Kapitel 49

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Auch wenn ich eigentlich nicht wirklich etwas anderes erwartet hatte, war ich überrascht. Ich hätte Larissa ja viel zugetraut, aber dass sie Samu halb tot tritt obwohl er nichts getan hatte, überstieg alles was ich ihr zugetraut hatte.
„Bist du dir sicher?", fragte ich nur um sicher zu gehen.
„Hundert Prozent.", sagte der blonde Finne und sah mich an. Ich fand es schon etwas gruselig. Sein Blick war ganz glasig und trotzdem redete er mit mir.
„Did another woman hurt you, little Devil?", fragte Samu ohne aus seiner Trance zu erwachen.
Ich setzte mich auf sein Bett und antwortete: „No, nobody hurt me..." nachdenklich nickte Samu und ließ sich auf sein Kopfkissen sinken.
„I'm tired. Ich schlafe etwas.", sagte er und schloss die Augen. Verwundert sahen die Ärzte sich untereinander an. Doch ich verstand Samu. In Trance zu stecken war vermutlich kein schönes Gefühl, und man war bestimmt immer ziemlich müde. Und so schlief Samu ein, ohne dass auch nur irgendwer etwas dagegen sagen konnte.

Ich saß auf einem Stuhl am Fenster des Zimmers und wartete.
Die Ärzte fingen um mich herum an zu wuseln und Papa und Rea unterhielten sich. Es kam eine Krankenschwester und machte meine Wunde sauber. Doch ich ließ Samu nicht einen Moment aus den Augen. Plötzlich schlug er seine Augen auf und ich sprang von dem Stuhl auf dem ich saß auf.
„Onkel Samu!", rief ich und stürmte auf ihn zu. Ehe er so wirklich begreifen konnte was geschah, schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn.
„Laila, what happend?", fragte er als ich ihn wieder los lies. Er hob mein Kinn mit seinem Finger etwas an und sah auf meine Lippe.
„Larissa hat mich geschlagen.", gestand ich.
„She... oh, when ich dieses Monster treffe again... she'll wish she'd never been born at all!", sagte er und ballte seine freie Hand zu einer Faust.
„Ist schon gut. Wenn es jemanden gibt, den wir rächen müssten, dann wäre das dich! Immerhin hat sie dich fast zu Tode getreten!", sagte ich, nahm seine Hand und drückte sie sachte. Samu seufzte und streichelte mit dem Daumen über meine Hand.
„And nobody could help you...", er schien in Gedanken verloren.
„Papi, wie wird das jetzt eigentlich mit dem neuen Prozess? Kriegen wir dann einen anderen Richter? Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass Larissa den Richter irgendwie bestochen hat!", sagte ich an Papa gewandt.
„Wenn ich nur wüsste, wie es weiter geht!", seufzte dieser und kam auf uns zu. „Samu, wie geht es dir eigentlich?", fragte er.
„Ich bin only müde."
Zweifelnd sah ich ihn an. „Solltest du dann vielleicht besser hier bleiben und nicht mit zum Prozess kommen?" ,fragte ich vorsichtig.
„No!" rief Samu.
„Zumindest solltest du für die nächsten Tage hier noch bleiben. So schnell wird der Prozess auch nicht aufgenommen.", stimmte Papa mir zu.
„Okay... But ich werde das Gericht nicht verpassen!", sagte er.
Ich lachte. „Dir könnte der Himmel auf den Kopf fallen und du Sturkopf würdest dich nicht von deiner Meinung abbringen lassen!", sagte ich lächelnd und bekam zur Antwort ein strahlendes Grinsen.
„Wir sollten Herrn Haber nun in Ruhe lassen.", entschied ein Arzt und ich verabschiedete mich von Onkel Samu.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, und wusste sofort das ich nicht mehr bei Larissa war. Als ich meine Augen nämlich öffnete, sah ich nicht nur weiß.
„Guten morgen, Liebling.", rief Papa aus dem Bad.
„Woher weißt du, dass ich wach bin?", fragte ich.
„Wusste ich nicht. Aber du hast beim schlafen die ganze Zeit gemurmelt und auf einmal hörte das auf.", grinste er und kam zu mir.
„Und was, wenn ich noch geschlafen hätte?", fragte ich. Papa grinste und ließ sich neben mir auf das Bett fallen.
„Dann hätte ich ziemlich blöd ausgesehen!", antwortete er und ich fing laut an zu lachen. Er grinste mich an und fing plötzlich an, etwas zu summen. Ich hörte auf zu lachen und lauschte. Es war ‚Safe'. Sofort stimmte ich mit ein, und gemeinsam summten wir eines meiner Lieblingslieder.

Papa und ich saßen am Frühstückstisch und aßen. Ab und zu, zeigten einige Leute auf uns doch keiner wagte es uns anzusprechen. Vielleicht lag es daran, dass wir uns sehr angeregt über Larissa unterhielten und Papa dabei den gesamten Platz um uns herum zum gestikulieren ausnutzte.
„Papa, wollen wir heute etwas machen?", fragte ich.
„Was willst du denn machen?", fragte Papa zurück.
Ich dachte nach und antwortete schlussendlich: „Ich möchte ins Studio!"
Verwundert sah Papa mich an. „Ins Studio?", fragte er. Ich nickte. „Warum das denn?"
„Naja... du hast mal gesagt, wenn es dir nicht gut geht, oder du auf andere Gedanken kommen musst, dann gehst du ins Studio und arbeitest an deinen Songs. Und ich möchte auch einen Song schreiben!", sagte ich und schlug um die Geste zu unterstreichen auf den Tisch.
„Das finde ich eine ganz hervorragende Idee!", sagte Papa und grinste mich an. Irgendetwas führte er im Schilde, ich konnte nur noch nicht sagen was. „Dann sollten wir los!", sagte er und stand auf. Ich nickte und folgte ihm nach draußen wo wir in ein Taxi stiegen und zum Studio fuhren.

Papa und ich saßen schon seit einer Weile nebeneinander an einem Tisch und schrieben einen Text und Noten. Nachdem wir vorhin im Studio angekommen waren, hatte Papa kurz Telefonieren müssen und danach haben wir uns sofort auf den Song gestürzt.
„Also, die Melodie gefällt mir schon sehr gut.", sagte ich. Plötzlich vibrierte Papas Handy.
Er stand auf und sagte: „Bin gleich wieder da."
Ich nickte ohne den Blick vom Text zu wenden. Als die Türe wieder aufging sagte ich: „Irgendetwas fehlt an dem Text. Ich weiß nur noch nicht was...", und tippte nachdenklich mit dem Stift auf die Tischplatte.
„Vielleicht kann ich ja helfen.", sagte eine bekannte Stimme. Ich drehte mich ruckartig um und rief erstaunt:
„Opa?!"



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Hallo ihr Lieben,
Ich wollte nur kurz sagen, dass das hier das letzte Kapitel für die nächsten drei bis vier Tage ist. Ich würde euch jetzt auch noch einmal frohe Weihnachte wünschen, aber das habe ich gestern und vorgestern schon gemacht, darum lasse ich es jetzt. 
Viel Spaß beim lesen von ganz vielen weitern Storys.
Thi <3


SEINE Tochter (Nico Santos)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt