Weihnachtsmarkt mal anders

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Von und für caniestrella.

22.12.

„Feiern Shadowhunter eigentlich Weihnachten?", frage ich Alexander, während ich von meiner Zuckerstange nasche. Alexander schüttelt den Kopf. Ich schaue ihn verwirrt an. „Ihr feiert nicht? Ich hätte schwören können..."
„Magnus, wir feiern kein Weihnachten aber nicht so."

Er deutet auf die bunt beleuchteten Stände, die in der Innenstadt von New York zu einem riesigen Weihnachtsmarkt aufgebaut wurden. Die blinkenden Lichter machen mir und meinem schrillen Outfit beinahe Konkurrenz. „Wir brauchen nicht solchen Kitsch.", fährt Alec fort. Ich breite die Arme aus.

„Aber das ist doch das Schöne an Weihnachten! Die Zuckerstangen, der Schnee, die Weihnachtsmusik..." Ich atme tief ein. „Riechst du das? Die gebrannten Mandeln...einfach himmlisch." Ich lächle und wackle mit dem weißen Bommel meiner roten Mütze. „Die Weihnachtsmützen...", lache ich, ziehe sie mir vom Kopf und strecke mich, um sie Alexander aufzusetzen. Dieser weicht zurück.

Ich ziehe eine Schmolllippe. „Spielverderber. Die würde dir richtig gut stehen."
Ich schlinge meinen grünen Schal mit den roten Pailletten enger um mich. „Ich trage so etwas nicht.", beharrt Alexander. Ich werfe ihm einen enttäuschten Seitenblick zu und drehe die Mütze in den Händen. „Komm schon. Es ist Weihnachten. Bitte Alexander, tu es für mich."

Alec muss unwillkürlich lächeln. Mit einem leisen Murren greift er nach der Mütze und setzt sie etwas unbeholfen auf. „Gut so?"
Ich muss lachen. Die Mütze sitzt total schief. Schnell schnippe ich mit den Fingern und schlagartig sitzt die Mütze richtig.

„Ich habe gesagt, dass mir sowas nicht steht.", murmelt Alec und steckt die Hände in die Jackentaschen. Ich halte ihm am Arm fest und wir bleiben stehen. „Also ich finde, du siehst ziemlich süß aus mit deiner Mütze.", flüstere ich und ziehe ihn näher zu mich. Erst jetzt fällt mir auf unter was wir da eigentlich stehen.

Ich grinse und deute nach oben. Nun entdeckt auch Alec den Mistelzweig, unter dem wir stehen. Auch er muss lächeln und kommt meinem Gesicht immer näher. Sanft küsst er mich. Seine Lippen sind warm und weich. Nach einem langen Kuss, der meiner Meinung nach auch noch länger hätte sein können, lösen wir uns voneinander.

„Ich liebe dich.", flüstere ich und verschränke meine Finger mit seinen.
„Ich dich auch."
Mein Grinsen wird breiter und ich deute auf das große Riesenrad, welches in einiger Entfernung steht. „Egal wie ihr Weihnachten feiert, ich will jetzt Riesenrad fahren.", sage ich und ziehe meinen Freund hinter mir her.

Wenig später sitzen wir in einer der großen Gondeln und bewegen uns langsam nach oben. Hier oben ist es ganz still und friedlich. Inzwischen hat es angefangen zu schneien. Ich schaue zu Alexander und rutsche etwas weiter zu ihm. Vorsichtig kuschle ich mich an ihn. Gemeinsam schauen wir in die Nacht hinaus.

„Also, wie feiert ihr Shadowhunter Weihnachten? Gibt es eine große Zeremonie oder so? Ein Krippenspiel? Ich war ja schon bei vielen Weihnachtsfesten in vielen verschiedenen Kulturen dabei aber bei Shadowhuntern irgendwie noch nie."
Alexander schüttelt nur den Kopf. In diesem Moment halten wir am obersten Punkt.

„Nein, wir feiern es genau so.", flüstert er und streicht mir durch die Haare. Ich hebe leicht den Kopf. „Wie?"
Alec gibt mir einen sanften Kuss auf den Haaransatz. „Wir verbringen den Tag mit den Personen, die wir lieben. Deswegen bin ich hier, mit dir.", flüstert er.

„Ich brauche keine große Weihnachtsfeier. Ich brauche nur dich. Denn du bist das Wichtigste für mich auf der ganzen Welt. Mehr brauche ich nicht, Magnus. Ich brauche keinen Kitsch, keine Weihnachtsmützen, keine Geschenke. Alles was ich brauche ist dieser Moment. Ich liebe dich."

Ich setze mich auf, damit ich Alec direkt in die Augen schauen kann. „Und ich liebe dich Alexander. Du hast recht. Man braucht nicht viel zu Weihnachten, um glücklich zu sein. Man braucht nur die Person, die man am meisten liebt."

Malec WeihnachtskisteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt