Kapitel 3 : Der Fehler

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Müde schlug ich die Augen auf. Wie lange hatte ich geschlafen? Es fühlte sich an, wie Tage.
,,Mando? ", ich setzte mich auf.
Ich erkannte meine Umgebung. Die Razor Crest. Ich lag in Mando's Koje.
Langsam stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Cockpit.
Als ich die schmale Leiter hoch kam, sah ich gerade das Kind aus seiner Trage klettern.
Er wollte den kleinen runden Griff der Haupschaltung haben, doch Mando nahm den kleinen hoch und drehte sich zu mir, um ihn zurück auf seinen Platz zu setzen.

Als er mich sah, hätte er beinahe das Kind fallen gelassen. Mir entwich ein Lachen und ich kniete mich zu dem Kind herunter.
Mando hielt ihn auf meiner Augenhöhe.
,,Hallo kleiner", murmelte ich und hielt ihm meine Hand hin. Er griff nach meinem Zeigefinger und grinste mich breit an.
,, Was sie wohl mit ihm machen werden? ", überlegte ich.

,, Wie geht es dir!?"
,, Was? "
,, Deine Verletzung"
,, Ach ja, die. Ich spüre fast nichts mehr, aber eine Narbe wird wohl bleiben"

Ich lächelte Mando aufmunternd an:,, Es geht mir gut Mando, danke"
Er nickte nur und drückte mir das Kind in die Hand:,, Pass auf ihn auf. Wir sind bald da"

,, Eine Übertragung", murmelte ich und deutete auf die Konsole. Mando betrachtete mich noch eine Sekunde, bevor er sich wieder umdrehte.

,, Mando, ich hab deine Übertragung erhalten", erkannte ich die Stimme meines Vaters.
,, Wunderbare Neuigkeiten. Sobald du gelandet bist, lieferst du die Beute an den Auftraggeber aus.
Ich habe keine Ahnung, ob er sie verspeisen oder sie an die Wand hängen will, aber er ist äußerst ungeduldig"
Mando sah sich kurz zu mir und dem Kind um.

,, Guten Flug! Du weißt, wo du mich findest", sagte Greef Karga und Mando wollte schon die Verbindung beenden, als er sich nochmal äußerte.

,,Ach, sag mir nur noch eins. Geht es meiner Tochter gut? ", fragend sah er Mando an.
Schnell stand ich auf und begab mich ins Blickfeld der Übertragung.
,,Nur ein paar Kratzer", lächelte ich und winkte meinem Dad zu.
,, Nun denn, bis später", erwiderte er und Mando beendete die Verbindung.

Während unserem Gespräch mit Karga, war das Kind wieder nach vorne geklettert und griff nach dem Hauptschalter.
Mando nahm ihm diesen ab und hob das Kind ab Kragen hoch.
,, Das ist kein Spielzeug", murrte er und reichte mir das Kind.
Lächelnd nahm ich ihn entgegen:,, Ich glaube, dass ist ihm egal"
Das Kind kicherte zustimmend.
Mando schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder der Konsole zu.

***

Als die Razor Crest wieder auf dem Boden aufsetzte, den wir beide unser Zuhause nannten, sprang ich auf und fing an meine Sachen wieder einzusammeln.
Mando folgte mir in den Schiffsrumpf. Er setzte das Kind in seine Trage und warf mir dann einen Blick zu.

,, Ist längst nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber hier sind wir", lächelte ich.
Mando nickte:,, Danke, dass du mir geholfen hast, Amelia."
,,Immer wieder gerne"
Ein leises Geräusch sorgte dafür, dass wir uns beide umsahen. Das Kind sah uns neugierig an.

,, Bringen wir ihn zum Auftraggeber", murmelte ich und lief die Einstiegsrampe herunter.
Mando folgte mir. Das Kind schwebte in seiner Trage zwischen uns her.
Neugierig beobachtete er die landenden Schiffe und die vielen eigenartigen Gestalten, die sich hier rumtrieben.
Wieder einmal wanderten meine Gedanken zu der Frage, was die Auftraggeber wohl mit ihm vorhatten.

Als wir unser Ziel erreichten, trat Mando vor und klopfte energisch gegen die Tür. Ein Driode fuhr aus der Wand neben uns und fragte nach einer Identifikation.
Mando zeigte ihm die kleine ID des Auftraggebers. Der Droide scannte sie kurz und öffnete dann die Tür für uns.
Das Kind sah fragend zu mir auf. Ich lächelte nur und deutete auf die Tür. Zwei Sturm Truppler kamen auf uns zu.
Mando trat ein und wir folgten ihm.

The Mandalorian: Einsame ReisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt