Kapitel 14

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Pov. Ciel

Ich renne schon wieder.
Ich renne und renne.
Der lange schwarze Flur scheint kein Ende zu nehmen.

Da sind sie wieder... Diese Stimmen.

,, Begreifst du es nicht?''

,, Sebastian liebt dich nicht! ''

,, Du dürftest gar nicht mehr am Leben sein. Du hättest mit deinen Eltern verbrennen sollen! ''

,, Der Wachhund der Königin ist verliebt in seinen eigenen Butler...einfach wiederlich! ''

Meine Lungenflügel fangen an zu brennen und ich beginne zu husten.
Meine Beine fühlen sich müde und schwer an.
Schließlich geben sie nach und ich sacke zu Boden.

Es war genau wie beim letzten Mal.

Ich blickte auf den Boden, in dem wissen was jetzt passieren würde.

Nein.

Es war nur fast so.

,, Junger Herr? Geht es Ihnen gut? '', ertönte eine vertraute Stimme vor mir.

Ich blickte direkt in das Vertraute rubinrote Augenpaar, in den ich mich noch tausend Mal verlieren könnte.

,, Sebastian.. Du bist es''

Ich fing an zu lächeln.

Etwas was ich sonst so gut es ging vermied, aber dieser Teufel machte einfach dienge mit mir, die ich mir selbst nicht erklären konnte.

Sebastian ging runter auf die Knie und legte ein Finger unter mein Kinn.

,, Ciel, höre bitte niemals auf die Leute, die dir dein Glück nehmen wollen. Sie sind nur neidisch.
Ciel... Ich liebe d-"

Ich wachte auf.

Mein Hals fühlte sich so unglaublich rau und ich fing augenblicklich an, zu husten.

Mein Blick schweife einmal durchs Zimmer und ich musste feststellen, dass ich umgezogen, mit frischen Klamotten, in meinem Bett, in meinem Zimmer in der Unterkunft lag.

Es klopfte einmal an der Tür und Sebastian trat mit einem Glas Wasser in der Hand ein.

,, Bocchan, Ihr seid wach... Wie geht es euch? '', fragte Sebastian und überreichte mir das Glas Wasser.

,, Es ist alles in Ordnung. Was ist überhaupt passiert? ''

,, Ihr habt nichts gegessen und als Folge dessen seid ihr umgekippt, dabei ist mein ungeschickter Bocchan ins Wasser gefallen und wäre fast ertrunken. Ich habe euch aus dem Wasser geholt und hierher gebracht. Es ist mittlerweile 14:00 Uhr. Eure Schicht war dann nun doch nicht so lang'', versuchte Sebastian mich zu necken.

,,Danke für alles... Sebastian", es war kein lauter Ton, der meinen Mund verließ, sondern eher ein flüstern. Jedoch war es anscheinend so laut, dass Sebastian es hörte,denn zum ersten Mal konnte ich einen verdutzten Gesichtsausdruck bei ihm erkennen.

Pov. Sebastian

Ciel hat es getan.

Er hat sich wirklich bei mir bedankt.

Zuerst war ich etwas geschockt doch dann machte sich ein leichtes unscheinbares Lächeln sich auf meinen Lippen breit.

Natürlich ist dies nichts von großer Bedeutung, doch in diesem Moment besaß dieses einfache Wort '' Danke'' eine unglaubliche Bedeutung für mich.

Er hatte es in all den Jahren noch nie gesagt.

,, Bocchan, meine Wenigkeit war so frei und hat euch für die heutige Schicht bei Herrn Hilltop abgemeldet. Ich könnte es auf keinen Fall mit meinem Gewissen vereinbaren, dass eure Gesundheit noch einmal leiden muss. Natürlich bedeutet dies, dass Ihr heute im Bett bleibt und euch erhohlt''

,, Meinetwegen'', kam leise von dem geschwächten Earl.

,,Da ich nun für heute außer Gefecht gesetzt bin, bekommst du heute den Auftrag in die Innenstadt zu gehen und eine exakte Kopie, des Diamanten anfertigen zu lassen außerdem musst du für Lizzy ein Geschenk zu besorgen. Das Geld spielt keine all zu große Rolle. Achso und wenn du das erledigt hast, nimm dir für den Rest des Tages frei''

Ich sah Ciel etwas ungläubig an.

Er mag zwar momentan nicht in der besten Verfassung sein, aber es war schon ziemlich lange nicht mehr vorgekommen, dass er mir einen Tag frei geben hatte.

,, Vielen Dank Bocchan'', sagte ich und verbeugte mich dabei.

Ich drehte mich um und war gerade dabei das Zimmer zu verlassen als ich mich noch einmal zu Ciel umdrehte, doch dieser hatte bereits seine Augen geschlossen und war wieder eingeschlafen.

//Wieso macht mich dieser Junge nur so glücklich? //

Glück.

Mal wieder so ein Wort, was eigentlich nicht in meinem Wortschatz existieren dürfte.

Alles was ich Ciel bringen kann ist Unglück, Leid und Schmerz.

Schon irgendwie seltsam, wie man sich in tausenden von Jahren verändern kann.

Damals hätte ich mir niemals vorstellen können, was Gefühle sind... und heute?
Heute bringen mich die Menschlichen Gefühle und Gelüste an meine Grenzen, nicht gänzlich durch zu drehen.

Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und machte leise die Tür hinter mir zu.

Ich zog mein Handschuh noch einmal hoch und machte mich auf den Weg in die Innenstadt um den Auftrag des Jungen Herren zu erledigen.

Pov. Ciel

Ich wachte durch ein lautes knallen einer Tür auf dem Flur auf. Nebenbei waren auch noch zwei männlichen Stimmen zu hören, welche gerade am diskutieren waren.

Sofort schlug ich die Decke zurück und stand auf, was vielleicht in diesem Moment nicht die beste Idee war, da ich mich kaum auf den Beinen halten konnte.

Leise schlich ich zur Tür und öffnete diese einen Spalt, um besser lauschen zu können.
Trotz meiner momentanen Lage, war ich immer noch als Wachhund im Dienst.
Ich konnte nun Patrick und einen weiteren Mann erkennen, welcher eine Kapitänsuniform trug und in etwa so groß, wie Sebastian war.
Auch er hatte, genau wie Patrick blaue Augen. Er schien sogar in meinem Alter zu sein.

Beide standen vor einer Tür, die zu einer der Zimmer für Arbeiter, führte.

Er streichte sich eine Strähne von seinen braunen Haaren aus dem Gesicht und guckte Patrick verärgert an.

,,... Verstehst du das Patrick? Wir können nicht länger warten.
Wir müssen langsam von hier verschwinden. Ich habe in den letzten Tagen schon eine Leute von Scotland Yard hier gesehen. Selbst dieser Aberline treibt hier sein unwesen. Warscheinlich hat die Königin schon ihren Wachhund auf uns losgelassen, wenn dieser Bastard hier eintreffen sollte, haben wir verloren.
Dann können wir gleich unsere Pläne, zusammen ein neues Leben aufzubauen, vergessen.
Wir werden ins Gefängnis kommen und warscheinlich nie wieder das Tageslicht sehen und ich will ganz sicher nicht, dass solch eine Schönheit wie du ihre Zeit im Gefängnis verbringt, verstehst du das Liebling? ''

,,Warscheinlich hast du recht, Jamie... Du musst nochmal mit deinem Vater Astor sprechen, ob dein Schiff schon früher auslaufen darf. Vielleicht klappt es ja schon morgen Nacht, dann wären wir endlich richtig zusammen, ohne, dass uns jemand unser Glück verwehrt... ''

,, Hoffentlich...'', erwiderte der Braunhaarige.

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