Kapitel 10

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Kapitel 10 (Teil 47)

Zu sehen, wie sich Niko von ihm entfernte, war schwer gewesen, doch Gabriel war gezwungen gewesen, seinen natürlichen Instinkt, den Jungen festzuhalten und dort einzusperren, wo nur er ihn erreichen konnte, zu unterdrücken. Selbst der Schock, dass Niko ein Mongrel war, hatte seinen Körper nicht daran gehindert, allein beim Anblick des Jungen energisch zu reagieren. Wenn überhaupt, so war seine Reaktion nur noch stärker gewesen. Er war gezwungen (gewesen), zurückzutreten, die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern, damit er das Feuer in seinen Adern kontrollieren konnte, welches allein von Nikos Geruch in ihm entfacht worden war. Hätte er dies nicht getan, hätte er Niko gegen die Wand gepresst und ihn an Ort und Stelle wie eine billige Hure genommen.
Das Ass im Ärmel, nach dem er so lange gesucht hatte, damit Niko für immer für ihn greifbar war, befand sich nun in seinen Händen. Aber wenn er die Karten jetzt nicht richtig ausspielte, befand sich der Junge auf ewig außerhalb seiner Reichweite. Er ließ Niko gerade aus seinen Fingern gleiten, aber er würde ihn später wiederholen. Das war der einzige Grund, aus dem er ihn gehen gelassen hatte.

„Gabriel!"

Genau zum passenden Zeitpunkt drehte sich Gabriel zu dem verärgerten Blondie, der auf ihn zu schritt. „Raoul. Genau der Elite, den ich treffen wollte.", sprach Gabriel langsam und gedehnt. „Ich bin soeben an Niko vorbeigekommen."

„Ich habe mehr als deutlich gemacht, dass ich dich nicht sehen möchte."

„Ah", Gabriel lächelte. „Ja, das hast du. Aber die Dinge haben sich jetzt geändert." Gabriel neigte seinen Kopf in die Richtung, aus der Raoul gekommen war. „Ich glaube, was ich zu sagen habe, gehört in die Privatsphäre deines Heimes."

„Und ich glaube, dass du dich aus meinem Sichtfeld entfernen solltest. Es gibt nichts zu disku-"

„Doch, das gibt es.", unterbrach Gabriel ihn kalt. „Ich möchte diese Angelegenheit nur zwischen uns beiden behalten, doch ich bezweifle, dass ich die Antwort mögen werde, welche du mir geben wirst, weshalb ich mit Iason reden werde. Der ursprüngliche Grund aus welchem ich dich treffen wollte, ist hinfällig geworden. Dass ich jetzt zu dir komme, ist lediglich Höflichkeit. Nach wie vor würde ich es bevorzugen, dass wir dies unter uns regeln, aber wie ich dich kenne, bezweifle ich, dass wir zu irgendeiner Form der Einigung kommen." Alle Informationen, die Gabriel über Mongrels hatte, rasten durch seinen Kopf. Er verband jede dieser Informationen mit den Hinweisen, die er im Verlauf der letzten Woche gesammelt hatte.
Er hatte geglaubt, Iason verhinderte wegen Riki, dass er die Geheimnisse von Ceres aufdeckte. Doch dank Marcus' Mongrel Pet machte nun alles Sinn. Als er versucht hatte, Informationen darüber zu sammeln, wo Niko ursprünglich erworben worden war, hatte er keine Ergebnisse bekommen. Es war ärgerlich gewesen, aber er hatte sich nicht darüber aufgeregt...und es war gut so. Wenn er weiter gedrängt hätte und die Wahrheit vor einem Jahr erfahren hätte und Iason mit der Wahrheit konfrontiert hätte, hätte dieser ihn ohne Zweifel einen Vertrag unterzeichnen lassen, welcher ihm verbot, jemals wieder über dieses Thema zu reden. Mit einer sehr großzügigen Geldsumme verbunden, um sicher zu gehen, dass er den Mund hielt. Wenn er Glück hatte.

Es konnte keinen besseren Zeitpunkt geben, jetzt, wo Iason ständig beobachtet und beurteilt wurde. Nach außen wirkten sie so wie immer, stark und mit unerschütterlichem Standpunkt, aber in Wahrheit befand sich ihre Gemeinschaft durch Jupiters Stille im Chaos. Die Eliten warteten nur auf eine Ausrede, um sich zusammen zu rotten und zu versuchen, Iason von seinem Thron zu stoßen, also war jetzt die beste Zeit zu handeln.
Es gab Gerüchte über Eliten die glaubten, sie könnten Iasons Platz einnehmen, was das Idiotischste war, das Gabriel je gehört hatte. Nicht, solange sich die Sieben auf Iasons Seite befanden und mit Iason, der... nun ja, einfach Iason war. Indem er seine Allianz dem eisäugigen Eliten schwor, stünden acht Blondies hinter dem beängstigenden Anführer. Die verbleibenden fünf Blondies hätten keine andere Wahl als sich ebenso anzuschließen, aber nur, weil er die Waage zu Iasons Gunsten neigte.
Solange Iason die Kontrolle hatte und sie zu acht hinter ihm standen, war es mehr als ausreichend, ihre Brüder in Schach zu halten... Er fragte sich, ob Katze wusste, dass dies passieren würde und ihm daher den Hinweis für die Jagderöffnung gegeben hatte.

Forever Caged - Buch 4: Mongrels in EosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt