Chapter 7

425 28 9
                                    

„Was hast du gesagt!?", knurrte Sam.

Verdammt. Wieso war ich nicht im Stande einfach meinen Mund halten. Das konnte doch nicht wahr sein!

„Hey! Beruhig dich Sam.", wies Ash ihn zurecht, als er einen bedrohlichen Schritt auf mich zu machte und ich leicht erschrocken zurückwich. Bisher war er der sympathischste von den fünf. Vielleicht auch nur, weil ich schon etwas mit ihm geredet habe.

„Les' es dir einfachdurch und denk darüber nach", sagte Henry und drückte mir einen Zettel in die Hand, während Ash weiterhin Sam ablenkte. Mit einer Handbewegung von Henry, setzten sie sich in Bewegung und gingen zurück ins Schulgebäude. Allem Anschein nach, hatte es schon geklingelt, da nur noch wenige auf dem Pausenhof waren. Wieder einmal habe ich Glück gehabt, dass mir niemand Beachtung schenkte, trotz meines Auftretens.

Mit einem Blick auf den Zettel sah ich, dass dort etwas von einem Vorsingen stand. Zusammen mit einem Treffpunkt und mehreren Uhrzeiten. Genaueres wollte ich mir nachher zuhause in Ruhe durchlesen, also steckte ich ihn mir in meine Jackentaschen und lief schnell zu meinem nächsten Klassenzimmer. Beziehungsweise in die Richtung, in dem ich es vermutete. 

_______

„Hast heute schon etwas vor?", fragte mich Aria in der Mittagspause. „Ne, wieso? Wollen wir was zusammen machen?", entgegnete ich. „Wir könnten einen Filmenachmittag machen. Meine Mom ist eh nicht zuhause."

Wir redeten noch etwas, bis ich jemanden aus dem Augenwinkel, schnell auf uns zu kommen sah. Dieser jemand stellte sich als ein Junge in unserem Alter heraus. Kaum erreichte er unseren Tisch, stürzte er auf Aria und umarmte sie. Diese fing an, leise zu quietschen und schmiss sich ihm entgegen. Mit einem eindeutigen Blick sah ich meine Freundin an, die nur mit einem leichten Kopfschütteln und Augenrollen reagierte. Seit wann kuschelte Aria einfach so mit Jungs?

Schaute ich immer noch so, währenddessen sie sich löste. Vermutlich ziemlich auffällig, da der Junge mit einem verwirrten Blick reagierte. Jedoch nur, bis er sich zu einem wissenden änderte. Ich vermutete, das konnte nichts Gutes heißen.

Oh nein.

Vor allem, als seine Augen großer wurde. „Ich weiß wer du bist!", rief er aus, weswegen sich manche kurz zu uns dreht, sich aber gleich wieder abwanden.

Oh nein!

„Du bist Aria's beste Freundin, von der sie mir so viel erzählt hat!" Wirklich!? Ich hatte gerade umsonst fast einen Herzinfarkt bekommen! Immer noch leicht geschockt nickte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.

„Ich bin Shane. Der beste Freund von Aria und war über die Ferien im Ausland, durch einen Schüleraustausch. Deswegen bin ich auch erst ab heute hier." Wahrscheinlich sollte ich mich ebenfalls vorstellen, aber ich war zu sehr davon abgelenkt, dass er den Arm um Aria gelegt hatte, während er sprach. „Keine Sorge. Ich nehm' dir deine Freundin schon nicht weg. Du müsstest dir eher Sorgen machen, dass ich mir einen unserer Hottis schnappe", entgegnete Shane, der meinen Blick bemerkt haben musste. Etwas verstört sah ich ihn an. Kurz verdüsterte sich sein Gesicht: „Hast du ein Problem damit?" Auf einmal machte es klick. „Oh! Nein! Nein. Natürlich nicht! Ich war gerade nur neben der Spur. Ich-", versuchte ich mich zu erklären. Ich hatte wirklich kein Problem damit und wollte ihn nicht beleidigen. „Alles gut. Ich hätte dich auch nicht so eingeschätzt. Du kommst nicht so rüber wie die ganzen Püppchen da drüben.", lachte er leicht mit einem Blick auf den Tisch der Badboys und ihren Anhängseln.

Erleichtert atmete ich auf. Wir unterhielten uns noch etwas, bis die Pause vorbei war und gingen dann wieder in den Unterricht.

_______

„Dann bis später!" Aria und ich verabschiedeten uns voneinander. Ich lächelte noch Shane zu und machte mich auf den Weg zu Lydia. Sie sollte heute auf Lucas aufpassen, da Mom noch etwas zutun hatte.

Zuhause angekommen fing Lydia an Mittagessen zu machen und ich ging in mein Zimmer um mich umzuziehen und die Hausaufgaben zu erledigen. Zwischendurch wurde ich von unserer Haushälterin zum Essen gerufen. Im Anschluss machte ich die letzten Aufgaben und bekam währenddessen eine Nachricht von Aria, wo sie fragte, ob es in Ordnung wäre, wenn sie nachher Shane mitbringen würde. Ich schrieb ihr zurück, dass sie das gerne machen könnte. Meine Mom, die Shane höchstwahrscheinlich erkannt hätte, war ja nicht zuhause und wir hatten erst vor kurzem unsere Wand streichen müssen und waren noch nicht dazu gekommen die Familienbilder wieder aufzuhängen. Mein Glück. Sonst hätte ich alles noch abhängen müssen. Trotzdem musste ich jetzt noch einmal meine Nerdsachen anziehen.

Kurze Zeit nachdem Lydia sich mit Lucas auf den Weg zum Spielplatzt gemacht hat, klingelte es schon an der Tür. Als ich sie öffnete standen davor Aria und Shane. Ich wurde direkt von meiner besten Freundin in eine Umarmung gezogen. „Ich hol' noch kurz was zu trinken. Du weißt ja wo mein Zimmer ist, Aria.", schickte ich sie schon mal vor.

Mit mehreren Flaschen und Gläsern beladen ging ich auch in mein Zimmer. Dort angekommen sah ich schon eine Aria, die es sich auf meinem Bett bequem gemacht hat und Shane, der anscheinend nicht wusste, wo er sich hinsetzten sollte. Er schaute mich verloren an, weshalb ich auf den regenbogenfarbenen Sessel in der Ecke zeigte, auf den er sich dann setzte. Mein Zimmer war zwar nicht besonders groß, jedoch hatte ich einen kleinen Balkon und es hatte Platz für ein großes Bett, den Sessel, einen etwas größeren Schreibtisch und ein gut gefülltes Bücherregal.

Wir machten es uns gemütlich und fingen an, über alles Mögliche zureden, weil wir einfach keine Lust hatten Filme zu schauen. Unteranderem erzählte Shane viel von seinem Austausch. Zusammen erklärten mir die beiden noch ein paar Sachen über unsere Schule. So erfuhr ich endlich, was Aria gestern gemeint hat, als sie gesagt hat, dass es einen Grund hat, dass Henry der Leadsänger unserer Schulband ist. Er und seine Kumpels haben vor einigen Jahren eine Band gegründet und traten seitdem regelmäßig auf Schulfesten auf.

„Oh. Mir fällt gerade wieder ein, dass ich heute Morgen einen Zettel von den Jungs bekommen habe!" Schnell sprang ich auf und fischte den Zettel aus meiner Jacke. „Es ist für ein Vors-"

„Eleanor Melody Stevenson! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Schuhe nicht im Flur stehen lassen sollst!?", rief meine Mom aus dem Flur und unterbrach mich damit. Ich merkte augenblicklich, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Erst recht, als sie meine Zimmertür öffnete. Ihr Blick fiel direkt auf meinen Besuch. Jetzt wurde auch sie etwas blässlich und presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf in die Richtung, wo Shane saß und mich mit weit aufgerissenen Augen und geöffneten Mund anstarrte.

Ich tat das einzige was mir in dem Moment einfiel:

„Überraschung!", rief ich leise und zwang mir, zum zweiten Mal an diesem Tag, ein Lächeln auf die Lippen.

Wie sollte ich das nur erklären!?

∞∞∞

Hellooo!
Tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen und wollte nicht nur irgendwas hin hudeln. Auf jedem Fall: Danke für fast 300 Reads!

Bis irgendwann

Juju

Ps: Mir fallen keine Namen mehr ein Laura!


The Singing NerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt