6: Eisriesen

1K 42 5
                                    

(D/N)'s Sicht

Bucky verhielt sich mir gegenüber merkwürdig. Er wirkte abweisend und kalt. Wir stiegen in den Jet und setzten uns auf die Klappsitze im Laderaum. Nachdem wir vollzählig waren, hob der Jet ab und wir flogen auf dem schnellsten Weg nach Manhattan. Aus der Luft konnten wir das Spektakel schon beobachten. Thor war schon in der Menge am kämpfen und Tony half ihm aus der Luft raus. Der Jet landete und wir stiegen aus. Ich nahm meine Metallkette aus der Tasche an meiner Hose und wickelte sie mir um die rechte Hand. Dann liefen wir los und mischten uns in das Getümmel. Mit einer gewohnten Bewegung schwang ich die Kette und ließ einen der Eisriesen durch meine Hitze schmelzen bis nur noch seine Knochen übrig waren. Zwei von ihnen wollten ihren Freund rächen und rannten auf mich zu. In meinen Händen sammelte ich meine Energie und jagte zwei Feuerbälle auf die Angereifer. Dann konnte ich beobachten wie drei Angreifer von hinten auf Loki zustürmten. Bucky sah zu ihm und ging einfach weg. Er ließ ihn stehen und lief in die andere Richtung. Entsetzt rannte ich los um Loki zu helfen. Er drehte sich um, schaute schockiert und nahm seine Dolche. Einer von den Riesen warf einen Eisblock auf ihn und umgab ihn mit einem Eissturm. Loki machte das aber nichts aus und ich hielt verwundert inne. Dann umwickelte ich mit der Kette zwei von ihnen und er erdolchte den dritten. Er zwinkerte mir zu und lief weiter. Ich war so sauer, dass Bucky ihn in der Situation einfach hatte stehen lassen und wollt ihn sofort zur Rede stellen. Er sah mich an und lief mir entgegen. Bevor ich was sagen konnte, spürte ich wie mich etwas umgab und meine Adern sich zusammenzogen. Es wurde kalt und merkte wie mein Herz immer langsamer wurde. Mit aller Kraft versuchte ich noch Hitze zu erzeugen, aber das Eis hatte mich schon zu weit im Griff. Verschwommen konnte ich sehen wie Bucky mit seinem Metallarm auf das Eis einschlug um es zu zerbrechen. Es brach aber nur in ganz feinen Rissen. Dann bildete sich ein roter Schleier um den Eisblock und er zersprang in tausende Teile. Erschöpft und geschwächt ließ ich mich fallen und Bucky fing mich auf.
"Bring sie weg. Wir haben das im Griff.", hörte ich Wanda sagen. Bucky zog seine Jacke aus und zog sie mir an.
"Kannst du laufen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf, daraufhin packte er mich und hob mich hoch. Er trug mich in den Jet und setzte mich in den Sitz. Er legte den Gurt an, damit ich nicht rausrutschte. Er wühlte in der Kiste und zog eine Decke hervor. Die Decke legte er zusätzlich um mich und streichelte mir einmal über den Rücken. Eigentlich wollte ich ihn fragen, warum er das gemacht hat, aber ich hatte nicht die Kraft um etwas zu sagen. Bucky sah mich besorgt an und dann verschwamm meine Sicht und ich schlief ein.

Bucky's Sicht

In dem Moment, als ich (D/N) so geschwächt sah, bereute ich, dass ich Loki nicht geholfen hatte. Aber in dem Moment, wo ich ihn hatte stehen lassen, war es mir völlig egal ob er drauf geht. Dieser Mann braucht meine Hilfe nicht erwarten. Das sie dadurch geschädigt wurde, tat mir unfassbar leid. Sie hing schlafend neben mir im Sitz und ich prüfte regelmäßig ob sie langsam wärmer wurde. Irgendwann betrat Steve den Jet.
"Was ist passiert?", fragte er und als ich zu ihm aufsah, sah ich das er aus der Nase blutete. Er nahm sich Tücher und setzte sich uns gegenüber.
"Sie wurde eingefroren. Wanda hat den Eisblock aufgebrochen, aber sie ist schwach.", sagte ich leise, "Das ist meine Schuld.".
"Wieso ist das deine Schuld?", fragte er irritiert.
"Ich habe Loki stehen lassen, als er in Gefahr war und sie hatte es gesehen. Sie wollte was sagen, nachdem sie ihm geholfen hatte. Dann war es zu spät.".
"Warum hast du das gemacht? Wir helfen einander. Wir riskieren kein Leben.", sagte er. "Ich weiß. In dem Moment war es mir egal, ob er stirbt oder nicht. Das war einfach eine Kurzschlussreaktion.".
"Wie geht es ihr?".
"Sie bekommt langsam wieder Temperatur und ihr Puls wird wieder stabiler.".
"Gut. Ich denke wir fliegen gleich nach Hause. Dann muss sie dringend in ihr Bett.".
"Ich werde sie hinbringen.".
"Ich hoffe sie wird wieder gesund.".
"Ich auch. Mir tut das wirklich leid.".
"Das weiß ich.". Mein Blick wanderte zu ihrem blassen, bläulichem Gesicht. Ich legte meine Hand an ihre Wange und sagte, "Sie wird langsam wärmer.".
"Gut.". Die Anderen stiegen in den Jet und wir flogen wieder zum Tower. Nachdem wir gelandet hatten, schnallte ich sie ab und hob sie vorsichtig von dem Sitz. Ich hielt sie dicht an mich gedrückt und Loki schaute mich konzentriert an. Dann wanderte sein Blick zu ihr. Schnell ging ich zu ihrem Zimmer und legte sie in ihr Bett. Die Decke legte ich über sie und machte die Heizung an. Steve kam mit einem Infrarotleuchter wieder, der ihr nochmal Wärme schenkte.
"Lass sie schlafen.", sagte Steve.
"Ja. Ich gehe in mein Zimmer.", sagte ich und verließ ihr Zimmer. Im Rausgehen schaute ich noch einmal zu ihr und ging dann zügig in mein Zimmer. Ich ging duschen und zog mir danach was bequemeres an. Im Wohnzimmer traf ich auf Wanda.
"Danke, dass du mir geholfen hast, Wanda.", sagte ich und setzte mich an den Tisch.
"Keine Ursache. Wie geht es ihr?", fragte sie. "Sie ist auf dem Weg der Besserung. Sie sieht schon viel farbiger aus.".
"Sehr gut. Sie ist verdammt stark.".
"Das ist sie. Das bewundere ich immer wieder.".
„Gute Nacht, James. Ich gehe hoch. Wir sehen uns morgen.".
"Gute Nacht, Wanda.". Sie ging aus der Küche und ich nippte gedankenverloren an meinem Wasser. Ich hoffte, dass sie mir das verzeiht. Nachdem ich ausgetrunken hatte, ging ich hoch in mein Zimmer und schaute noch etwas fern. Irgendwann wurde ich auch müde und schlief ein. Sie war morgens mein erster und abends mein letzter Gedanke.

Feuer und Eis // Loki & Bucky x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt