십사 | vierzehn

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Als ich mein Brot aufgegessen habe und Hanni ihr Toast stehe ich auf und räume das Geschirr für uns beide weg.
„Und was sollen wir jetzt machen?", frage ich sie, während ich mich zu ihr umdrehe und lächle sie dabei an.
„Wie wär's mit... einer Serie?", fragt sie mich nach längerem überlegen, jener ich als Antwort zunicke und meinen Weg zum Sofa ansteuere. Angekommen schnappe ich mir bereits die Fernbedienung und gehe auf Netflix. Lachend kommt meine Freundin zu mir und setzt sich neben mich, schlägt ein paar Serien vor, welche wir schauen könnten.
Einige Zeit später haben wir uns endlich entschieden und legen uns zurück, genießen den Moment.

„Morgen muss ich wieder arbeiten. Ich hab um 7 Uhr bereits einen Termin, also können wir heute nicht die Nacht durchmachen.", lache ich drehe mich zur schwarzhaarigen um.
„Kein Problem. Ich muss morgen auch wieder in die Uni. Treffen wir uns nächstes Wochenende wieder?", fragt sie mich daraufhin, weshalb ich sie anlächle und zustimmend nicke.
Zufrieden steht sie auf und winkt mir zum Abschied. „Ich muss noch für die Prüfungen lernen, aber nach dieser Woche ist es wieder entspannter."
„Na dann... Wir sehen uns dann nächste Woche. Viel Glück beim lernen!", rufe ich ihr noch hinterher, worauf sie ein ‚Danke' erwidert und durch die Haustür verschwindet.

Jetzt wo ich genauer hinsehe, sieht diese auch sehr neu aus. Meine hatte doch Kratzer wegen der Hunden meiner Mutter, jene immer gegen diese gesprungen waren, sobald jemand geklingelt hatte.
/Komisch, wo sind die Kratzer hin?/
Ohne weiter darüber nachzudenken, da es ja erfreulich ist, dass meine so verhassten Kratzer endlich verschwunden sind, gehe ich in mein Büro und suche alles zusammen, was ich morgen beim Termin gebrauchen könnte.
Ich schmeiße also meinen Computer an, suche den richtigen Ordner raus und kopiere alles nötige, hefte dies ab und lade nochmal alles auf einen Stick.
/Endlich alles fertig../
Es ist wirklich sehr viel, was ich für morgen benötige und das nur für einen Kunden.
/Bald habe ich kein Papier zum kopieren mehr. Ich sollte das auf meine Einkaufsliste schreiben./

21:34

„Oh Gott, schon so spät?!", rufe ich überrascht aus, was mich selbst erschreckt und falle somit von meinem Bürostuhl.
Fast sofort verspüre ich einen stechenden Schmerz an meinem Fuß, auf welchen ich aufgekommen und umgeknickt bin.
„Na toll. Das kann auch nur mir passieren.", meckere ich mich selbst an und stütze mich am Schreibtisch ab. Nun vorsichtig, ziehe ich mich an diesem hoch, humple in die Küche und krame mir ein Kühlpack aus dem Kühlschrank und setzte mich mit diesem an den Esstisch. Dort lege ich meinen Fuß auf den anderen Stuhl, der neben mir steht und positioniere das eben geholte Kühlpack auf die geschwollene Stelle.
„Das ist viel zu kalt!"
Also hole ich ein Tuch, in welches ich die Kältequelle einwickle und erneut auf meine Verletzung lege.
Etwas entspannter atme ich aus und legen mich zurück.

Mit meinem Handy, jenes sich bis eben noch in meiner Hosentasche befunden hat, mache ich mir Musik an und atme gequält aus.
Mein Musikgeschmack richtet sich ausschließlich auf Piano und das nicht auf unbedingt erfreuliche Melodien.
Ich weiß, dass es traurig macht, ich weiß das man es nicht andauernd anhören sollte.
Ich weiß das alles, ich weiß es.
Und trotzdem kann ich nicht anders.

Meine Augen werden wässrig, fangen an zu Tränen. Langsam lege ich meinen Kopf in den Nacken, atme tief ein, schließe meine Augen.
Die ersten Tropfen fließen, meine Augen erröten sich, meine Atmung wird zittrig, schnappend. Leises Schluchzen verlässt meine Kehle, lässt mich noch schlimmer fühlen.
Ich möchte schreien, so laut es geht. Einfach alles heraus schreien, doch ich kann es nicht.

Warum ich auf einmal weine?
Ich weiß es nicht. Es kommt meistens so plötzlich. Mir ging es gut, ich hab gelacht, gelächelt, Spaß gehabt und trotzdem weine ich gerade, ohne wirklichen Grund.
„Ach man.. Was ist nur los mit mir? Ich fühle mich als würde etwas fehlen, jemand fehlen."
Nachdem ich das gesagt habe, ziehe ich die Tempobox zu mir hinüber, welche auf dem Tisch steht und trockne meine Tränen ab, putze ebenso meine Nase.

Ohne Vorwarnung bebt das ganze Haus, Putz fällt von den Wänden und der Decke.
Erschrocken springe ich auf und versuche unter meinem Tisch Schutz zu suchen, da die Decke in sich zusammen fällt und  den Weg zur Haustür versperrt. Der Kühlschrank fällt um, genau auf den Tisch unter welchen ich vor Angst zittere und versuche Ruhe zu bewahren.
/Mein Handy!/
Schnell hole ich es zu mir und wähle Hannis Nummer.
/Die Arme. Ich nerve sie bestimmt schon. Naja, ist ihr Problem, dass sie mich zur Freundin gemacht hat./

„H-Hanni?"
„Oh Gott, was ist bei dir nur los? Wieso ist es so laut?", fragt sie mich sofort, was mich etwas beruhigt. Ihre Stimme hat einfach eine Ruhe an sich, die mich in jeder Situation entspannen würde.
„Mein Haus bricht ein, ich-", weiter komme ich nicht, da irgendwas neben mir, vermutlich der Herd, Flammen fängt und somit ein unglaublich lauten Knall von sich gibt.
Eine kurze Stille auf der anderen Seite des Telefons, sodass ich schon denke es sei kaputt, bis sich Hanni endlich meldet.
„Hina, hör mir jetzt ganz genau zu! Ich werde dir helfen, okay? Hör einfach auf den Jungen, der gleich bei dir sein wird und alles wird gut, okay?"
„O-Okay... Bitte beeilt euch", bitte ich sie daraufhin.
„Klar, wir sind gleich da. In welchem Zimmer hältst du dich gerade auf? Versteck dich am besten unter etwas.", gibt sie mir Anweisungen. Kurz schniefe ich, atme tief durch und rutsche weiter weg von Feuer, welches mir den Atem, durch den ganzen Rauch, raubt.
„Ich bin in der Küche, unter dem Tisch, aber neben mir... Neben mir ist ein Feuer und die Tür ist versperrt.", antworte ich weinend und sinke weiter in mich zusammen, versuche mich noch kleiner zu machen.
Meine Atmung wird immer knapper, ich bekomme kaum Luft.
„Beeilt euch bitte", flüstere ich verzweifelt und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Möbel kippen um, das Feuer breitet sich aus, umzingelt mich. Es gibt kein entkommen.
Ohne weiter nach zu denken schreie ich los. Ich schreie einfach, nicht wissend ob es meine letzten Momente sind und ob ich es überleben werde.
Nicht wissend, ob Hanni rechtzeitig kommt, sie mir überhaupt helfen kann.
Immer verzweifeltere Schreie verlassen meine, mittlerweile trockene, schmerzende, Kehle. Ich mache mich kleiner, schreie einfach weiter und hoffe nicht zu verbrennen oder von einer herunterfallenden Decke zerquetscht zu werden.
Nein, das wollte ich nicht. Nicht so, nicht jetzt.
Noch nicht, ich will nicht!
Ein greller Hilfeschrei hallt schmerzhaft in meinen Ohren und schon ist es leise.
Schwarz.
Dunkel.
Leise.

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Irgendwie tut mir Hina ja schon leid. Sie ist immer das Opfer xd
Nya, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Wir sehen uns dann nächstes mal wieder :)

Bis dännchen meine Endchen🐣

Killer mit Folgen {BTS ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt