Gnadenbringende Weihnachtszeit

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Gnaden bringende Weihnachtszeit.

Magnus Pov

Mein Kaffee schmeckt scheiße. Sorry wenn ich es so sage, aber das kommt echt selten vor. Seit dem Alecsander und ich uns immer wieder in der Wolle haben schmecken mir tolle Dinge nicht mehr und Hobbies machen keinen Spaß mehr. Zunächst wollte ich ja wieder nach Thailand, also...so richtig jetzt, aber Ragnor musste ja wieder meinen, dass ich unbedingt zu ihm sollte, weil er ja das eine Problem hatte, wobei er ganz dringend ausgerechnet meine Hilfe benötigte. Widerwillig bleib ich also doch, wenngleich meine Sachen immernoch im Flur stehen und ich nicht bereit bin sie auszupacken. Wenn dieser Tag vorbei ist, ist auch mein Leben mit Alec vorbei. Zumindest für eine Weile. Vielen hilft ja so eine Auszeit. Aber heißt eine Auszeit vom Partner nicht sich schon, dass man sich nicht sicher ist mit seinen Gefühlen? Ich bin mit eigentlich sehr sicher das ich ihn liebe und bei ihm bleiben will. Aber...diese Sache ...diese eine kleine Sache...warum nur komme ich da nicht weiter? Vielleicht hilft ihm ja dieser diese Denkzettel jetzt? Deprimiert und grübelnd sitze ich auf dem roten,weichen Sofa, streiche über die hohe Samptlehne und dann über das weiche dunkle Fell den kleinen Dicken, der sich Ragnors Mitbewohner schimpft. Eine wunderschöne Bengaldame in Nachtschwarz gesellt sich neben mich und lässt sich nach Strich und Faden kraulen. Ja, sie weiß wie man es richtig macht. Ach ja...eine Katze müsste man selbst sein. Während ich sie so verwöhne, bemerke ich erst nicht, dass ich bald nicht alleine bin. Ragnor erscheint in der Tür und tritt ans Sofa. Für gewöhnlich hat er einen Drink in der Hand wenn es mir schlecht geht, aber jetzt nicht. Nein, jetzt hält er mir mein Handy hin. Grummelnd sehe ich ihn an. Ich weiß zwar was er will, aber der soll es Mal gleich wieder vergessen. Ich werde Alecsander nicht anrufen. Ich kann nicht. Ich will nicht! Das weiß Ragnor auch und nach einigen Versuchen lässt er es dann, Gott sei Dank, auch bleiben.

Der Tag zieht sich wie Kaugummi. Was soll sich auch auf dieser einsamen Couch mit einem einsamen Mann großartig abspielen? Nicht einmal essen möchte ich, was für mich recht ungewöhnlich ist, wenngleich ich keine Fredsmaschine bin, aber gutes Essen sehr schätze. Und Ragnor kocht verdammt gut. Toll, wenn dein bester Freund ein 5 Sterne Koch ist. Doch leider springe ich weder auf Schnitzel noch auf Gulasch aus feinstem Kobe-Rind heute einfach nicht an. Meinen rebellierenden Magen überhöre ich demonstrativ und bleibe einfach auf dem Sofa liegen. Vielleicht sollte ich eine Runde schlafen? Aber meine Augen wollen nicht zu gehen und mein Körper ist nicht erschlafft. Eventuell hilft ja ein guter alter und langer Spaziergang? Ragnor ist sicher auch froh, wenn ich endlich die Couch verlasse. Noch ein wenig bekommt das junge Kätzchen meine Aufmerksamkeit bevor ich meine Schuhe und Jacke anziehe; Handschuhe, Mütze und Schal überwerfe, und die Wohnung verlasse. Der Schal war ein Geschenk von Alecsander zum Geburtstag. Kurz spiele ich mit dem Gedanken ihn nicht anzuziehen, aber das wäre kindisch. Zudem ist es draußen echt kalt geworden und es hat sogar endlich begonnen zu schneien. Normalerweise liebe ich den Moment, aber wenn ich ihn nicht mit meinem Geliebten teilen kann, ist es doof. Hach egal. Gehen wir Mal eine Runde.

Meine Beine führen mich die Straße entlang, in die Innenstadt. Ich liebe diese vielen bunten Lichter und den Duft nach gebrannten Mandeln und Pfefferkuchen. Die ausgelassene Fröhlichkeit und ja sogar die hektischen Menschen die in Eile noch Geschenke besorgen. Das alles gehört dazu. Genauso wie meine jährliche Aktion im Waisenhaus und auf der Kinderstation im Krankenhaus. Was dieses Jahr nun leider ausfällt weil ich niemanden für das Kostüm gefunden habe . Jace hat mir traurigerweise auch abgesagt weil er sich den Knöchel verstaucht hat. Ein Grund mehr warum ich nicht Eishockey spiele. Izzy und Clary sind beim alljährlichen Plätzchen backen und Ragnor ist zu groß fürs Kostüm. Dorothea hat leider Dienst im Krankenhaus und Catharina ist bei ihrem Mann im Ausland. Tja..leider waren das alle die ich dieses Jahr fragen konnte. Da nun Mal Alecsander zu stur dafür ist, habe ich das ganze kurzfristig abgesagt. Ich hoffe nur sehr das die Kinder nicht allzu enttäuscht sind. Mh...aber vielleicht...sollte ich sie einfach Mal besuchen? Ich kann ihnen ja Kekse mitbringen. Darüber freuen sie sich bestimmt.

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