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Roberto

'Ja Mann, natürlich. Wir sind gerade angekommen.'

'Und steht alles noch so wie ausgemacht?'

'Was denkst du eigentlich von mir? Natürlich. Das hab ich dir doch von Anfang an gesagt, dass es auf ewig halten wird. Da brauchst du nicht jeden Monat anrufen und nachfragen.'

'Ja klar Bro alles gut. Ich muss mir nur sicher sein, wo ich mein Geld hingebe und wohin nicht.'

'Apropos Geld. Wo bleiben die Tausend für diesen Monat? Du bist schon drei Tage im Rückstand.'

'Bro alles ruhig mit den Pferden, du bekommst dein Geld.'

'Das will ich aber auch hoffen. Morgen ist es auf dem Konto, ich schau nach.'

"Roberto?", höre ich ein Räuspern hinter mir.

'Du Alter ich muss Schluss machen, Key und Tamina sind grad vom Pool gekommen. Bis morgen.'

"Hallo Schatz, wie war es am Pool? Habt ihr euch auch schön vor der Sonne geschützt? Ich wäre ja so gerne mitgekommen aber..."

"Stop Roberto. Wer war das und was soll morgen auf unserem Konto sein?"

Shit, na super. Hoffentlich hat sie nicht zu viel gehört.

"Ach mach dir keine Sorgen Schatz. Das war nur ein Kumpel, welchem ich vor ein paar Wochen Geld für nen Fahrrad geliehen habe. Nichts Großes", versuche ich möglichst glaubwürdig rüber zu bringen.

Tamina

Gespannt schaue ich ihn an, musterte seine Gesichtszüge ganz genau, achte auf die kleinste Regung, auf das kleinste Zeichen, welches eine Lüge andeutet.

Aber wieso mache ich das eigentlich? Wieso vertraue ich meinem Ehemann nicht?

"Sicher?"

"Absolut", antwortet er schnell. Dieses Wort benutzt er sonst nie. Und dabei der Blick nach links.

Aber wahrscheinlich bilde ich mir darauf nur viel zu viel ein.

"Komm Schatz, geh rein zu Key und macht euch frisch. Ich hab schon mal den Grill angemacht und die Beilagen sind auch schon fertig."

Mit einem kurzen, gehauchten Kuss auf seine doch so betörenden Lippen gehe ich nach drinnen und treffe auf einen pitsch nassen Key, der alles volltropft.

"Ach kleiner, was machst du denn? Du machst ja alles nass hier. Komm, schnell ins Bad mit dir. Ich mach hier kurz trocken und dann komme ich  und wir machen dich frisch. Papa macht schon Essen , damit unser kleiner starker Mann noch größer und stärker wird."

Schnell watschelt er wie eine Ente ins Bad, ich schnappe mir ein Handtuch.
Die Pfütze ist schnell trocken und wir beide wieder normal angezogen. Von draußen weht schon ein umwerfender Duft nach innen und schnell sitzen alle am Tisch.

"Wir war es im Pool?", fragt mich Roberto ein weiteres Mal.

"Papa, Papa, da war wieder dieser Mann. Der vom Boot im Rollstuhl."

"Ach ja, das ist ja witzig, dass ihr ihn immer seht."

"Ja, schon irgendwie gruselig. Mir kommt er so schrecklich bekannt und vor allem vertraut vor. Ich weiß nicht woher, aber das ist ein ganz komisches Gefühl in mir drin", klinke ich mich in das Gespräch ein.

"Oh echt, wenn er dir Angst macht dann sag es mir bitte. Du sollst dich hier erholen und nicht in Angst und Schrecken leben."

"Nein, das ist es nicht. Irgendwie zieht es mich so ein bisschen zu ihm hin. Also nicht auf einer Ebene wie ich zu dir. Aber ich muss wissen, wer er ist."

"Schatz ich finde das keine so gute Idee. Pass bitte auf dich auf. Ich möchte nicht, dass du in Gefahr gerätst. Es wäre mir wirklich lieber, wenn du dich von ihm fern hältst."

"Ich weiß doch auch nicht, es ist immer so plötzlich. Es ist auf einmal da, wo ich auch bin. Auf dem Boot war es ja schon komisch, weil er wie ein alter Bekannter war aber jetzt auch wieder hier am Pool. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ihn irgendwo her kenne. Ziemlich gut kenne sogar."

"Schatz, das macht mir echt Angst. Ich möchte nicht, dass du und Key in Gefahr sind. Bitte geht nicht mehr ohne mich wo hin. Und bitte halte dich von ihm fern."

"Jetzt übertreibst du aber. Ich glaube nicht, dass von ihm eine Gefahr ausgeht. Mal ganz davon abgesehen dass er im Rollstuhl sitzt also mir körperlich unterlegen. Und jetzt lass uns bitte über was anderes reden. Was wollen wir morgen machen?"

"Ja okay, aber gib bitte acht. Ich weiß nicht, hast du einen Vorschlag?"

"Wir könnten zum Felsvorsprung gehen, bei welchem ich früher immer war. Da läuft man so circa ne halbe Stunde. Ich denke mal, dass Key das schaffen wird."

"Das klingt doch schön. Ist das der Fels, von welchem du mir immer erzählt hast?"

"Ja genau, der ist es."

"Super, dann aber hop hop jetzt ins Bett, damit morgen alle fit sind. Ich räume hier noch schnell den Rest auf und komme dann zu euch. Schlaf gut Key, Papa hat dich lieb."

Nachdem ich Keyden in seinem Bett schlafen gelegt habe, ziehe ich mich um und lege mich in meins und Robertos. Meine Gedanken kreisen um den mysteriösen Unbekannten, der mir mit jedem Treffen bekannter vorkommt. Doch mir fehlt dieser eine Punkt, der alles sinnvoll verknüpft und des Rätsels Lösung ist. Genau dieser Punkt lässt mich nicht zur Ruhe kommen, bis ich Robertos Geruch wahrnehme und mich näher an ihn herankuschele.

"Schlaf gut Schatz", flüstert er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Du auch."

Damit gelingt es mir endlich, in einen ruhigen Schlaf zu fallen.

The new beginning Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt