Chapter 3

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„Der singende Nerd, also?", spottete eine gut bekannte, nervtötende Stimme.

Das war vermutlich das erste Mal, dass ich wirklich zu einem Mord fähig gewesen wäre. Was bildet er sich eigentlich ein! 

Ja klar! Als ob du das könntest. Du kannst ja nicht mal einer Fliege was zu Leide tun!, lachte  mich jetzt auch noch Gertrude, meine innere Stimme, die mich überallhin verfolgt, aus.

Ja, wo soll ich denn sonst sein als bei dir!?, meinte sie fragend. Ist ja auch egal...

Nun sitze ich im Musikunterricht und muss mir anhören, wie einer nach dem Anderen vor der Klasse sang und damit, teilweise zumindest, Hörschäden hinterließ. Ich meine, wer sing den bitte mit einer doppelt und dreifach so hohen Stimme wie Minni Maus!? Mal von Chloe, wie das Mädchen hieß, dass den Badboys vorhin hinterhergewatschelt ist, abgesehen.

Wenn ich richtig lag mussten jetzt nur noch die Jungs singen. Das konnte spaßig werden... Und da kam wieder der kleine Teufel in mir zum Vorschein. Als erstes war Sam, wie er von der Lehrerin aufgerufen wurde, an die Reihe...

Und ich musste Recht behalten. Er hörte sich an wie ein Eichhörnchen, dass versucht ein Lied zu singen. Oh mein Gott... meine armen Ohren...

„Gut, Sam, das reicht für heute", lächelte die Lehrerin gezwungen. Man sah, dass die ganze Klasse erleichtert war durch die Unterbrechung  „Mrs. Eliot, dachten Sie etwa ich hätte plötzlich die Stimme eines Engels bekommen über die Ferien?" „Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass du wenigsten versuchst etwas besser zu werden", sagte sie gespielt verzweifelt. Leise lachend setzte er sich wieder auf seinen Patz. „Hat sich einer von euch anderen über die Ferien extrem verschlechtert? So, dass die restliche Klasse heute mich kaputten Ohren nach Hause kommt?", fragte Mrs. Eliot gezielt an die Jungs gerichtet und zog dabei eine Augenbraue hoch, während Sam anfing, übertrieben zu schmollen.

„Nicht, dass wir wüssten", erwiderte einer der Badboys. „Dann komm nach vorne und zeig was du kannst", schmunzelte die Lehrerin.

Und tatsächlich sangen die nächsten drei Jungs ziemlich gut. Jetzt fehlte nur noch einer.

Das Arschloch

Dam,

Dam,

Daaam!

Das könnte eigentlich ein guter Titel für einen Film werden. In der Zeit, in der ich darüber nachdachte, von was der Film handeln könnte, ging das Arschloch nach vorne.

„So. Der letzte für heute. Was willst du singen, Henry?", wollte Mrs. Eliot wissen. „Chandelier und darf ich das Klavier benutzen?", antwortete Henry.

Henry.

Ein hübscher Name, für ein hübschen Jungen, dachte ich leicht verträumt. Hast du ihn grad als hübsch bezeichnet!?, meldete sich Gertrude wieder zu Wort. Ja. Ich meine, schlecht sieht er ja nicht aus..., erwiderte ich zögerlich. Also! Junge Dame,- Junge Dame!? Du bist genauso alt wie ich, wenn nicht sogar jünger und-, Wieso rechtfertigte ich mich gerade vor meiner eigenen inneren Stimme?

Gute Frage..., fing sie schon wieder an. Meine Güte! Gertrude, jetzt halt doch einfach die Klappe!!

Vielleicht sollte ich mal zu einem Arzt gehen..., dachte ich in dem Moment, in dem die Musik anfing.

Als ich seine Stimme hörte weiteten sich meine Augen. 

Es hörte sich wunderschön an.

Er hörte sich wunderschön an. 

Mit jeder Strophe zog er mich mehr in seinen Bann.

Erst als das Lied endete, er nach einem lauten Applaus, zurück auf seinen Platz ging und Aria mir ins Ohr flüsterte: „Es hat einen Grund, warum er der Leadsänger unserer Schulband ist.", erwachte ich aus meiner Trance. Ich schaute durch das Klassenzimmer und stellte fest, dass es den Anderen wie mir entging. 

Und natürlich musste es dann noch die geben, die übertrieben, und anfingen zu weinen. Das beste Beispiel war natürlich Chloe, die herzzerreißend da saß und flennte, als hätte die Liebe ihres Lebens, ihr gerade einen Antrag gemacht. Aber man musste zugeben, sie konnte gut Schauspieler. Trotzdem war es lächerlich, auf welche Art sie versuchte Aufmerksam von den Badboys zu bekommen. 

Allerdings bekam sie diese nicht. Wenige Sekunden später spürte ich Blicke auf mir. Zuerst entdeckte ich Chloe, die mich anblickte als wünschte sie mir alle tödlichen Krankheiten auf den Hals die es gibt. Was hat die denn jetzt schon gegen mich!?

Doch auch als sie sich wegdrehte fühlte ich mich immer noch beobachtet. Zwei Sekunden später wusste ich auch warum Chloe mich so vernichtend angeschaute:

Hinter mir saßen fünf Badboys, die mich regelrecht anstarrten als wäre ich das nächste Weltwunder. Die sollten sich lieber darauf konzentrieren ihren treuen Hündchen genügend Aufmerksamkeit schenkten, damit sie mich nicht anfielen vor lauter Eifersucht. Wenigstens wusste ich jetzt die Namen der Jungs: Sam, Benjamin, Jasper, Ash und Henry. 

Oder sie haben Verdacht geschöpft, gab Gertruden wieder ihren Senf dazu und riss mich damit aus meinen Tagträumen.  

Oh scheiße! Ich wäre erledigt....

Was ein glorreicher Start.

Ich denke man merkt die Ironie.

∞∞∞

Heyyy,

Okay.

Vielleicht etwas übertrieben, aber wir 70 Reads geknackt. 😍                     Wenn ich ehrlich bin hab ich nicht einmal mit 10 gerechnet. 😬

Ich hoffe es hat euch gefallen! 👍

Bis bald 

Juju

Ps: Melitta. Ich weiß du magst mich jetzt ganz arg!

The Singing NerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt