4- Glück?

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Hermine

Es war nun Mitternacht und ich musste nach draußen, um mich endlich meines Alraunenblattes zu entledigen. Ich hatte die ganze Sache echt gut gemeistert, es war wirklich nicht so schlimm. Wenn man sowas als Last empfindet, dann ist man wirklich ein Weichei. Ich hielt mein Kristallfläschchen fest in der linken Hand und meinen Zauberstab in meiner rechten, als ich über das Gelände spazierte.

Es war natürlich Vollmond und so würde es mir ziemlich leicht fallen ein mondbeschienenes Plätzchen zu finden. Eigentlich wusste ich auch schon ganz genau wo ich mein Fläschchen hinstellen würde. Es gab eine mehr oder weniger kleine Lichtung im verbotenen Wald, welche ich nun anstrebte.

Sie war auch wirklich nicht tief im Wald, im Gegenteil sogar. Die anderen Zutaten müsste ich morgen früh hinzufügen und natürlich hatte ich McGonagall schon um Hilfe gebeten. Ich hätte auch einfach in einer beliebigen Zaubertrankstunde einen Kokon stibitzen können, aber dafür war ich absolut nicht der Typ.

Angekommen an der idyllischen Lichtung entkorkte ich das Kristallgefäß und zog das nasse, tropfende Blatt aus meinem Mund. Ich rümpfte die Nase vor Ekel. Als ich das Fläschchen befüllt und verschlossen hatte, legte ich es mitten auf die Lichtung und schützte es mit einigen Zaubern vor wilden Tieren. Ich fühlte mich befreit ohne das komische Ding in meinem Mund und ging erleichtert zum Schloss zurück.

Draco

Ich saß nach meinem kleinen nächtlichen Ausgang wieder im Gemeinschaftsraum, da ich alles andere als müde war. Mein Mund war wieder frei und ich freute mich, dass ich den unangenehmsten Teil meiner Verwandlung hinter mir hatte. Ich wollte mich grade Richtung Schlafsaal begeben, um doch zu versuchen Schlaf zu finden, als ich ein Geräusch hörte. Ich versteckte mich hinter der Wand, sodass man mich vom Eingang aus nicht sehen kann.

Ich hörte kurze, leichte Schritte und ein weibliches Schnaufen. Granger... Was machte denn der kleine Moralapostel so spät noch draußen?

Ich trat von hinten an sie ran und flüsterte: "Granger, Granger..."

Sie erschrak, griff sich ans Herz und fuhr in einer schnellen Bewegung zu mir rum: "Malfoy! Was machst du denn hier?!"

"Nanana das sollte ich dich fragen Miss Schulsprecherin, Miss 'Wir haben eine Verantwortung zu tragen und müssen ein Vorbild sein'!"

"Malfoy lass mich in Ruhe! Geh mir aus dem Weg!"

" Erst erzählst du, wo du warst. Nicht, dass ich das der lieben Schulleiterin melden muss."

"McGonagall weiß bescheid!"

Mein Lachen ließ etwas nach. Aber dann kam das hämische Grinsen doch wieder zurück, denn das würde die Streberin doch nur sagen, damit ich sie in Ruhe ließ.

"Ja wers glaubt Granger", ich lachte ihr höhnisch ins Gesicht, "Wo hat sich die kleine Schulsprecherin rumgetrieben? Warst du heimlich in der Bibliothek, weil du es nicht aushältst, nur den ganzen Tag dort zu sein?"

"Lass mich in Ruhe Malfoy, das geht dich nichts an, was ich mache!", schrie sie.

Und plötzlich stieß sie mich beiseite und lief in ihren Schlafsaal. Welche Laus ist der denn über die Leber gelaufen? Früher war sie noch angriffslustiger.

Na war ja auch eigentlich echt egal, Hauptsache ich konnte ihrer Hochnäsigkeit einen Dämpfer verpassen.

Ich legte mich schlafen und hoffte am nächsten Morgen meinen Trank erfolgreich zu vollenden...

Ich war mitten im Tiefschlaf, als ich auf einmal wach wurde von mehreren herzzerreißenden Schreien.

"AAH, NEIN, Wir haben es nicht gestohlen... AAHH, wir haben es gefunden...AAAAAAHHH, ich lüge nicht... ICH LÜGE NI.... AAAAAAAAHHHHHHHHH". Der Schrei ging durch Mark und Bein.

Der andere Animagus- DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt