Familie pt.2

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Leise saß ich am Tisch und hörte nur den anderen zu, wie sie durcheinander über alles mögliche aus ihrem Leben redeten. Ab und zu hörte man mehrere lachen.
Ich starte nur runter auf meine Hände, welche ängstlich an meinen Ärmeln und meiner Hose zupften. Ab und zu guckte ich in die Runde, doch guckte relativ schnell wieder zurück. Ich hatte angst vor irgendwelchen Unterhaltungen.
Ich fühlte mich so unwohl bei ihnen.
Und schon schnell bekam ich Kopfschmerzen, durch meine anspannung und all dem kram in meinem Kopf.
"Und Laura wie läufts bei dir so?" Bei diesen Worten meiner Oma stieg wut in mir, womit auch meine Kopfschmerzen schlimmer wurden. "Gut" antwortete ich nur kurz, um zu zeigen, dass ich kein bock hatte zu reden. Meiner Oma schien es nicht zu interesieren und redete weiter auf mich ein.
Laura
Laura
Laura
Immer wieder dieser scheiss Name
Laura
Laura
Laura
Die Wut wurde immer schlimmer, immer unerträglicher.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten, meine Nägel borten sich in meine Haut.
Meine Oma hörte nicht auf zu reden, immer weiter laberte sie scheisse auf mich ein.
Vor lauter wut schlug ich mit all meiner kraft auf den Tisch. Plötzlich waren alle leise, nur mein Herz schlug laut durch den Raum.
Alle schauten mich erschreckt an, selbst meine Oma hielt endlich ihre Fresse.
"Ich heiße Jack" sagte ich wütend.
Alle starten mich an und sagten nichts.
"Du wirst für immer meine kleine Laura bleiben. Du bist einfach nur in der pubertät, dass ist normal." Sagte meine Oma mit gespielter runtergedrückter Stimme.
Sie schaute mich mit einem gespieltem traurigem Blick an.
Jetzt platzte meine wut raus.
Ich konnte nichts mehr kontrollieren.
Ich musste es irgendwie raus lassen.
Mein kopf schaltete sich aus.
Ich nahm das messer, welches auf dem tisch lag und schlug es in den Halz meiner Oma und zog es wieder raus.
Blut spritzte aus der wunde.
Um mich herrum schwebte alles,
Ich spürte weder wut, trauer oder so was.
Ich fühlte garnichts mehr.
Alles um mich war in einem schleier gehüllt.
Wie aus der ferne, sah ich wie die anderen aufsprangen, wie sie panisch waren und den krankenwagen riefen.
Ich sah wie sie mich weg zogen, wie sie mich in mein zimmer brachten und wie sie auf mich einredeten.
Meine Welt wurde immer verschwommener.
Langsam wurde alles schwarz, bis ich garnichts mehr sah.

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