49. Ein schlechter Freund...

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Jodie:
Kein Stück bewege ich mich. Ich hebe lediglich leicht meinen Blick und bemerke, dass es eine mir bekannte Person ist, die mich da im Arm hat. Es ist kein beklemmendes Gefühl, wie als mich zum Beispiel die Tochter der komischen Frau in den Arm genommen hat, nein, es fühlt sich wohlig an. Fast so, als sei ein Teil von Brian jetzt in ihm. Als würde mir Tim den Halt geben, den ich im Moment brauche. In meiner rechten Hand, die noch immer schlaff - wie meine linke - neben meinem Körper hängt, befindet sich noch das Herz des Jungen. Ich lasse es aus meiner Hand fallen und höre das angenehme, dumpfe Geräusch, das es von sich gibt, als es auf dem Boden aufkommt. Ich genieße es und lasse mich auch in Ruhe fallen. Ich habe wieder ein Gefühl der Sicherheit, wie als ich das Gefühl hatte, die Watte in meinem Ohr könne mich vor dem Aufprall in die Realität beschützen. Langsam lege ich meine Arme um Tim und lehne mich gegen seine Brust. Meine längst getrockneten Augen, werden wieder feucht und verlieren Tränen, so viele, dass sie einen Eimer füllen könnten. Ich festige meinen Griff, tief kralle ich mich an die Jacke von Tim. Mein Körper fühlt sich auf einmal so schwach an, als sei ich fünf Stunden gerannt. Meine Beine werden immer schlaffer, weshalb ich mich mehr gegen Timothy lehne. ,,Geht es dir gut, Jodie?" fragt er leise. Mir entweicht nur ein leiser, jedoch bejahender Ton. Eine Weile verharren wir so, bis plötzlich Polizeisirenen ertönen. Lösen möchte ich mich dennoch nicht, es ist so warm und gemütlich. Es erinnert mich an die Zeit mit Brian, ohne, dass ich an seinen vedammten Tod denken muss. So kann ich einfach in Erinnerungen schwelgen und das wohlige Gefühl genießen. Da ich mich sowieso kaum bewegen kann, weil mein Körper sich noch immer verdammt schwach anfühlt, hebt mich Tim einfach auf seinen Arm, als sei ich federleicht. Ich kuschel mich noch mehr an seine Brust und verstecke mein Gesicht in selbiger. In genau diesem Moment gibt er mir etwas, das sich nicht beschreiben lässt. Zumindest kann ich es nicht beschreiben. Ich lausche mit geschlossenen Augen seinem ruhigen Herzschlag, bis der Schlaf meine jetzige Schwäche überkommt und ich abdrifte.

Toby:
Seit fast einer Stunde warte ich auf die drei oder eher vier. Nachdem mir gesagt wurde, dass sie weg seien, wollte ich natürlich wissen wohin. Anscheinend war Jodie weggelaufen und genau das lässt mich meinen ganzen Körper anspannen. Ich habe Angst, große Angst. Sollte ihr etwas zustoßen oder sie sich selbst verletzen... ich weiß nicht, was ich dann tun würde. Und ich weiß, dass es scheiße von mir ist, nun ja, wohl eher das Schlimmste, dass je hätte passieren können, aber ich kann sie einfach nicht verlieren. Nicht nur, dass ich mich in die Freundin meines besten Freundes verliebt habe, jetzt ist er auch noch tot und ich liebe sie immer noch! Ich bin ein schlechter Mensch und erst recht ein schlechter Freund. Ich war die ganze Zeit ein schlechter Freund. So lange fühle ich schon, dass ich sie liebe, doch natürlich musste Brian erst mit ihr zusammenkommen, damit ich mir meiner Gefühle klarer werde. Ich habe ihn mit Ignoranz bestraft, dabei konnte er nichts für Jodies Gefühle. Er konnte auch nichts dafür, dass sie auf mich wütend war, obwohl ich sie liebte. Tja, hätten wir uns früher vertragen, wäre ich vielleicht mit ihr zusammengekommen. Das meine ich nicht, weil ich es Brian nicht gegönnt habe und das würde ich auch niemals so meinen. Er ist tot, da wäre es nur noch schlimmer, es aus diesem Blickwinkel zu sehen. Ich frage mich nur, ob es ihr dann nun besser ginge. Schließlich hätte sie nicht ihren festen Freund, sondern einen engen Freund oder Mitbewohner verloren.
Die Tür wird geöffnet und L.j. und E.j. treten ein. Gerade möchte ich schon fragen, wo denn Jodie und Masky seien, doch schnell bemerke ich, dass E.j. die Tür aufhält und Masky gemeinsam mit Jodie auf dem Arm durch diese reinkommt. Sein Blick schweift kurz zu mir, nur um danach wieder zu E.j. und L.j. zu gleiten. ,,L.j., bringst du sie bitte in ihr Zimmer?" fragt er. Fast verschlucke ich mich an meiner eigenen Spucke, als ich höre, dass Masky jemanden um etwas bittet. Er übergibt das schlafende Mädchen in Jacks lange Arme und wendet sich dann E.j. zu. Unterhaltend machen die beiden sich auf den Weg in den Keller ohne mich auch nur noch einmal anzusprechen. Im Vorbeigehen höre ich, dass sie sich über Jodie unterhalten; natürlich wäre ich gerne an der Unterhaltung beteiligt, ich möchte wissen, warum sie weg war, was sie tat, wie es ihr geht, aber anscheinend denken sie nicht daran, dass ich dies könnte erfahren wollen. Beantworten kann ich mir diese Fragen vielleicht auch selbst. Sie war vollkommen mit Blut überströmt, also hat sie wahrscheinlich gemordet. Demnach geht es ihr wohl nicht sehr gut.

Can I Touch Your Heart // Ticci Toby × Oc (Creepypasta Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt