Z E H N

211 6 1
                                    

Kapitel 10

»Das solltest du aber vor mir!« ertönt die raue Stimme von Hamza. Er war angespannt und seine Faust war hart zusammen gepresst.

Der Type ließ von mir ab und sah in die Richtung von Hamza. »Ich hab vor keinem Angst.« sagte er grinsend. Mit einem Kopfnicken signalisierte Hamza mir, dass ich mich ins Auto setzten sollte. Ich schüttelte den Kopf. »sofort!« knurrte Hamza sauer. Ich stell mich neben ihm und zog ihm am Arm. »Lass uns einfach gehen, er ist es nicht wert.«  versuchte ich ihm einzureden. Ich weiß nämlich ganz genau, das Hamza zehnmal stärker ist, als der Brite vor mir.

»Ja hör auf die kleine Schlampe.« meinte der Brite. Genau das brachte Hamza aus dem Konzept, er ging mit großen Schritten auf ihn zu und verpasste ihm ein Schlag ins Gesicht. Autsch. Man konnte bis hier seine gebrochene Nase hören. Er lag nun auf dem Boden, voller Schmerzen.

Nun drehte Hamza sich zu mir, nahm mein Handgelenk und zog mich zu seinem Auto. »Du tust mir weh.« sag ich wütend und versuchte so gut wie möglich mein Arm zu entziehen. Doch er hört nicht auf mich. Die Tür vom Auto wird von ihm geöffnet, um mich dann ins Auto zu befördern.  Nachdem ich mich hinsetzte schlug er die Tür laut zu und saß sich auf die Fahrerseite. Mit quietschenden Reifen fuhr er los.

Er überholte auf der Autobahn jeden mit der Geschwindigkeit von fast 250 Ps. Eigentlich liebe ich dieses Gefühl von Adrenalin, doch die Wut ihn mir war größer, weshalb ich mich auch sauer zu ihm Dreh. »Was soll das, fahr doch langsamer!« schrie ich entsetzt. Doch er ignorierte mich und vor noch schneller.
»Fahr Langsamer.« versuchte ich es noch einmal und wieder ignorierte er mich. »Hamza!« plötzlich lenkte er das Auto mit einer scharfen Kurve nach rechts raus, aus der Ausfahrt und zog die Handbremse nach oben, Sodass ich nach vorne rücke, doch der Gurt mich zum Glück wieder nach hinten befördert.

»Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, einfach abzuhauen. Es ist fast zwei Uhr Abends und du reagierst nicht auf unsere Anrufe. Selbst dein Ohrhörer hast du einfach kaputt gemacht. Wär ich nicht rechtzeitig gekommen hatte dir der Type sonst was antun können.« brüllte er mich an. Erst war ich sprachlos. Ja ich wusste das meine tat falsch war, aber er musste auch mich verstehen. Nach dem was Ricardo mir antun wollte, konnte ich einfach nicht mehr.

»Ich wollte einfach nur-« fing ich an. »Mir egal was du wolltest, wenn dir etwas passiert wäre, dann würde mein Onkel mich umbringen.« sagte er und sah mich dabei an.

Ihm ging es also nur um sein eigenen Arsch und genau das machte mich noch wütender. »Oh ist das so. Hat der ach so große Hamza Angst vor seinem Onkel. Ich mach das was ich will! Du bist nicht mein Vater genau so wie dein Onkel. Also reg dich ab und hör auf mich anzuschreien. « brüllte ich ihn genau so an.

Wir sahen uns wütend in die Augen und führten ein Blick Duell. Seinen Augen Spuckten Feuer, doch meine blauen Augen strahlten pure Kälte aus.

Ein Duell zwischen Feuer und Eis.

Einen Gewinner wird es noch keinen Geben, da plötzlich ein LKW von hinten anfing zu hupen und wir beide daher den Augenkontakt gleichzeitig abgebrochen haben. Der LKW-Fahrer konnte anscheinend nicht durch fahren, weswegen Hamza wieder los fuhr. Rest der Fahrt redete keiner ein Wort, auch als wir aus dem Auto ausstiegen und das Haus betreten hatte keiner vor zu reden.

Bis Melek mir entgegen kam und mich umarmte. »Wo warst du ich hab mir Sorgen gemacht.« ihre Umarmung war so innig, dass ich mich für einen kurzen Moment geborgen fühle.

»Mir geht's gut.« sagte ich und löste mich langsam von ihr. Hamza lief hingegen an uns vorbei und stieg die Treppen sauer hoch, wahrscheinlich in sein Zimmer. Melek und ich schauen ihm hinterher.

»Mach dir nichts draus, er hat dich die ganze Zeit gesucht und hat sich bestimmt auch Sorgen um dich gemacht.« erklärt sie mir. Jaja er hat sich eher Sorgen um sein Kopf gemacht, welches ihm sein Onkel abhacken würde wenn er mich nicht zurück geholt hätte.

»Ich möchte dir etwas zeigen. Ich weiß es ist schon spät, aber es wird dir erklären warum mein Bruder immer so drauf ist.« sagte Melek. Meine linke Augenbraue hebe ich leicht an. Ich war nämlich verwirrt genau so wie ich keine Ahnung hatte, was sie mir zeigen möchte.

Wir steigen die Treppen nach unten zum Keller. Dort sind einige Türen, Melek öffnete die erste Tür links, im Zimmer sind Kisten und große schränke. »Hier sind die Sachen von unseren Eltern.« sie lief zu einer Kiste und holte ein Bilderrahmen heraus. »Das ist ein Familien Foto, dass wir damals gemacht hatten.« ich nahm ihr das Bild aus der Hand und sah mir die Familie an. »Von wann ist dieses Bild?«

»Es sind sechs Jahre her, ich war damals elf und Hamza erst neu fünfzehn geworden. Er hat sich nach diesem Tag sehr stark verändert, er hat geschworen das er den Mörder unseren Eltern finden und Umbringen wird.« sagte sie traurig und fing an leicht zu schniefen. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen soll, denn trösten war nie meine Stärke. Getröstet werden wollte ich genauso wenig. Ich hasse es zu tiefst.

So unterdrückte sich die Tränen das Merkte man. »Ich will hier jetzt nicht wie eine Heulsuse anfangen zu weinen. Ich will dir lediglich damit zeigen, das Hamza es nicht einfach hat und du ihm nichts übel nehmen darfst. Von außen wirkt er vielleicht als eine Person dem alles egal ist, sich kein kam um andere schert, doch das ist er ganz und garnicht. Von innen ist er zerstört und das genau so wie du. Ihr beide unterdrückt eure Schmerzen. Ich weiß ich kenn dich erst seit eine Woche, doch ich kann alles von deinen Augen ablesen.« gab sie mir eine Predigt über das was sie dachte. Und ich musste mit mir im inneren über die Dinge die sie über mich sagte Kämpfen, ihr nicht recht zugeben.

»Ich bin erschöpft, ich werd mich hinlegen.« meinte ich und ging garnicht auf ihr gesagtes ein, Melek nickte verstehen.

In Zimmer angekommen ziehe ich mir schnell die Sachen an, die ich mir raus genommen hatte. Grade wollte ich die Tasche wieder zu schließen, als mir ein kleines Kästchen ins Auge fiel. Es war die Schatulle in der mir mein Vater meine Kette geschenkt hat, das schönste Geschenk das ich je von ihm bekommen habe. Aus Reflex ging meine rechte Hand sofort an meinem Hals um die Kette zu tasten, um sie gleich danach zu öffnen und unser Familien Bild anzusehen. Auch wenn es sehr klein ist, kann ich jede einzelne Person gut erkennen. Vor allem meine wunderschöne Mutter.

Seufzend schloss ich die Kette und legte mich in mein Bett um zu schlafen.

Die ganze Nacht gingen mir das Gesagte von Melek nicht aus dem Kopf. Ich bin ein Mädchen, das von ihrem Vater zuhause eingesperrt wurde. Er wollte nie das ich raus gehe als Kind verstand ich das ganze nicht, doch mit dem Alter wurde mir immer mehr klar. Je mehr Leute wussten das er eine Tochter hat, desto mehr würden versuchen mich zu entführen.

Letzt endlich konnte ich doch einschlafen und träumte an die schöne Zeit wo meine Familie und ich noch vollständig waren.

Changed my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt