Kapitel 4

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Sebastians Sicht:

// Perversling! Ich wollte doch nicht gerade wirklich meinen Herren küssen oder?
Ich bin ein Dämon. Ich sollte keine Gefühle für einen Menschen haben. Es ist noch nie gut ausgegangen, wenn ein Dämon mit einem Menschen zusammen war.
Wir sind nicht für ein ander bestimmt.
Es darf nicht sein.
Trotz seiner Vergangenheit hat Ciel etwas Glück verdient. Er würde sich mit mir nur weiter in die Dunkelheit stürzen, welche ihn schon seit Jahren umhüllt.//

Ich trat ein paar Schritte zurück und musterte kurz meinen Herren.
Dem Earl stand die Hitze ins Gesicht geschrieben und es war eine Beule in seiner Hose zu erkennen. Zudem konnte ich auch noch so etwas wie Trauer in Ciels Gesicht erkennen.
Der Earl starrte nur zu Boden, es sah so aus, als würde er am liebsten im Erdboden versinken.

,,Bocchan... Ich denke wir verschieben euren Musikunterricht auf Morgen. Ihr solltet euch jetzt um den Papierkram kümmern, welcher auf eurem Schreibtisch liegt. Ich werde mich jetzt empfehlen und alles weitere für Lady Elizabeths besuch heute Abend vorbereiten''

,,Ich glaube es ist besser so...'', stammelte der Earl und starrte weiterhin auf den Boden und meidete es mich anzugucken.

Ich verließ vor dem Earl die Bibliothek und wunderte mich über den jungen Herrn.
Ich hatte meinen Bocchan das letzte Mal so verlegen gesehen, als ich ihn zum ersten Mal gebadet hatte.

Ich ging in die Küche und fing an, alles für den Besuch vorzubereiten, nebenbei backte ich einen Schokoladenkucken für meinen Bocchan. Ich backte gerne für Ciel und erledigte keine andere Aufgabe mit so viel Hingabe wie diese.
Sein Gesichtsausdruck war immer der eines kleinen unschuldigen Kindes, wenn ich ihm etwas süßes zubereitete.
Wobei Ciel alles andere als unschuldig war.
Er war kalt, unbarmherzig und behandelte jede andere Person, als wäre sie unter seiner Würde.
Als ich gerade dabei war, das Gemüse zu schneiden, ließ ich das Messer sinken, Atmete tief ein und seufzte.

Ich will diesen Jungen.
Er soll mein sein. Ich weiß, dass alle Bedingungen des Vertrages erfüllt sind und ich eigentlich seine Seele haben kann, aber ich l...
Nein, ich konnte dieses einfache Wort nicht aussprechen. Dieses Wort, welches eine so intensive Bedeutung besitzt.

Liebe.

Liebe ich Ciel etwa oder ist es nur die Körperliche Anziehung?

Ciels Sicht:

Ich verließ so schnell, wie es mir nur möglich war, die Bibliothek und ging zu meinem Büro. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir, ließ mich auf meinen großen Lederstuhl fallen und legte meinen Kopf in den Nacken.

//Warum? Warum hat er sich meine Seele noch nicht geholt? Vor fünf Jahren wurden alle Bedingungen des Vertrages erfüllt und jetzt? Für mich gibt es keine Verwendung mehr auf dieser Welt. Ich lebe nur noch, weil sich er sich meine Seele noch nicht geholt hat. Hat Sebastian noch eine Verwendung für mich?
Oder will er mich weiter leiden lassen?
Ich will dieses Leben nicht mehr.
Ich bin mit einer Frau verlobt, die für mich, wie eine Schwester ist. Ich muss die Drecksarbeit für die Queen erledigen und ich bin in meinen Butler.... //

,,Verliebt. Ich bin in Sebastian verliebt''

Diese Worte verließen leise meine Lippen und ich fühlte mich etwas befreiter, als ich sie endlich einmal aussprach. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber ich hatte mich in meinen Butler verliebt. Trotzdem fühlte ich mich schwach und zerbrechlich alleine durch die Tatsache, dass ich Gefühle für Sebastian hatte.
Ich schreckte auf, als plötzlich Sebastian mit dem Servierwagen eintrat.

,,Bocchan ist alles in Ordnung bei euch?''

,,J-Ja. Wer hat dir erlaubt einzutreten ohne vorher geklopft zu haben?''

,, Junger Herr, ich habe geklopft''

,,Hm...''

,,Ich bringe euch den den Nachmittagstee. Dazu habe ich euch einen Schokoladen Kuchen gebacken''

,, Naja wenigstens etwas. Gibt es sonst noch etwas von dem ich wissen sollte?''

,,Gewiss Bocchan, mir ist soeben ein Brief von Charles Grey überreicht worden.

Sebastian überreichte mir den Brief, dabei berührten sich kurz unsere Hände. Sofort durchfuhr mich eine Gänsehaut. Als ich mich wieder gefangen hatte öffnete ich den Brief und las laut vor:

Lieber Ciel,
In letzter Zeit häufen sich die Gerüchte darum, dass angeblich am Hafen illegale Geschäfte gemacht werden, zudem wurde vor einigen Tagen eine wertvolle Kette aus dem Palast gestohlen. Ich habe bereits von einigen Insidern erfahren, dass sich diese Kette am Hafen befindet.
Du wirst diese Kette schon aus der Zeitung kennen. Sie trägt den Namen „Le Coeur de la Mer“, oder wird auch "Herz des Ozeans" genannt
Ich möchte, dass du herausfindest, ob sich die Kette dort befindet. Bitte stoppe dort die illegalen Geschäfte und bring die Kette wieder zurück in den Palast.
Ich setzt auf dich und deinen Butler.

Ps:
Ich höre in letzter Zeit ziemlich wenig von dir.
Ich würde es willkommen heißen, wenn du mich mal wieder, auf eine Tasse Tee besuchen würdest, du warst schon so lange nicht mehr hier.
Ich könnte auch extra deinen Lieblingskuchen für dich zubereiten lassen.
In Liebe gezeichnet
Queen Victoria.

,,Schon wieder ein ein Auftrag ihrer Majestät...Bitte bereite alles vor damit wir morgen aufbrechen können'', seufzte ich und gab Sebastian den Brief wieder, dabei guckte ich ihm in die Augen und verlor mich wieder in dem rot, welches mich wie ein Feuer zum glühen brachte. Doch ich brach den Augenkontakt ab, weil ich von draußen die Kutsche hörte, in der Elisabeth saß.

,,Yes my lord'', sagte Sebastian noch, ehe er sich verbeugte und sich dannach umdrehte, um das Büro zu verlassen.

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