„Glashaus"

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Kapitel 2

„Glashaus"


Als Panther wieder zu sich kam lag er auf einer Bank. Eine solche wie man sie aus Umkleideräumen kannte. Ein Metallgerüst welches am Boden festgeschraubt war. Die Sitzfläche bestand aus drei hellen Holzlatten. Sie waren zu kurz für einen erwachsenen Mann, über die Hälfte der Beine hing am Ende hinunter. Panther setzte sich auf. Hinter ihm war eine Betonwand, kalt und dunkelgrau, nicht sonderlich einladend. Ebenso links vom ihm. Auch vor dieser Wand stand eine Bank. Sowie eine offene Kloschüssel aus Metall. Privatsphäre sollte es hier also keine geben. Etwa einen Meter rechts von ihm befand sich eine dritte und damit auch letzte Bank. Auf ihr saß Peter Parker, die Hände zusammengefaltet, der Blick zu seinen Füßen. Die Wände rechts und vor ihm bestanden aus massivem Glas. Hinter den Scheiben war ein riesiger Raum zu sehen, vollgestellt mit Schreibtischen und Computern. Kurz dachte T'Challa, er wäre in Shields Luftzentrale gelandet. Aber bei genauerer Betrachtung war sie viel kleiner, technisch nicht so hochwertig ausgestattet, und die große Glasfront fehlte. Leute in Shield Uniformen huschten hin und her, gingen ihren Tätigkeiten nach und schenkten keinem seiner „Zellengenossen" Beachtung. An der Gegenüberliegenden Wand war ebenfalls eine Zelle, genauso aufgebaut, nur eben Spiegelverkehrt und etwas kleiner. Und ohne Bewohner. Zwischen diesen beiden Glaskästen verlief ein etwa fünf Meter breiter Flur, durch welchen gerade eine Frau mit Dutt lief, stolperte, und dabei einen großen Berg an Akten quer über dem Fußboden verteilte. An der Glasscheibe ihm Gegenüber lehnte Tony Stark. Seine linke Schulter und sein Kopf waren gegen die gläserne Wand gelehnt. seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Er schien die Agenten in ihrem Treiben zu beobachten und blickte dabei skeptisch drein. „Guten Morgen. Oder Mittag. Was auch immer.", murmelte er, als er bemerkte das Panther sich aufsetzte. Niemand von ihnen hatte einen Anzug an. Alle trugen sie nur die ausgewaschenen, teils zu großen Klamotten, die keiner von ihnen je zuvor gesehen hatte. Scheinbar waren es welche von Fremden. Vielleicht Mitarbeiten aus der Zentrale.

„Wo sind wir?", wollte T'Challa wissen. Er kniff die Augen wieder zusammen, alles in seinem Kopf drehte sich. „Das wissen wir nicht genau.", antwortete ihm Peter. „Sie reden nicht viel mit uns. Haben sie dir... ich meinen Ihnen...euer Hoheit? Das auch mit dem Virus erzählt?", stotterte er ein wenig.

„Hier drinnen bin ich von niemandem der König. Und ja, das haben sie.", antwortete T'Challa. Bilder seiner Tochter kamen ihm wieder in den Sinn. Ist sie tatsächlich gefallen? Ging es ihr gut? Er war sich unsicher. Durch die doppelte Dosis des Betäubungsmittels hatte er auch tanzende Panther gesehen, welche in jeder Farbe des Regenbogens leuchteten. Was wahr war, und was nicht, war reinste Vermutung.

„Hawkeye!", kam es ihm wie ein Blitz in den Sinn. „Wo ist er?".

„Auf der Krankenstation. Er hat wohl ein paar ziemliche Kratzer abbekommen. Nichts lebendbedrohliches, aber sie mussten genäht werden.", antwortete Peter. Tony fing währenddessen an ungeduldig hin und her zu wippen.

„Wir sind hier schon eine ganze Weile drin. Du hast ziemlich lange geschlafen. Und er steht nicht gerne nur rum.", versuchte Peter ihn zu verteidigen. Es gab nicht einmal Fenster in Sichtweite. Keiner von Ihnen konnte sagen ob es Tag oder Nacht war. Und ob sie erst wenige Stunden, oder sogar schon Tage hier drin steckten.

Erst jetzt bemerkte T'Challa das es in ihrer Zelle auch nur drei Öffnungen gab. In der rechten Glaswand versteckte sich eine Tür, kaum sichtbar. In der Decke war ein winziger Lüftungsschacht. Durch hätte Parker nicht einmal mit seinem Spinnenanzug gepasst. Und links in der Betonwand, über der Bank, versteckte sich ebenfalls eine kleine Lucke. „Vielleicht ein Speiseaufzug", dachte T'Challa.

„Banner haben sie auch wo anders untergebracht.", meldete sich Tony dazu. „Das ergibt alles keinen Sinn.", murmelte er. Seit Ewigkeiten stand der dort und suchte nach Antworten. Hören konnten sie von den Geschehnissen außerhalb des Glaskastens nichts. Nur wenn jemand ganz dicht vor der Scheibe stand, was aber so gut wie nie geschah, drang die Stimme der Person zu ihnen hinein. Ob die Agenten sie hören konnten war unklar. Denn falls ja, ließen sie es sich nicht anmerken.

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