Ich hab dich vermisst"

Being Strong (Fortsetzung von Spending Quarantine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt