Kapitel 10 - Louis

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Harvey arbeitete den ganzen Tag an einem kleinen Tisch im Krankenzimmer sitzend weiter an seinem Fall und schaute immer wieder auf Elizabeths Monitore. Aber da blieb alles stabil, nichts verschlechterte sich aus seiner Sicht. Das Fieber war noch da, aber auch da schien Elizabeth recht zu behalten. Es braucht seine Zeit. Auch Prednisolon ist kein Wundermittel, sagte sie zu ihm. Bis in die späten Abendstunden verfasste Harvey unermüdlich Schriftsätze und sendete sie an Gretchen in die Kanzlei. Gegen Mitternacht fuhr er dann aber ins Hotel um sich frisch zu machen, um dann nach ein paar Stunden Schlaf wieder aufzustehen und beim Joggen einen freien Kopf zu bekommen. So gestärkt fuhr er dann zu Elizabeth in die Klinik.

Guten Morgen, Mr.Specter. Erklang es als er Elizabeths Krankenzimmer betrat.

Guten Morgen Roberta, wie geht es ihr? Erwiderte Harvey.

Es geht ihr besser, sagte Roberta freudig. Sie ist seit einigen Stunden fieberfrei und stabil.

Wirklich? lächelte Harvey sie an. Er ging direkt zu Elizabeth und begrüßte sie wie jeden Morgen mit einem Kuss auf die Stirn. Kaum hatte er sie begrüßt, bekam er jedoch einen Anruf. Es schien wichtig, deswegen nahm er ab und verließ das Zimmer.

Jessica?! sagte er, während er den Flur Richtung Ausgang ging.

Harvey?! ich hoffe du hast schöne Tage, wo auch immer du bist, jetzt ist aber Schluß mit ungenehmigten Urlaub....

Mr.Specter, rief eine Schwester ihm hinter her. Sie wissen, dass telefonieren hier verboten ist! Er drehte sich um und nickte genervt.

...wo bist du Harvey? Bist du in einem Krankenhaus? Alles ok bei dir? fragte Jessica nun doch etwas besorgt.

Ja, ich bin in einem Krankenhaus und ja es ist alles ok bei mir. antwortete Harvey.

Für euren Fall ist die Verhandlung schon für morgen früh 8Uhr angesetzt, du musst also hierher kommen. Geht es dir wirklich gut, daß du hierher kommen kannst?

Ja, seufzte Harvey, der mittlerweile die Station verlassen hatte und in den sommerlichen Morgenhimmel von Boston schaute. Ich schaffe das. Bis morgen.

Bis morgen Harvey.

Er legte auf und ordnete kurz seine Gedanken um dann mit Gretchen zu telefonieren, wie schnell sie die Korrekturen zum Fall überlesen und ausreichend Kopien fertigstellen könnte. Gretchen erzählte ihm unterdessen, daß Louis schon auf dem Weg nach Boston ins Krankenhaus wäre, da ihm für morgen 2 Unterschriften von Harvey fehlen würden. Nun war Harvey doch ein wenig besorgt, denn Louis wusste nicht wie schlecht es Elizabeth ging. Und auch wenn es ihr jetzt besser geht, kennt nur er sie so hilflos und schwach. Es würde Louis das Herz brechen, Elizabeth hier in diesem Zustand zu sehen. Nach seiner Berechnung hatte er noch 2 Stunden Zeit bis Louis hier eintreffen würde und er würde ihn abfangen. Jetzt würde er erst einmal zu Elizabeth gehen, denn sie braucht ihn. Um die Verhandlung würde er sich später kümmern. Harvey ging also zurück zu Elizabeths Bett nachdem er sich bei der Schwester noch die neuesten Blutwerte abgeholt hatte. Die klangen gut, denn sie wurden nicht schlechter und das Fieber blieb auch weg. Er nahm seine AirPods und sein Handy, einen für sie und einen für ihn. Diese guten Nachrichten würde er mit ein paar neuen Songs mit ihr teilen. So saß er neben ihr am Bett und hielt ihre Hand in seiner.

Plötzlich ging die Tür auf und Louis stand im dunkelblauen Anzug mit Akten in der Hand in der Tür. Harvey hatte die Zeit vergessen. Louis erschrak als er das Zimmer betrat und blieb geschockt stehen. Er fand keine Worte außer ein verwirrtes: Harvey?! Ich brauche 2 Unterschriften von dir. Harvey war aufgestanden und auf ihn zu gekommen.

Ein Schutzengel für Harvey - Band 1 von 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt