Da die Logistikbranche gerade zur Weihnachtszeit ein besonders schweres Los gezogen hat und man so manchen Päckchen hinterher wichteln muss, hat sich die Liebe RaKoVader (Vielen Dank!!!) dazu bereit erklärt ein zusätzliches Päckchen zu gestalten! Sie hat uns ein gutgewürztes Wichtelwerk zukommen lassen, was wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen.
Habt viel Freude damit!**Smut-Warnung**
Boulevard of Broken Dreams (A Malec Story)
präsentiert von RaKoVader
🎁Mistelzweig · aquamarin · Weihnachtsstern · flanieren🎁
Heute ist Montag. Und Montag ist mein liebster Tag in der Woche. Genauso wie Donnerstag. Er ist mir genauso lieb wie der Montag. Denn an diesen Tagen wache ich noch vor dem ersten Klingeln meines Weckers auf. Dann kann ich es kaum erwarten, dass die in der Dunkelheit grün leuchtenden Zeiger des kleinen Weckers auf meinem Nachtisch an der richtigen Stelle stehen. An diesen Tagen brauche ich den elektronischen Weckdienst meistens nicht. Denn meine aufgeregte Vorfreude sorgt dafür, dass meine Müdigkeit verfliegt und die Schmetterlinge in meinem Bauch anfangen wild mit ihren kleinen weichen Flügeln zu schlagen. Das Kribbeln in meinem Magen nimmt immer mehr zu und beim Gedanken an den Mann der jeden Montag und Donnerstag über die Schwelle meiner Haustür tritt, fängt mein kleines verliebtes Herz an wild gegen meine Brust zu hämmern.
Ja ich bin verliebt. Vor zwei Jahren trat er in mein Leben und der Tag unserer ersten Begegnung war der schönste in meinem ganzen bisherigen Dasein. Meine Gedanken kreisen nur noch um ihn und des Öfteren erwische ich mich dabei, wie ich ihn mit Herzchen in den Augen verliebt anschaue und leise seufze. Ich bin das Klischee schlechthin. Ein Teenager, welcher einen älteren Mann liebt. Und dazu noch einen Lehrer. Aber nicht meinen Lehrer. Er ist der Nachhilfelehrer meines Bruders. Max ist drei Jahre jünger als ich und laut der Aussage meiner Mutter, benötigt er dringend Nachhilfe in Mathematik und Geschichte. Beides Fächer in denen ich nicht der Schlechteste bin. Aber sie war der Ansicht, dass es nicht förderlich wäre, wenn ich Max beim Lernen unterstützte. Damals war ich so unsagbar wütend auf meine Mutter. Ich half meinem kleinen Bruder gerne bei den Hausaufgaben und ich fragte mich unweigerlich, ob das Ganze mit meinem Outing zu tun hatte.
Denn ein paar Tage vorher nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und bat meinen besten Freund Simon mich bei der bis dahin schwersten Aufgabe meines Lebens zu unterstützen. Gemeinsam suchten wir das Gespräch mit meinen Eltern und es kam wie es kommen musste. Meine Mutter brach in Tränen aus und weinte über eine verpasste Hochzeit in Weiß und nicht existierende Enkelkinder. Mein Vater schüttelte den Kopf und faselte etwas von Verwirrung und Phase des Findens. Beide wuchsen in einem streng katholischen Elternhaus auf und können sich nur schwer damit abfinden einen Sohn zu haben, der auf die Schwänze anderer Männer steht. So hat es mein Vater erst kürzlich seinem Schwager am Telefon gesagt. Onkel Maxwell lebt mit seiner Frau in London und sie sind kinderlos geblieben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Vater bereits das eine oder andere Feierabendbier hinter sich hatte, als er beschloss am Telefon über meine sexuellen Vorlieben zu sprechen. Denn bis dahin, war das Thema doch eher unter 'Tabu' und 'Wenn wir nicht darüber reden, dann existiert es auch nicht' angesiedelt.
Nachdem ich meinen Schultag hinter mich gebracht habe, eile ich nach Hause und begebe mich als erstes unter die Dusche. So wie jeden Tag und gerade an Montagen und Donnerstagen bin ich sehr gründlich was meine Körperpflege angeht. Dann stehe ich gefühlte Stunden unter dem warmen Strahl und lasse meinen Körper so viel Duschgel wie möglich aufnehmen. Auch eine penible Rasur meines Gesichtes und anderer Körperstellen steht an oberster Stelle. Erst nachdem jedes störende Haar entfernt wurde und meine Haut nach dem frischen Aroma von Meer und Salz duftet, steige ich aus der Dusche und frage mich jedes Mal was ich wohl anziehen soll. Ich bin nicht der modische Typ Mann und der Inhalt meines Kleiderschrankes passt auch in eine etwas größere Kommode. Die Farbe meiner Kleidung beschränkt sich auf Schwarz und dunkles Grau. Nietenbesetzte Gürtel und löchrige Jeans, weite Shirts mit höllisch grinsenden Totenschädeln oder dem Logo meiner Lieblingsband Green Day. Meine Eltern hassen den von mir erwählten Kleidungsstil und auch wenn meine Mutter regelmäßig die Augen verdreht, schweigt sie und zeigt ihre Missbilligung stattdessen mit Blicken. Auch wenn meine Garderobe nicht unbedingt ein Eldorado an Möglichkeiten bietet, so ist es mir wichtig gerade montags und donnerstags gut auszusehen.
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Weihnachtswichtelwusel 2020
Non-FictionGeheimniskrämerzeit Zur Adventszeit geht's manchmal geheimnisvoll zu. Es raschelt und wispert, es tuschelt und knistert, es hämmert undrasselt, esklopft und es prasselt. Doch kommst du dazu, herrscht plötzlich Ruh. Ja, zur Adventszeit geht's eben ge...