Kapitel 9

178 5 6
                                    


Katze seufzte, während er beobachtete, wie behutsam Niko um Raoul herumschlich. Als würde er sicher gehen wollen, dass seine Bewegungen langsam und nicht beachtenswert wären. Der Junge hatte alles getan, was er konnte, um sicher zu gehen, dass Raoul mit nichts, was er tat, unzufrieden war. In den letzten vier Tagen hatte Katze seine Vorsicht dem Jungen gegenüber gesenkt, damit dieser ihm einen Streich spielen konnte; ihm sogar Gelegenheiten dafür erschaffen, aber es war vergebliche Liebesmüh'.

Raoul hatte den Jungen an dem Tag, an dem er ihn mit Sir Gabriel im Bett erwischt hatte, so stark ausgeschimpft, dass Katze anfing zu glauben, dass Raoul den Jungen so dermaßen verängstigt hatte, dass er für immer so bleiben würde... Und das konnte nicht sein. Es war zu Beginn amüsant gewesen. Der Frieden und die Ruhe... Aber genug war genug.
Die Art, wie Raoul sich Niko gegenüber verhielt, war seltsam und, man konnte sogar schon sagen, übertrieben. Der Blondie reagierte wegen der überraschenden Romanze zwischen den beiden eindeutig über, und wenn er glaubte, dass er die beiden voneinander fernhalten konnte, indem er Niko daran hinderte das Apartment zu verlassen... nun, Raoul musste nur zu Iason und dessen Vergangenheit schauen, um zu wissen, wie effektiv es war, die beiden vom Objekt ihrer Begierde fernzuhalten.
Aber Raoul dazu zu bringen die Fehler seiner Handlungen zu erkennen war nur die Spitze des Eisberges, der ihm Kopfschmerzen bereitete. Blondies zu manipulieren war genauso stressig, wie er es befürchtet hatte, als er Sir Gabriel vorgeschlagen hatte die Vergangenheit der Mongrels zu untersuchen. Katze wusste nicht, was vor sich ging, aber als er aus der Dusche trat und losrannte, um (erfolglos) zu versuchen, Raoul davon abzuhalten Niko zurückzuholen, wurde es ihm klar. Es gab da einen besonders schweren Text, den er decodiert hatte. Diese Information hatte ärgerlicherweise nutzlos gewirkt; aber während er Raoul beobachtete, welcher den armen Niko hinter sich herzog, ergaben die übersetzten Worte alarmierender Weise Sinn.
Und er hatte umgehend reagiert. Gabriel die Untersuchung vorzuschlagen war sein erster Schritt gewesen und als er Jade und Sir Gideon gesehen hatte, hatte er erneut gehandelt ohne die geringste Angst, dass Iasons Rache über ihn kommen würde. Die Tatsache, dass Iason seine Anwesenheit nicht umgehend verlangt hatte, konnte nur bedeuten, dass das Treffen mit Sir Gideon genau so verlaufen war, wie er es gehofft hatte. Obwohl er den beängstigenden Blondie bald treffen musste, um zu erklären, warum er gehandelt hatte, ohne vorher Rücksprache mit ihm zu halten.
Katze musste die Informationen durchgehen, Zeile für Zeile, um sicher zu sein, dass er sich nicht in seiner Übersetzung der Datei irrte, die er aus dem Jupiter Turm gehacked hatte. Es war fast unmöglich überhaupt daran zu denken, dass die Worte, die ihn von seinem Bildschirm aus anbrüllten, stimmten. Dass Jupiter tatsächlich plante-

„Wohin gedenkst du zu gehen?"

Katze richtete seine bernsteinfarbenen Augen auf Raoul und anschließend auf das zusammenzuckende Furniture.

„Ähm... Die Feier wird in ein paar Tagen stattfinden und ich habe Katzes Outfit noch nicht bekommen. Außerdem habe ich einen Kontrolltermin...", antwortete Niko schuldbewusst, während er sich nervös die Lippen leckte.

Feier? Katze richtete seinen fragenden Blick auf seinen geliebten Blondie. „Feier, Raoul? Ich erinnere mich nicht daran, irgendetwas von einer Feier gehört zu haben, oder über die Tatsache, dass ich einer solchen beiwohnen würde."

Raouls Blick löste sich nicht von Niko. „Du wirst im Apartment bleiben. Ich werde gehen und Katzes Outfit für den Anlass aussuchen und ich werde deine Medizinischen Akten zu mir senden lassen, damit ich dich selbst untersuchen kann." Raoul störte sich nicht daran, dass er sich unvernünftig verhielt. Er konnte die Tatsache nicht abschütteln, dass Gabriel Hand an sein...? Raoul runzelte die Stirn bei dem unangenehmen Gefühl das er verspürte. In Wahrheit sollte er nicht das Geringste fühlen. Vielleicht Ekel, aber dieses Gefühl drang nie in seinen Kopf und mit den zunehmend nervigen, wissenden, goldenen Augen, die anfingen Löcher in seinen Kopf zu starren, konnte er erkennen, dass Katze wusste warum er sich so benahm, aber er wäre verdammt, wenn der Rotschopf es ihm sagen würde. Nicht, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass er ihm zuhören würde.

Forever Caged - Buch 4: Mongrels in EosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt