Chapter 11

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Wenig später am Abend lag ich im Flausche Schlafanzug auf dem Sofa und kuschelte mit Lucas, der Angst vor dem Gewitter hatte. Zusammen schauten wir den ersten Minions-Film und lachten uns immer wieder schlapp.

Zwischendurch stopften wir uns abwechselnd Gummibärchen oder Chips in den Mund, bis irgendwann unsere Mom mit dem typischen ‚Es ist Zeit fürs Bett'-Blick vor uns stand und auf ihre imaginäre Uhr am Handgelenk tippte bis wir widerwillig aufstanden und Zähneputzen gingen.

Wir sagten sowohl Daniel als auch Mom noch Gute Nacht und gingen dann gemeinsam in Lucas' Zimmer, wo ich ihm wie sonst auch einige Lieder vorsang, bis er sich umdrehte und tief und fest schlief. Inzwischen hundemüde ging auch ich in mein Bett, in dem ich trotz meiner vorherigen Müdigkeit nicht schlafen konnte.

Schließlich setzte ich mich mit Blatt und Stift bewaffnet an meinen Schreibtisch und fing an vor mich hin zuschreiben. Allmählich füllte sich das Papier und nach, schockierenden, vier Stunden ließ ich mich ermattet auf mein Bett fallen und schlummerte nach wenigen Sekunden ein.

Mein letzter Gedanke war, dass ich mir wieder nur einen Wecker gestellt hatte.

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Verschreckt wachte ich auf als etwas schweres auf mich drauf fiel und mir die Luft aus den Lungen presste.

„Guten Morgen du Schlafmütze! Mom hat gesagt ich soll dich aufwecken, damit du nicht schon wieder zu spät, oder so wie gestern gar nicht in die Schule kommst.", plapperte mein kleiner Bruder, der Gattung Nervensäge und lebendiger Wecker, vor sich hin.

Ächzend schob ich ihn von mir runter und schwang die Beine aus dem Bett. Immer noch voller Energie hüpfte Lucas wieder aus meinem Zimmer und ließ mich halb verschlafen zurück. An sich wäre es sehr verlockend, wenn ich mich einfach noch mal hinlegen würde, aber dann hätte ich keine Zeit mehr für zum Frühstücken.

Nach einigen Minuten in denen ich mich angezogen hatte, oder besser gesagt verkleidet, trottete ich gemächlich die Treppe runter und lief in die Küche, wo ich nur mit einem begeisterten „Na endlich!" von meiner Mom begrüßt wurde.

Etwa eine halbe Stunde später stand ich angezogen als ein waschechter Streber, heute auch mit Brille, an der Bushaltestelle und wartete geduldig.

Leicht verfroren auf Grund des Windes, sprang ich in den stickigen Bus in dem bis jetzt nur eine griesgrämig guckende alte Frau und der Fahrer saßen. In respektvollem Sicherheitsabstand setzte ich mich mehrere Meter von der Lady entfernt auf einen Platz und fischte mein Handy aus der Tasche. In den nächsten Minuten stiegen immer mehr Menschen zu und auch einige, die ich aus meiner Schule wiedererkannte.

Ab jetzt musste ich also noch besser aufpassen, um nicht entdeckt zu werden. Was ein schöner Start in den Tag.

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„Ella!", rief Aria gefühlt über den ganzen Pausenhof als sie sah, dass ich gerade aus dem Bus stieg. „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen! Du kannst doch nicht einfach einen Tag nicht in die Schule kommen ohne dich zu melden. Du hättest tot und gehäutet irgendwo hängen können und ich hätte es nicht gewusst, weil meine beste Freundin denkt, dass sie sich nicht melden muss, wenn sie krank ist!", redete sie sich immer mehr in Rage und rüttelte mich während ihrem Vortrag leicht an den Schultern.

„Es ist alles ok bei mir. Wie du offensichtlich siehst hänge ich nirgendwo tot und gehäutet", beruhigte ich sie und schüttelte mich bei dem Gedanken an mein geschältes Ich. Und Shane, die treulose Tomate, stand nur den Kopf und musste sich ein Lachen verkneifen.

Dieser trat zwischen Aria, die mir tief in die Augen schaute, und mich und legt jeweils einen Arm auf unsere Schulter. Damit dirigierte er uns in Richtung des großen Gebäudes Namens Schule. Auf dem Weg dorthin liefen wir an einem großen Plakat vor, welches das Vorsingen für die Schulband in knapp zwei Wochen ankündigte.

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Endlich Pause! Zwei Stunden Physik waren echt zu viel in einem Stück. Halbwegs hirntot schleppte ich mich auf den Pausenhof und musste zu meinem Bedauern feststellen, dass sich der Himmel wieder zugezogen hatte und es merklich kühler geworden war.

Langsam kam der Herbst und ließ es uns deutlich spüren. Mit hochgezogen Schultern lief ich auf meine Freunde zu, die anscheinend über irgendwas diskutierten. Leider hatten die beiden genau in Physik einen anderen Kurs wie ich.

„Hey was ist den bei euch los?", fragte ich neugierig und bekam sofort eine sehr trockene Antwort: „Mrs. Eliot will, dass unser kompletter Jahrgang bei dem Vorsingen teilnimmt. Anscheinend war sie in der ersten Stunde trotz der einigen grottigen Ausnahmen sehr begeistert von uns und schwärmt ja sowieso immer von der Band, also will sie, dass die Jungs schnell Ersatz bekommen und dann im letzten Schuljahr noch mal richtig rocken können."

„Jetzt ehrlich!? Wie toll!", lachte ich sarkastisch auf.

Das konnte ja nur schlecht enden!

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Die nächsten zwei Wochen waren grausam.

Unser gesamter Jahrgang sprach nur noch über das Vorsingen und stritten sich darum, welcher Song wohl am besten ankommen würde. Welcher am schwersten und welcher ganz einfach war. Anscheinend tendierten die meisten Mädchen dazu meinen Song zu wählen, während die Jungs Faxen darüber machten, wer es wohl am meisten von ihnen verhauen würde und wählten wahllos einen der Songs.

Das ging sogar so weit, dass ich einmal, als ich einfach nur aufs Klo wollte, mitten in eine Gesangsstunde platzte und mich verstört dazu entschied auf eine der anderen Toiletten auszuweichen.

Trotz dem vielen Tumult blieb ich nicht verschont. Entweder waren es benutzte Taschentücher in meinem Spind -wobei ich bis heute nicht weiß wie sie das angestellt hatte. Immerhin hat jeder ein Passwort für seinen Spind, aber naja- oder die klassischen Papierkügelchen in meinem Haar.

Irgendwie wurde ich einfach nicht in Ruhe gelassen. Mein einziger Lichtblick war, dass ich kein weiteres Mal mit einem der ‚bösen Jungs' zusammengestoßen war und, dass ich in wenigen Tagen den neuen Song, den ich neulich geschrieben habe, bald im Studio aufnehmen würde.

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Hey, ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne eure Meinung da. 

Und noch eine Frage: Bin ich die einzige, die zur Zeit komplett nachtaktiv ist? Ich meine ich lade das Kapitel um 1.45 Uhr mitten in der Nacht hoch und hab bis gerade eben noch daran geschrieben hehe

Euch noch eine schöne Nacht und bis bald

eure Juju

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 11, 2021 ⏰

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The Singing NerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt