Egon Wellenbrink stand in Papas Studio und grinste mich an. Ich sprang auf und warf dabei versehentlich den Stuhl um.
„Opa!", rief ich noch einmal und rannte auf ihn zu. Er breitete seine Arme aus und fing mich auf.
„Hallo, meine Kleine!", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Haare.
„Opa, warum bist du denn hier? Ich meine, ich freue mich natürlich.", sagte ich erstaunt und blickte Papa erwartungsvoll an.
„Ich habe da nichts mit am Hut.", sagte dieser und hob die Hände.
„Sohnemann, du hast eine wundervolle Tochter, und die zeigt mir jetzt ihren Songtext.", grinste Opa uns an und ich kicherte. Er ließ mich los und sofort ging ich zum Tisch um Opa den Text zugeben. Er richtete die Brille und sah sich den Text genau an.
„Also ohne die Melodie zu kennen, würde ich mal behaupten, da fehlt noch mindestens eine Zeile in der ersten und zweiten Strophe...", er sah mich an und ich nickte.
„Das ist ein guter Tipp. Danke Opa.", sagte ich und stellte den Stuhl wieder auf. „If... just... love... I... you...", murmelte ich vor mich hin und kritzelte noch eine Zeile zu jeder Strophe.
„Gib ihr eine Minuten, gleich ist sie fertig.", sagte Papa hinter mir zu Opa. Ich grinste, und legte den Stift hin.
„Fertig!", rief ich und sprang auf.
„Zeig her.", sagte Papa und streckte die Hand aus.
„Das ist schwer einzuordnen. Es könnte sowohl ein Lied über Liebe, als auch über Freundschaft sein. Hast du sehr gut gemacht.", sagte er, und ich wurde etwas rot.
„Papa, nehmen wir das jetzt auch auf?", fragte ich. Papa sah Opa an und dieser nickte nur.
„Dann los!", ich klatschte in die Hände.Drei Stunden darauf saßen Papa, Opa und ich in einem Restaurant und aßen zu Mittag.
„Das war doch mal ein produktiver Tag.", sagte ich gerade als ein Kellner kam und uns Getränke hinstellte. „Danke sehr.", sagte ich und lächelte. Der Kellner lächelte ebenfalls und verzog sich dann wieder. Ich trank einen Schluck und genoss den Moment der Stille.
Wir saßen im VIP Bereich des Restaurants, da weder Papa noch Opa oder ich wirklich Lust hatten, während des Mittagessens von irgendwelchen Fans fotografiert zu werden. Der VIP Bereich war durch eine Wand von dem Rest des Restaurants abgetrennt und nur durch eine Tür betretbar. Gerade als Opa den Mund aufmachte um etwas zu fragen, wurde der Tumult auf der anderen Seite der Wand lauter.
„Was ist denn da los?", fragte ich und sah skeptisch zur Tür. „Darf ich gucken gehen?"
„Tu was du nicht lassen kannst.", antwortete Papa und trank noch einen Schluck von seiner Cola. Ich stand auf und ging zur Türe. Es wäre doch blöd, wenn ich nicht mitbekäme, was da draußen vor sich ging. Vorsichtig wollte ich die Türe öffnen und hinaus spähen, da wurde sie mir mit voller Wucht gegen den Kopf gehauen.
„Aua!", rief ich erschrocken und fiel hin. Ich rieb mir den Kopf und sah zur Tür. Welcher Volldepp hatte mir die Türe vor den Kopf geknallt?! Als die Türe aufging, war ich zwar überrascht aber irgendwie auch nicht.
Larissa stand vor Wut schnaubend in der Türe und sah zu Papa und Opa. Im ersten Moment fragte ich mich, woher sie immer wusste, wo wir waren. War das wirklich so offensichtlich? Und im zweiten, war ich genervt. Musste sie denn immer auftauchen? Ich sah zu Papa der ebenfalls etwas genervt aussah.
„Hallo Larissa.", sagte er und stand auf. Irgendwie fragte ich mich, wie er so ruhig bleiben konnte.
„Du Arsch! Du hast Laila gegen mich aufgehetzt!", schrie sie. Ich sah zur Tür. Jetzt fing sie wieder damit an! Hinter der Türe sammelten sich schon die ersten Schaulustigen und zückten ihre Handys. Sollten sie doch ruhig filmen. Das hieß, dass Papa und ich jetzt endlich die Chance hatten, Larissa in aller Öffentlichkeit bloß zu stellen. Ich rappelte mich auf und klopfte mir den imaginären Staub von der Hose.
„Larissa, wie oft soll ich es dir noch erklären? Ich konnte mir meine eigene Meinung über dich bilden. Aber ich sag mal so: Dadurch, dass du mich geschlagen und entführt hast und Onkel Samu fast tot getreten, ist diese Meinung nicht positiv. Ich habe echt keine Lust mehr, irgendwo hinzugehen und immer Angst haben zu müssen, von meiner psychisch kranken Mutter umgebracht zu werden.", sagte ich und wandte mich an die Leute mit den Kameras: „Und hiermit bestätige ich in aller Öffentlichkeit, dass ich nichts mit meiner Mutter, Larissa Egel, zu tun haben will!", ich drehte mich um und ging zu Papa.
Dieser legte einen Arm beschützend um mich und sagte: „Geht es mit deinem Kopf?"
Ich nickte etwas und sah Larissa mit hasse erfülltem Blick an.
„So, brauchst du noch mehr Bestätigung?", wandte er sich jetzt an Larissa.
„Ich glaube es euch noch immer nicht."
Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust und fragte: „Und was müssen wir tun, damit du uns glaubst?"
Tatsächlich schien Larissa zu überlegen. Doch ehe sie irgendetwas sagen konnte, wurde sie von Opa unterbrochen:
„Larissa, ich kenne dich von Früher. Aber jetzt, du bist ein ganz anderer Mensch. So... Hasserfüllt. Du lässt jetzt gefälligst meinen Sohn und meine Enkelin in Ruhe! Die beiden haben dir schließlich nichts getan! Und all deine Vorwürfe kannst du dir an den Hut schmieren. Nico und Laila sind die wunderbarste Familie die es gibt! Nico hat immer auf Laila aufgepasst und wird es auch immer tun. Und Laila hat ihrem Vater nie Ärger gemacht. Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn, dass er eine so wunderbare Tochter großgezogen hat. Ich bin der festen Überzeugung, wenn du auch nur das kleinste Bisschen an ihrer Erziehung mitgemischt hättest, wäre sie nie zu einem so wunderschönen, intelligenten und höflichen Mädchen geworden, das sie heute ist! Und du kannst über die beiden sagen was du willst, aber sie sind einfach wunderbar!"
Ich sah Opa an. „Das hast du wunderschön gesagt.", sagte ich leise und lächelte ihn an. Ich spürte wie ganz langsam Tränen in mir aufstiegen. Als ich Papa ansah, erkannte ich, dass auch er kurz davor war, zu weinen.
Aber ich wusste, er weinte nicht aus Trauer. Sondern vor Rührung.
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Hallo Leute,
Ich hoffe, die Wartezeit war nicht allzu schlimm und ihr hattet schöne Weihnachten. Viel Spaß beim weiteren lesen.
Thi
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SEINE Tochter (Nico Santos)
FanfictionLaila ist die Tochter von Nico Santos, von der niemand etwas weiß. Es verbergen sich viele Geheimnisse rund um sie und ihren Vater. Und wer ist ihre Mutter? Eines Tages beschließt ihr Vater sie mit vor die Kamera zu nehmen. Doch was wird das für fol...