Zwischen Tür und Angel
präsentiert von MFHreads
🎁Wünschelrute · türkis · Zimt und Zucker · plappern🎁
„Nein, natürlich nicht...", ... „nein, ich hab kein Problem damit",... „genieß die.... Shit warte mal" –...
„Sally, ist alles in Ordnung?", ertönte es besorgt aus meinem Handy, aber da konnte ich mir selbiges nur noch zwischen Ohr und Schulter klemmen und mich darin versuchen, meine Einkäufe vor dem endgültigen Abstürzen zu bewahren.
„Sally?"
Wieder mein Handy. Zumindest die letzten beiden Tüten hatte ich erwischt, sodass ich nun wieder ans Telefon gehen konnte. Natürlich nicht, ohne nebenbei zu versuchen, diverse Kleinteile von den Treppenstufen unter und über mir aufzusammeln.
„Fränzi, sorry, da bin ich wieder. Nein, mir macht es nichts aus, wenn du lieber mit Lasse auf den Weihnachtsmarkt willst.
Dafür sind mir gerade unsere Plätzchen-Zutaten runtergefallen, weil ich parallel den Schlüssel gesucht hab und ..."
Inzwischen hatte ich immerhin mit dem Großteil an Lebensmitteln, aber auch Orangeat, Zitronat und allem anderen was man sonst noch so zum Backen brauchte, meine Wohnungstür erreicht und stellte die Taschen davor ab, um meinen Schlüssel in den Untiefen meiner Jacke zu suchen.
Ich sah erst auf, als ich diesen gefunden hatte – und zuckte zurück, als mir in wenigen Zentimetern Entfernung ein Mann gegenüberstand, weswegen mein Schlüsselbund mit einem lauten Klirren ebenfalls den Weg auf den Boden des Hausflures fand.
„... Und hier steht irgendein Typ vor meiner Tür. Ich ruf dich später nochmal an!"
Damit hängte ich Fränzi ein, schmiss mein Smartphone in die Tüte vor mir, auf dass ich es später hoffentlich auch wiederfand, pfriemelte mein Konvolut von Schlüsselverbund vom Boden und trat einen Schritt zurück. Erst dann wagte ich es, dem Unbekannten erneut in die Augen zu schauen.
Wobei ich vielleicht präzisieren sollte. Wer auch immer da vor meiner Tür wartete, war definitiv nicht hässlich. Um nicht zu sagen recht hübsch. Er war groß, hatte dunkles Haar, braune Augen und sah trotz seiner Jeans und dem locker sitzenden Hoodie irgendwie sportlich aus. Ich tippte auf Sportler, mindestens Joggen traute ich ihm zu.
Dennoch, er war fremd und mir heute nicht mehr nach Überraschungen. „Wer sind Sie? Kann ich irgendwie weiterhelfen? Hausverwaltung ist im zweiten Stock.", warf ich ihm daher, gestresst und zusätzlich mit Entsetzen feststellend, dass mein Deo langsam auch den Dienst verweigerte, ziemlich hastig entgegen.
„Moin! Ich bin Jannis und wollte mich nur kurz vorstellen. Ich bin dein neuer Nachbar von gegenüber. Hab dich grad reinkommen gehört und dachte, ich nutz die Gelegenheit eben. Und wie heißt du, wenn ich fragen darf?" Völlig unbeeindruckt und viel zu gelassen für meinen Geschmack gab mir mein Gegenüber Auskunft und wartete nun seinerseits auf eine Reaktion.
Ich deutete nur aufs Klingelschild.
„Nachname siehst du hier, falls das von Belang ist. Sonst reicht Sally." Wenn er mich duzen konnte, dann hielt ich mich ebenfalls nicht länger mit Höflichkeiten auf. „Falls du zum Einzug Brot und Salz erwartest, ist hier nicht üblich. Und vorgestellt hat sich vor dir auch noch keiner, deswegen war ich vorhin so überrascht.
Aber falls du Bedarf hast...", ich sah bedeutungsschwer auf die Treppenstufen, „Brot und ein Packerl Salz liegen hier noch rum. Würdest du mich ansonsten bitte an meine Tür lassen?"
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Weihnachtswichtelwusel 2020
No FicciónGeheimniskrämerzeit Zur Adventszeit geht's manchmal geheimnisvoll zu. Es raschelt und wispert, es tuschelt und knistert, es hämmert undrasselt, esklopft und es prasselt. Doch kommst du dazu, herrscht plötzlich Ruh. Ja, zur Adventszeit geht's eben ge...