5-Das erste Quidditchspiel

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Draco

Es war mittlerweile Samstagmorgen und in 2 Stunden würde ich auf dem Besen durch die Lüfte fliegen. Ich liebte es, wenn der Wind mein Haar zerzauste und mein Herz schneller schlug, weil man sich so unendlich frei fühlte; als wäre man der König des Himmels.

Vor jedem Spiel war ich aufgeregter als bei allen Abschlussprüfungen zusammen, denn dort oben musste man sich vor den Augen aller beweisen und nicht nur vor denen eines Lehrers. Doch die Freude gewann eigentlich jedes Mal gegen die Furcht, außer in den letzten 10 Minuten vor Spielbeginn...

Meine frühe Euphorie sank aber genau bei dem Augenblick, als ich aus dem Fenster sah. Die Sonne wurde verdeckt von einer dunklen, dichten Wolkenschicht und es sah so aus, als würde es jeden Moment anfangen wie aus Eimern zu schütten. Normalerweise war ein bedeckter Himmel perfekt für ein Quidditchspiel, aber ein Fan von Regen war ich nun wirklich nicht. Und wenn es zu gewittern beginnen würde, dann war das noch schlechter für mich...

Während ich versuchte die Vorfreude wieder zu bekommen, machte ich mich fertig und packte ein paar Sachen ein, die ich noch brauchen würde. Eben gewann die Freude, danach das Bedrückt-sein und jetzt mein Hunger, der mich prompt in die große Halle führte, die heute so gefüllt war wie nie.

Hermine

Ich saß an meinem Schreibtisch, fertig angezogen und ein Buch in der Tasche um während des Spiels auch was interessantes machen zu können. Ich sah jetzt schon Ginnys verachtende Blicke und hörte ihre genervte Stimme, die mich fragte, warum ich überhaupt da sei.

Ich schaute auf die Uhr und seufzte, denn ich musste jetzt los, um noch was vom Frühstück abzubekommen. Mit meinem Finger strich ich ein letztes Mal über die Brosche, die ich schon seit 5 Minuten beobachtete. Langsam steckte ich sie mir an die Bluse, genau an die Stelle meines Herzens und bedeckte sie mit meinem Umhang, nachdem ich dabei zusah, wie sie sich weiß färbte.

Wirklich jeder Schüler war aufgeregt, ich konnte doch nicht im Ernst die Einzige sein, die das alles hier nicht interessierte...

Als ich mit meinen aufgeregt schnatternden Freunden rüber zum Quidditchspielfeld marschierte, sah ich hoch zum Himmel, die Wolken hingen erdrückend und schwer über uns und gerade als ich meinen Blick abwenden wollte, sah ich einen Blitz über den Himmel zucken.

Ich riss die Augen auf: "Hey Leute, ich hab noch was vergessen, bin gleich wieder da!"

Sie beachteten mich kaum, so tief waren sie in ihre Vorhersagen für das bevorstehende Spiel versunken. Nicht einmal Luna blickte mir verträumt nach, obwohl sie das sonst immer tat; aber das war gut, denn so konnte ich ungestört zurück in die Schule hasten, mich irgendwo verstecken und abwarten.

Als nicht mehr viele Schüler unterwegs waren, machte ich mich schließlich auf den Weg in den verbotenen Wald zu meinem Trank. Ich konnte es kaum erwarten endlich zu wissen, ob alles funktioniert hatte und in welches Tier ich mich in dem Falle verwandeln würde.

Angekommen an der kleinen Lichtung, steckte ich meine Hand in den hohlen Baumstumpf, der mein Kristallfläschchen verbarg und spürte wie über mir ein wirklich heftiges Gewitter ausbrach. Der Regen prasselte nur so auf mich runter und durchnässte mich bis auf die Haut, die Laute des Donners zerfetzten meine Ohren, aber ich hielt das Fläschchen mit einem hellroten Trank in der Hand und fühlte mich einfach nur lebendig.

Ich schloss die Augen und genoss es auf meine Sinne zu hören, die mir zwar alle ein anderes Gefühl bescherten, aber mich so lebendig fühlen ließen wie schon lange nicht mehr. Ich nahm den Geruch von frisch gemähtem Gras war und wunderte mich vorerst woher der kam, bis ich merkte, dass es meine Brosche war... Der Geruch erinnerte mich an meine Kindheit, wenn ich stundenlang mit meinem damaligen Kindergartenfreund auf dem Spielplatz gespielt hatte oder wir uns über die endlosen Felder gejagt hatten. Das alles ließ den Moment noch viel sinnlicher auf mich wirken...

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