Kapitel 1 : Der Mandalorianer

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Ich war eine Waise. Das Imperium hatte meine Familie getötet. Doch ich hatte Glück; ich wurde aufgenommen. Von Greef Karga. Er zog mich auf, wie seine eigene Tochter und schon früh lernte ich die Gilde kennen. Ich lernte, wie man schoss, sich verteidigt, wie man Kopfgelder jagte und ich lernte die Mandalorianer kennen.
Da war einer unter ihnen. Wir begegneten uns oft und auch als wir älter wurden schienen wir uns gut zu verstehen.
Er wurde Kopfgeldjäger, genau wie ich.

Und das ist die Geschichte, wie wir zusammen auf diesem einsamen Planeten gelandet waren.
Greef Karga hatte Mando überreden können mich mitzunehmen, nicht nur, weil ich auch hinter dem Kopfgeld her war, sondern auch um ihm zu helfen. Ich hatte viel praktische Erfahrung als Mechanikerin gesammelt und schon oft bei Reparaturen an der Razor Crest geholfen. Mando hatte zugestimmt und jetzt befanden wir uns im Anflug auf diesen kargen Steinbrocken.

,, Denkst du, hier lebt jemand? ", fragte ich Mando und sah durchs Kockpit nach draußen.
,, Wahrscheinlich nicht", erwiderte er und drückte ein paar Knöpfe auf der Steuerung.
,, Wir werden in dem Tal dort landen", sagte er. Ich nickte nur und kletterte schnell die Leiter zum Rumpf hinunter.
Ich öffnete den kleinen Waffenschrank und hohlte meinen Blaster hinaus, welchen ich zu Beginn der Reise dort verstaut hatte. Dazu kam mein Werkzeuggürtel. Er war nicht besonders groß und beinhaltete auch nicht übermäßig viele Werkzeuge, doch er hatte alles, was einem in einer brenzligen Situation weiter helfen könnte.

,, Bereit? ", fragte Mando und kletterte zu mir herunter.
,, Jap", rief ich , ,, Lass uns gehen"

Er öffnete die Laderampe und trat nach draußen. Ich folgte ihm. Augenblicklich spürte ich die Wärme der Sonne und den kargen Steinboden Unter meinen Füßen.

Ich wusste, dass Ärger auf uns zu kam, als ich mich umsah und zwei, anscheinend hier heimische Tiere auf uns zukommen sah.

,,Mando, Vorsicht!! ", rief ich und griff nach meinem Blaster, doch zu spät. Mando wurde von einem der massiven Tiere gerammt und zu Boden geworfen. Ich versuchte auf es zu schießen, doch ey schnappte nach Mandos Arm und zerrte an ihm.
Viel zu spät, registrierte ich die zweite Kreatur, welche genau auf mich zugelaufen kam. Ohne eine Chance zum ausweichen, rammte sie mich und ich wurde zu Boden gestoßen. Schmerzerfüllt berührte ich meine Rippen. Im Gegensatz zu Mando hatte ich keine Rüstung, die mich schützte.

,, Amelia, Achtung!! ", hörte ich Mando rufen.
Erschrocken sah ich auf, gerade rechtzeitig sprang ich zur Seite, bevor das Tier mich zertrampeln konnte.
Plötzlich hörte ich einen Schuss. Die Kreatur, welche Mandos Arm geschnappt hatte, viel zu Boden. Weitere Schüsse fielen und ein letzter traf schließlich das zweite Tier, doch nicht bevor dieser mich noch einmal rammen konnte und mich endgültig ins Reich der Träume schickte. Das letzte, was ich hörte, war Mando, welcher meinen Namen rief, bevor mir die Augen zufielen und alles schwarz wurde.

***

,, Hey, Amelia aufwachen. Komm schon, wach auf! "
Ich spürte, wie jemand an meiner Schulter ruckelte und schlug langsam die Augen auf.
,, Mando?", murrte ich und als sich meine Sicht klärte, erkannte ich wer vor mir saß.
,, Was ist passiert? ", fragte ich.
Mando reichte mir die Hand und half mir auf die Füße:,, Der Blurrg hat dich nochmal erwischt, bevor der Ugnaught ihn erschießen konnte"
,, Ugnaught? ", fragend sah ich ihn an.
Mando deutete hinter mich.
Ich sah, wie ein kleiner Mann, die Hütte betrat, in der wir uns befanden.

,, Eine deiner Rippen ist gebrochen, aber sonst ist alles in Ordnung. Ich werde mich darum kümmern! Ich habe gesprochen", sagte er und sah mich leicht mürrisch an.
,, Danke", erwiderte ich leicht verwirrt.
,, Wenn ihr euer Ziel erreichen wollt, werdet ihr jedoch lernen müssen, einen Blurrg zu reiten", erklärte Kuiil und griff nach einem Eimer Wasser, bevor er wieder nach draußen trat. Mando und ich folgten ihm.
Wir beobachteten, wie er den Eimer in einen Trog entlehrte. Augenblicklich kam ein Blurrg auf ihn zugelaufen und machte sich an dem Wassertrog zu schaffen.

,, Hast du kein Speeder - Bike, was wir mieten können, oder so? ", fragte ich und musterte misstrauisch seine Blurrgs.
Instinktiv berührte ich meine Rippen, welche sich noch immer ziemlich kaputt anfühlten. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mando mich beobachtete, bevor er sich dem Ugnaught zuwand:,, Sie hat Recht. Noch einmal von so einem Ding umgerannt zu werden, ist keine gute Option"
Er seufzte:,, Ohne einen Blurrg werdet ihr hier nicht weit kommen. Ihr seid doch Kopfgeldjäger. Ihr werdet es doch wohl schaffen, diese Pfohlen zu zähmen! "
Ich began mich ein wenig zu ärgern. Wir hatten nicht diese weite Reise auf uns genommen, nur um jetzt von diesen Blurrgs aufgehalten zu werden.
,, Na schön", murmelte ich und sprang über den Zaun.
,, Wie heißt sie? ", fragte ich.
,, Hope", sagte der Ugnaught gelassen und beobachtete mich gespannt.
,, Also schön, Hope.. ", langsam näherte ich mich ihr, doch nicht nur ich sah mich schlagartig um, auch Hopes Kopf schoss zu Seite, als ein lautes Krachen die Einöde erfüllte.
Mando war von seinem Blurrg abgeworfen wurden und sprang verärgert wieder auf. Er warf mir einen ratlosen Blick zu. Ich deutete auf meinen Blurrg, wie um zu sagen Sieh her.
Langsam näherte ich mich Hope. Sie schnaubte etwas, doch ich hob beruhigend die Hände:,,Schon okay, ich werde dir nichts tun, okay? "
Ich kam weiter auf sie zu und berührte zaghaft die Schnauze des jungen Blurrgs.
Sie ließ sich jetzt streicheln und ich Strich ihr zaghaft über die Schnauze, bis ich zur Seite wanderte und mich dann an den Zügeln nach oben zog.

Hope schüttelte sich kurz, ließ sich dann jedoch von mir lenken. Langsam ritt ich auf Mando zu, welcher mich mit, wie ich es nur vermuten konnte, großen Augen beobachtete. Ich grinste ihn an:,, Jetzt du! "
Mando seufzte und trat auf seinen Blurrg zu. Er kopierte meine Bewegungen, bis auch er auf dem Rücken des Blurrgs saß Und Wir gemeinsam ein paar Bahnen auf der Koppel ritten.
,, Es wird bald dunkel", sagte der Ugnaught jetzt, welcher uns die gesamte Zeit beobachtet hatte, ,, Ihr könnt über Nacht hier bleiben. Morgen werde ich euch zu eurem Ziel führen. Ich habe gesprochen! "
Damit verschwand er in seiner Hütte. Etwas verwirrt, aber auch neugierig sah ich ihm hinterher.
,, Was denkst du, wie er hier gelandet ist?", fragte ich Mando, welcher bereits von seinem Blurrg gesprungen war und mir jetzt seine Hand hinhielt.
Schnell ergriff ich sie. Er half mir herunter, doch als meine Füße den Boden berührten, kämpfte ich, aufgrund meiner gebrochenen Rippe, ein wenig damit mein Gleichgewicht wieder zu finden. Ich stolperte etwas gegen Mando, welcher mich natürlich auffing.

,, Ich weiß es nicht", sagte er und legte mir eine Hand auf die Schulter, während er mich musterte, ,, Ich glaube, er will einfach nur seinen Frieden. Was macht deine Wunde? "
Ich nickte:,, Der geht's prima. Bin nur etwas müde"
,, Lass uns reingehen", sagte Mando und deutete auf die Hütte.
,, Ich werde dir helfen, einen neuen Verband anzulegen", murmelte Mando und stieß die Tür auf.
Ein Feuer brannte, doch der Ugnaught war nirgends zu sehen.
Ich nickte. Ein Krug mit Wasser sowie ein frischer Verband lagen auf einem kleinen Hocker neben der Sitzbank.
Ich reichte Mando den Verband und zog dann zunächst meinen Werkzeuggürtel und meine Jacke aus, bevor ich mein Shirt hob und begann den alten Verband abzurollen.
Ich kniff die Augen zusammen, als mich ein scharfer Schmerz durchfuhr, sobald der Verband abfiel.
Mando musterte die blutige Stelle an meiner Seite, bevor er nach dem Wasserkrug griff und ein wenig davon auf ein Stofftuch gab.
,, Das könnte wehtuen", sagte er leise, bevor er begann, die Wunde zu säubern.
,,Ist mir.. Ah.. Ist mir bewusst", murrte ich, als er fertig war.
Stumm begann Mando den neuen Verband um meinen Torso binden.
,, Danke Mando" murmelte ich, als er fertig war.
,, Din"
,, Was?", fragte ich.
,, Mein Name ist Din. Din Djarin.", erwiedere er und stellte den Krug zurück auf den Hocker.
,, Es gibt nicht viele Leute, die mir etwas bedeuten, Amelia", seufzte er und setzte mich neben mich, ,, doch du bist einer davon, darum denke ich, du solltest meinen wahren Namen wissen"
Ich lächelte leicht:,, Danke, Man-... Din. Ich weiß das zu schätzen"
,, Du solltest dich ausruhen. Ich werde trotz allem Wache halten"

Ich nickte und stand auf. Bevor ich mir eine Ecke zum Schlafen suchen konnte, legte ich Din nochmal eine Hand auf die Schulter. Er sah zu mir auf.
,, Nur das du es weißt", lächelte ich, ,, Du bedeutest mir auch etwas"
Er nickte nur:,, Geh jetzt schlafen"
Ich stimmte zu und legte mich auf eine kleine gepolsterte Bank, auf der  ich es mir gemütlich machte. Mit dem Blick auf den Mandalorianer gerichtet schlug ich schließlich meine Augen zu.


















a/n:Also das war das erste Kapitel, hoffe es gefällt euch^-^

1500 Wörter

The Mandalorian: Einsame ReisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt