열셋 | dreizehn

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„She looks like a blue parrot
Would you come fly to me?
I want some good day, good day, good day
Good day, good day
Looks like a winter bear
You sleep so happily
I wish you good night, good night, good night
Good night, good night

Imagine your face
Say hello to me
Then all the bad days
They're nothing to me
With you

Winter bear
Ooh, ooh, ooh
Sleep like a winter bear
Ooh, ooh, ooh
Sleep like a winter bear"

~*~

Der kleine, flauschige Hase hebt erneut sein kleines Köpfchen und blickt mich mit seinen braunen Augen an. Ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen und langsam gleitet meine Hand durch sein weiches Fell. Sein gleichmäßiges Atmen beruhigt mich ungemein und meine Glieder entspannen sich einmalig. Noch immer lächelnd hebe ich den kleinen auf meine Arme und lege ihn, in eine angenehme Position, auf meinen Schoß.

/Ich wollte schon immer einen Hasen haben. Schade, dass mein Vater eine
Tierhaar-Allergie hatte/

Ein plötzliches, lautes Geräusch lässt mich aufhorchen. Ich schaue mich um, kann jedoch nichts entdecken. Als mein Blick den kleinen Hasen auf meinem Schoß streift ziehe ich erschrocken die Luft ein. Leere Augen sehen ins nichts und eine Schusswunde ziert das Köpfchen des Tieres.

Zurück in der Realität schüttle ich meinen Kopf und lehne den Hasen an den Baum, ein schöner Anblick, würde man die leblosen Augen und das ganze Blut ignorieren.
Ich war in keinem süßen Traum, in dem man wilde Tiere streichelt und im weißen Schnee Lieder vor sich her singt. Ich war in der grausamen Realität, in der sich alle gegenseitig umbringen und einander hassen.
In der man nicht glücklich sein kann.
Eine Realität, aus der man verschwinden möchte, ihr entkommen will, seine Augen schließen und nie wieder öffnen möchte.
Ein Leben voller Schmerz und Leiden, ohne Happy End.
Die Farbe, die wohl am besten passt, wäre wohl grau. Grau- eine unscheinbare Farbe, weder positiv, noch negativ, ein Zwischending zwischen schwarz und weiß. Eine Farbe, die man jedoch nicht als eine sieht.
Sowohl schwarz, als auch weiß sind Zustände, keine Farben. Grau jedoch nicht- es ist eine Farbe. Doch sieht man sie wirklich als eine?

Genauso das Leben. Weder positiv noch wirklich negativ. Es gibt schöne Seiten, doch die schlimmen gleichen es wieder aus. Fühlt man sich denn wirklich lebendig? Hab ich jemals einatmen können, Lächeln können, sagen können „Das ist ein schönes Leben, ich fühle mich hier wohl, so frei"?
Nein, ich fühle mich nicht wohl. Egal wo ich bin, ich sehne mich nach etwas, von dem ich nicht weiß was es ist.

Seufzend stehe ich auf, klopfe meine Klamotten von dem ganzen Dreck frei und schließe meine Augen, atme die kalte Winterluft ein, meine Lungen füllen sich mit Sauerstoff, blasen sich auf. Nun lasse ich die Luft wieder zischend aus meinem Mund entweichen, öffne meine Augen.
Kleine, weiße Wölkchen bilden sich, erwärmen mein kaltes Gesicht für einen kurzen Augenblick und verblassen wieder.
Meine Finger spüre ich wegen der Eiseskälte kaum noch, lasse sie durch meine verwuschelten, braunen Haare fahren.
Mit der anderen Hand hole ich die eiserne Waffe hervor, welche so kalt ist, wie meine Finger. Langsam hebe ich die Schusswaffe in Richtung meines Kopfes, mein Zeigefinger liegt bereits auf dem Abzug.

/Vielleicht ist es ja das Leben nach dem Tod, welches ich so ersehene/

Meine Augen schließen sich, bereit sie für immer geschlossen zu lassen. Eine kalte Schneeflocke tropft auf mein Auge- schmilz augenblicklich. Sie bahnt sich ihren Weg durch meine Wimpern und verteilt nun ihre kalte Flüssigkeit auf meiner kühlen Wange.
Der kleine Windhauch lässt mich deutlich spüren, dass meine Wange feucht ist, von dem kleinen Tropfen, der nun an meinem Kinn herunter fällt und in die weißen, dicken Schneedecke hinein tropft und dort ein kleines Loch bildet, durch der man kleine Grashalme erkennen kann.

Der Abzug wird herunter gedrückt und ein lauter Knall ist zu hören.
Stille.

Verwundert öffne ich meine Augen.
/Ich bin nicht tot/
Erleichtert sieht mich die Person vor mir an und geht auf mich zu. Ich jedoch lasse meinen Blick zu meiner Waffe gleiten, welche längst nicht mehr in meiner Hand ist, sondern auf dem Boden liegt- ein Loch im Metall.
Diese Person vor mir hat einfach so meine Schusswaffe unnütz gemacht, indem er sie kaputt geschossen hat.
Was ist das für ein Freak?

„Was denkst du dir denn nur? Weißt du, dass du davon sterben kannst?", fragt mich der junge Mann und schaut mir mit besorgten Augen in meine.
„Natürlich. Was denkst du warum ich das gemacht habe?", verwundert blicke ich zurück und kann die Verwirrung eindeutig in seinem Gesicht erkennen.
„Wieso das denn?", fragt er total verwundert,
„Es macht doch keinen Sinn sich umzubringen. Viele wären traurig und was hättest du denn davon? Niemand weiß was nach dem Tod auf einem wartet. Aber man weiß, was einem hier erwartet! Zum Beispiel die schönen Schneeflocken! Aus denen kann man einen Schneemann bauen und Spaß haben!"

Schon zieht er mich an der Hand nach unten und drückt mir eine ordentliche Ladung Schnee in die Hand. Abwartend sieht er mich mit funkenden Augen an.
Seufzend drücke ich den Schnee zusammen, sodass eine kleine Kugel entsteht und gebe diese dem lächelndem Mann, welcher mich quasi mit seinen Blicken durchbohrt.
Zufrieden mit dem Ergebnis nimmt er die Schneekugel an sich und betrachtet diese für einen Moment.
Aus dem nichts klatscht er mir diese auf den Kopf, was mich erschrocken die Augen weiten lässt.
Lachend springt er auf und macht eine weitere Kugel, mit der er mich abwirft.

„Na warte, du kleiner-", und schon bekomme ich eine weitere Ladung Schnee ins Gesicht.
Vor lachen muss der Blondhaarige sich den Bauch halten und fällt auf den Boden, als ich ihn mit einem Schneeball überrasche und diese an seinem Hals landet und in sein Oberteil hinein fällt.
„Was- Ahhhh! Mach es weg!! Kalt, kalt, kalt-", schreit er los und versucht den kalten Schnee irgendwie heraus zu fischen.
„Hey! Lach mich nicht aus! Das ist echt unfair und gemei-", ich lasse ihn nicht ausreden und werfe eine weitere Kugel mitten in sein Gesicht. Lachend forme ich eine erneute Schneekugel und werfe diese hinterher.
„Hey! Das- Ah!", gerade als er sein Oberteil hoch nimmt, um das nun feuchte, geschmolzene Nass los zu werden, trifft der Schneeball auf seine Haut.

„Eyy! Nimm das!", schon wirft er mich mit etwas Schnee ab, welchen er kurzfristig vom Boden aufgehoben hat.
Da ich ihn dafür einen Moment aus den Augen gelassen habe, um den Flocken auszuweichen, nutzt er die Gelegenheit und kommt mit ordentlich viel davon zu mir und stopft es in mein Hemd.
Zu schnell war er, sodass ich nicht ausweichen konnte.
Erschrocken knöpfe ich dieses auf und lasse den Schnee heraus fallen, mache es jedoch schnell wieder zu, da der kalte Wind nicht das beste auf nasser Haut ist.
Lachend lässt sich der Blondhaarige, vor mir, ins den Schnee fallen und zieht mich mit hinunter.

„Siehst du? Ist doch voll lustig!", lächelt er mich an.
„Hm.. Ja, stimmt. Danke.", erwidere ich und sehe in seine leuchtenden, lebendigen Augen.

/Wer ist der mysteriöse, aber zugleich nette, junge Mann?/

~*~

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Ayy! Sowwy, dass es so lange gedauert hat! Aber hier ist das nächste Kapitel!
Hoffentlich gefällt es euch

Bis dännchen meine Endchen🐣

Killer mit Folgen {BTS ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt