Adventskalendergeschichte

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Von und für Malecinlove.

4.12.

Es ist Heiligabend und ich sitze mit ein paar Betrunkenen in dieser Bar an der Theke. Die letzten Monate waren sehr schwer für mich, denn ich verbrachte jeden Tag bei meiner Mutter im Krankenhaus. Ich war schon darauf vorbereitet auch Weihnachten dort zu verbringen, doch leider verstarb sie vor einer Woche, weil sie den Kampf gegen den Krebs wohl früher verlor als wir ... Nein ich dachte.

Meine Mutter war mein letztes Familienmitglied und nun habe ich sie verloren. Meine Freunde boten mir an mit ihnen Weihnachten bei ihren Familien verbringen zu können, doch das will ich nicht! Kann ich nicht bei ihr sein und auch nicht bei ihm sein, dann möchte ich die Festtage lieber alleine verbringen. Also sitze ich wie fast jeden Tag, seit ihrem Tod in dieser schäbigen Bar und trinke.

Im Vergleich zu den vorherigen Tagen sind hier einfach nur wenige Menschen, da die meisten bei ihren Familien sind. Die drei, die sich neben mir hier in dieser Bar befinden sind schon sehr betrunken aber bestimmt genauso einsam wie ich.

Es ist wirklich schwer so weit von meinem zu Hause weg zu sein und dennoch möchte ich noch nicht zurück nach New York, denn ich hab mit ihrem Tod noch nicht so richtig abgeschlossen und ganz egal wie sehr ich die Menschen, die dort auf mich warten, auch vermisse, kann ich meine Mutter hier noch nicht verlassen.

Da ich schon das ein oder andere Bier intus habe machen sich meine Hände selbständig, greifen nach meinem Handy, entsperren es und schreiben dem jetzt wichtigsten Menschen in meinem Leben.

                                                       grumpy cat ♡

                                                                                                                                                    Ich vermisse dich sehr ♡

                                                                                                        Ich vermisse dich auch

Ich hoffe, du bist Heiligabend nicht alleine.

Mach dir keine Sorgen um mich. Viel Spaß mit deiner Familie und sag ihnen Grüße von mir!

„Was macht denn ein so gutaussehender Kerl wie du alleine an Heiligabend in einer Bar?", reißt mich eine Stimme von meinem Handy los. Leicht genervt dreh ich mich zu der Stimme um, doch in der Sekunde verschlägt es mir den Atem, denn der schönste Mann dieses Universums steht direkt vor mir und lächelt mich an.

Seine schwarzen Haare sind verwuschelt, als wäre er gerade aus dem Bett aufgestanden, seine grünblauen Augen funkeln mich an, er ist groß und schlank, trägt eine schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt, eine schwarze Lederjacke und schwarze Boots und seine Haut ist ziemlich blass. „Das selbe könnte ich wohl zurück fragen. Du siehst nicht aus als kommst du von hier.", entgegne ich dem Unbekannten.

„Ich bin nur hier um jemanden über die Feiertage zu besuchen, dass wirst du mir ja schlecht verbieten können.", meint er nachdenklich. „Nein kann ich wohl nicht. Nur frag ich mich warum du dann alleine in diese Bar kommst. War er den nicht zu Hause?", drücke ich meine Gedanken aus. „Nein er war nicht zu Hause. Leider muss ich sagen, denn ich habe ihn sehr vermisst.", bestätigt er meine Gedanken und setzt sich neben mich.

„Wäre er nur zu Hause gewesen, dann hätte ich Weihnachten endlich mal so verbringen können wie ich es am liebsten mag." Fragend schau ich ihn an. Meint er etwa er wollte schon immer mal Weihnachten damit verbringen durchgehend zu Vögeln?! Er lacht auf. „Denkst du immer so pervers?", fragt er. „Erst seit ich meinen Freund so sehr vermissen muss, denk ich so pervers.", erkläre ich ihm.

Malec WeihnachtskisteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt