Kapitel 8

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Harry PoV
Die Dreharbeiten gingen gut voran und ich hatte wie auch bei meinen ersten Film Dunkirk sehr viel Spaß. Natürlich war es mir am Anfang etwas unangenehm der Ehemann von jemandem, der nicht Louis Tomlinson war, zu sein, beziehungsweise zu spielen, doch gewöhnte ich mich ziemlich schnell daran. Nicht zuletzt da meinem Louis sowieso niemand das Wasser reichen konnte und ich mir so immer bewusst war, dass das alles nur fiktiv war.
Trotz alledem vermisste ich meinen Freund natürlich schrecklich und konnte meine Freude nicht verbergen, als mich einer der Schauspieler aus meinem Wohnwagen holte um mich zu einem, laut ihm, „kleinen und ziemlich frechen Mann" zu führen. Bei der Beschreibung stand es für mich natürlich außer Frage, wer mich da sehen wollte. Und tatsächlich: Neben einem unauffälligem, schwarzen Mercedes stand er. Mit Sonnenbrille und schwarzem Hoodie, damit man ihn nicht erkannte. Aber natürlich brachte diese Verkleidung bei mir nichts. Ich würde ihn überall und in jeder Verkleidung erkennen. Er war in ein Gespräch mit dem Fahrer des Wagens vertieft und schien mich gar nicht zu bemerken. Schnell bedankte ich mich bei dem Schauspieler fürs Herbringen und rannte auf Louis zu. Kurz bevor ich ihm, wie eigentlich geplant in die Arme springen konnte, stockte ich. Hier waren überall Reporter und Photographen...Man würde nicht lange brauchen herauszufinden wer der kleinere Mann auf den, mit Sicherheit entstehenden Bildern ist. Ich war mir sicher, dass Louis das nicht wollte. Vor allem jetzt, wo wir die, wegen dem Zeitungsartikel von dem Taxifahrer entstandenen Gerüchte über uns so gut wie gänzlich aus der Welt geschafft hatten. (Jeder von uns hatte ein Interview, in dem er gesagt hatte, was das für ,Mist' war, was da gedruckt war, gegeben.) Deswegen sagte ich nur mit gedämpfter, schüchterner Stimme: „Hey, Louis."
Sofort drehte er sich freudig strahlend in meine Richtung und sprang mir, anders als erwartet, übermütig in die Arme.
„Warum so schüchtern, Curly?", zog er mich auf. Völlig überrascht (natürlich auf eine äußerst gute Weise) begann ich ihm meine Gedanken darzulegen: „Ich dachte, weil wir ja in der Öffentlichkeit sind und hier überall Reporter rum laufen...."
Grinsend unterbrach mich Louis: „Oh Harry, ignorier doch mal die Reporter! Sollen die halt ihre Bilder machen. Das kann uns ja egal sein. Außerdem sehen wir beide heute unglaublich gut aus...Das muss festgehalten werden!"
Was war denn jetzt los? Nicht, dass es mich stören würde, aber woher kam dieser plötzliche Sinneswandel?
Bevor ich allerdings in endlose Grübeleien versinken konnte, lenkte Louis, indem er mich sanft küsste, meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn.
Moment WAS? Louis hatte mich in der Öffentlichkeit geküsst?! Träumte ich gerade?
„Wenn du weiter so geschockt in der Gegend rum stehst fahr ich wieder. Also hopp, bring dein süßes Hinterteil mal in die Gänge und führ deinen Freund zu deinem momentanen Zuhause!" , wurde ich aus meiner unbewussten Starre gerissen. Immer noch völlig perplex brachte ich meinen heiter vor sich hin quatschenden Freund zu meinem Wohnwagen. Im inneren von diesem hatte ich mich dann zum Glück wieder etwas gefasst. Als ich Louis allerdings auf diese plötzliche Unvorsichtigkeit beziehungsweise Offenheit ansprach, gab er er mir wieder die Antwort, dass wir uns einfach nicht darum kümmern sollten und führte munter seine Rede über seine Meinung zu der Einrichtung meines vorübergehenden Heims weiter.
Ich musste zu geben, dass dieser redselige und unbeschwerte Louis ziemlich süß war, doch verwirrte es mich großteils einfach nur.
Louis wollte gerade anfangen mir zu erörtern, warum er meine hell-blaue Bettwäsche nicht sehr passend zu meinem gelben Teppich fand, als ich ihn am Pulli an mich zog und seinen Redeschwall mit einem sanften Kuss beendete. Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten lächelte er mich nur an, schwieg aber.
„Willst du mir vielleicht mal verraten, warum du so gut drauf bist?", fragte ich ihn sanft und war mir sehr bewusst, dass wir immer noch so nah bei einander standen, dass mein Atem auf sein Gesicht traf, und er deswegen eine Gänsehaut bekam. Schnell trat Louis einen Schritt zurück und brachte damit etwas Abstand zwischen uns. Das ließ mich grinsen. Mein Freund sah mich daraufhin nur gespielt vernichtend an und beantwortete meine Frage: „Das möchte ich dir noch nicht sagen....Aber versprich mir, dass du dir mein Live-Interview in einer Stunden ansiehst..."
„Du hast ein Interview? Wo?" Jetzt war ich noch verwirrter. Was hatte ein Interview mit seiner guten Laune zu tun und warum hatte er mir nichts erzählt?
„Jaaaa ganz spontan, hier in LA, deswegen hab ich dir auch nichts erzählt, weil ich dich hier am Set überraschen wollte! Und jetzt, wo ich schonmal hier bin, bleib ich auch für die nächste Woche bei dir." Abwartend schaute er mich an. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen: Eine ganze Woche lang mit Lou. Das klang für mich wie der Himmel auf Erden. Glücklich fiel ich ihm in die Arme.
„Danke!"
„Wofür, Haz?" , seine Stimme war so liebevoll, dass ich am liebsten gleich angefangen hätte zu weinen. Dieser unglaubliche Mann sprach so liebevoll mit mir. MIR! Mit niemanden anderen! Ich hatte so ein Glück!
„Harry?", oh oops er wartete ja noch auf eine Antwort.
„Dafür, dass du gekommen bist."
„Natürlich haha. Für dich komm ich überallhin."
Ich wollte gerade etwas kitschiges entgegen, als mein Louis entschuldigend sagte und damit die kitschige Stimmung beendete: „ Jetzt muss ich aber auch los zu meinem Interview, sonst bin ich noch zu spät. Danach komm ich sofort wieder zu dir, Babe. Versprochen."
Seit wann legte er Wert auf Pünktlichkeit? Irgendwas war ihm an diesem Interview extrem wichtig....

Being Strong (Fortsetzung von Spending Quarantine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt