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Wir verbrachten die Tage bis Silvester noch entspannt bis wieder der Stress anfing. Denn bald würden die Vorbereitungen für die Abschlussprüfungen stattfinden, im Frühling dann die Prüfungen und im Sommer endlich die Abschlussfeier.
Müde erhob ich mich aus meinem Bett und streckte mich kurz durch. Die ganzen Mathebücher und Hefte lagen mittlerweile auf dem Boden. Da wir ja bald die Vorprüfungen schreiben, muss ich noch einiges von Mathe nachholen. Obwohl ich schon früher kein Mathe konnte, bin ich wenigstens nicht durchgefallen. In den letzten zwei Jahren bin ich in mehr Matheprüfungen durchgefallen, als ich bestanden habe.
Langsam zog ich mich an, richtete meine Haare und lief runter in die Küche. Levi lehnte an der Theke und trank seinen Schwarzentee seelenruhig während er auf seinem Handy herumtippte.

„Guten Morgen..."
„Morgen..."

Ich schmiss die Kaffeemaschine an, um mir einen Kaffee zu machen. Normalerweise trank ich kein Koffein und schon gar nicht erst Kaffee, aber solange Levi nichts merkt ist alles gut.

„Warum machst du dir einen Kaffee?", fragte er dann aufeinmal und aha mir direkt in die Augen, „Trink lieber Tee. Schmeckt besser." Lächelnd verdrehte ich meine Augen und holte mir eine Tasse. Anschließend machte ich mir einen Tee und setzte mich hin. „Warst du wieder die ganze Nacht wach oder bist du wirklich nur müde?“, fragte Levi. Erschrocken verschluckte ich mich und sah wieder zu dem Sänger. Er sah amüsiert zu mir rüber.
„Ich hab nur schlecht geschlafen.“, antwortete ich daraufhin und trank meinen Tee aus. Wacher fühlte ich mich zwar nicht, aber das war in diesem Moment an.

Ich holte meinen Rucksack von oben, zog meine Schuhe an und ging nach draußen. Es war immernoch kalt wie sonst was und während des ganzen Winters hatten wir nur wenig Schnee. Frierend setzte ich mich auf den Beifahrersitz und sah wie sich die Villa langsam entfernte. Innerhalb von 15 Minuten kamen wir an meiner Schule an. „Tschüss.“, verabschiedete ich mich und war gerade dabei die Tür zu schließen, als mich Levi aufhielt.

„Ich weiss, dass du Mathe gelernt hast. Sag bescheid wenn du Hilfe brauchst. Mathe ist eigentlich garnicht so schwer.“

„MAtHe IsT EiGeNTlICh GaRNIcht sO sChWEr...“, machte ich ihn leise nach, nickte und verschwand dann schnell im Schulgebäude. Als ich an meinem Klassenzimmer ankam sah ich, dass Jean, Reiner und Armin schon da waren. Ich wollte gerade zu ihnen rüber gehen, da klingelte mein Handy.

„Was?“, nahm ich ab.
„Hast du mich gerade nach gemacht?“, fragte Levi empört.
„Nein, warum?“
„Oiiiii, wenn du wieder da bist räumst du erstmal die ganze Villa auf.“, meinte er kalt, „Und dann machst du Mathe.“
„Ne, ne, ne, ne! Das ist unfair!“, beschwerte ich mich sofort.
„Tja, Balg.“
„Du hörst dich an wie mein Vater.“, rutschte es aus meinem Mund, „Oh ne- Sorry- Levi, dass wollte ich nicht sagen!“
Mein Puls ging sofort auf 180 und ich sah zu Boden. Aber irgendwie war es auch lustig. Nach einigen Sekunden war es immernoch still auf der anderen Leitung.
„L-Levi?“
Es blieb weiter Still.
„Le-“

„Sorry... Mein Produzent hat geschrieben.“,sagte er plötzlich. Ich zuckte zusammen und sah mich um ob irgendwer mich dabei gesehen hatte.
„Eh, ich hab jetzt auch Unterricht. Viel Spaß?“, legte ich auf und der Situation zu entkommen. Dann lief ich wieder in den Klassensaal. Armin sah mich an. Jean lachte.

„Wa-“

Du hörst Dich an wie mein Vater! Oh, nein- Sorry Levi! Ich wollt das nicht sagen!“, machte Jean mich nach, „L-Levi? Le-“ Er zuckte übertrieben zusammen und begann laut zu lachen. Geschockt drehte ich mich zu Armin, der das ziemlich lustig zu finden schien. „Armin!“

„Du hast ziemlich laut telefoniert...“, murmelte der Blonde kichernd. Beleidigt senkte ich meinen Blick.
„Wer ist überhaupt dieser Levi? Etwa dein Freund?", lachte Reiner laut und schlug mit seiner Hand auf den Tisch. Sofort stieg Jean ein und sie konnten sich nicht mehr einkriegen. Emotionslos stand ich da und starrte ins Nichts.

„Wenigstens hatte meine Mutter keinen Sex mit einem Pferd...“

Das Lachen erlosch sofort und Jeans Augen fixierten mich voller Hass.

„Wenigstens lebt meine noch!“
„Wenigstens seh ich nicht aus wie ein Pferd!“
„Wenigstens gibt es keinen Alkohol nach mir benannt!“
„Wenigstens war ich nicht fett als ich ein Kind war!“
„Wenigstens bin ich nicht Schwul!“
„Bin ich auch nicht! Wenigstens kenne ich meinen Vater!“
„Wenigstens schreie ich nicht die ganze Zeit rum!“
„Wenigstens muss ich keine anderen runter machen um mich gut zu fühlen!“
„Wenigstens kann ich Mathe!“
„Wenigstens habe ich Freunde!“
„Wenigstens habe ich Geschmack!“
„Wenigstens hat mein bester Freund nicht die Schule gewechselt weil ich andere Mobbe!“, rief ich meinen letzten Roast raus.

Armin öffnete seinen Mund und sah mich geschockt an. Reiner konnte sich kaum noch auf seinem Stuhl halten vor Lachen und Jean? Jean lief auf mich zu, packte mich am Kragen und drückte mich gegen die Wand.
„Nimm das zurück!“, zischte er wütend.
„Was soll ich einfach die Wahrheit verleugn-“ Mir wurde ins Gesicht geschlagen. Ein stechender Schmerz durchzog meine Nase und Tränen stiegen mir in die Augen.

„Das reicht.“
Mikasa.... Erleichtert glit mein Blick zur Tür. Mikasa lehnte am Türrahmen und sah wütend zu Jean. Sie war nicht in meiner Klasse und wie sie mich gefunden hatte war auch ein Rätsel aber ich war sehr dankbar!
Jean ließ mich einige Sekunden später los und Mikasa kam zu mir gelaufen. „Man hört euch bis zum anderen Ende des Ganges.“, murmelte sie beiläufig als sie mein Gesicht inspizierte. „Mikasa, mir geht's gut.“

„Eren komm mit.“ Sie nahm mich am Arm und zog mich aus dem Klassenzimmer.

„Ich kenne diesen Levi und ich will nicht, dass du bei ihm lebst.“

Bitte was?

The Singers Mafia | EreriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt