Kapitel 4.4

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Die nächsten Tage verliefen ziemlich gleich. Wenig Schlaf und dafür umso mehr Laufen. Je tiefer sie in das Gebirge eindrangen, desto sichtbarer wurde auch wieder die Straße. Entlang der steilen Gebirgskette bahnten sie sich ihren Weg. Einmal entschieden sie sich dazu, eine Brücke zu überqueren, anstatt auf der gleichen Seite des Flusses zu bleiben.

Zwischendurch kam ihnen sogar ein Zwerg mit einer beladenen Karre entgegen. Dieser musterte die beiden nur kurz und nach einem mehr aus Höflichkeit entgegengebrachten Gruß lief dieser weiter an ihnen vorbei.

Durch Saryas heilende Fähigkeiten war auch mittlerweile Celestiels Wunde gut verheilt. Ihre Schulter war nicht mehr beeinträchtigt und konnte wieder problemlos belastet werden.

Auch ihre Verfolger haben sie seit dem letzten Mal nicht mehr erspähen können. Die beiden hofften, diese endgültig abgehängt zu haben. Doch ihr Gefühl von Sicherheit blieb nicht lange, denn nach einem tagelangen Marsch durch das Gebirge im Hoheitsgebiet der Zwerge, waren sie in einer Sackgasse angelangt. Obwohl die beiden immer weiter dem Fluss gefolgt waren, standen sie jetzt vor einem meterhohen Wasserfall aus dem dieser entsprang. Eingekesselt durch meterhohe Felsen um sie herum und einem massiven Wasserfall vor Ihnen saßen sie wie in einer Falle.

„Was machen wir jetzt?"

Sarya schaute mit besorgtem Blick zu Celestiel hinüber, in der Hoffnung, dass sie weiterwusste.

„Darian hat gesagt, wir sollen immer weiter dem Fluss folgen, bis wir da sind."

Doch der Elfe ging es nicht anders und auch sie wusste nicht weiter. Irritiert starrte sie den Wasserfall hinauf.

„Ich weiß es nicht", gab Celestiel besorgt zurück.

Sie haben die Anweisung genau befolgt und so kompliziert war sie nun auch wieder nicht gewesen.

„Hinaufzuklettern können wir vergessen. Dafür sind die Wände zu steil", sagte die Elfe.

„Und was ist, wenn wir einfach so lange zurücklaufen, bis wir dort hinaufkönnen?", fragte die Sarya.

Doch an ein Umkehren war auch nicht zu denken. Zu lange sind sie nun schon zwischen den Felswänden entlanggelaufen, dass eine Rückkehr ausgeschlossen war. Jetzt breitete sich auch wieder die Sorge und Angst über ihre Verfolger aus, in die sie bei einer Umkehr drohten hineinzulaufen.

„Das können wir vergessen." Besorgt schaute Celestiel zu ihr hinüber. „Das dauert einfach viel zu lange. Außerdem würden wir den Soldaten direkt in die Arme laufen, sollten sie uns immer noch folgen."

„Und was machen wir jetzt?"

Celestiel überlegte kurz.

„Lass uns erstmal hierbleiben. Der Tag neigt sich ohnehin dem Ende zu und wir sind beide total erschöpft. Wir überlegen uns solange was wir machen werden."

Wie auf Stichwort sank Sarya zu Boden. Celestiel wusste, dass sie ihr viel abverlangt hatte.

Celestiel legte ihre Tasche ab.

„Du kannst ruhig hierbleiben und schon etwas Essen vorbereiten. Ich sammle solange etwas Feuerholz."

Sie machte sich auf die Suche, doch dies erwies sich als recht schwierig, da es hier kaum Bäume oder Büsche gab. Trotzdem schaffte sie es etwas Holz für ein Feuer zu finden. Als sie zurückgekehrt war, hatte Sarya schon ihr Proviant bereitgelegt.

„Allzu viel ist nicht mehr übrig", stellte die Halbelfin besorgt fest. „Und unser Wasser ist auch schon leer."

„Darum werde ich mich kümmern", sagte Celestiel und nahm die beiden Wasserschläuche auf, nachdem sie das Feuerholz abgelegt hatte.

CelestielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt