Kapitel 8 - Abschied nehmen

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Seit der Nacht am Bergsee war plötzlich alles anders zwischen ihnen. Harvey und Elizabeth hatten alle Bedenken über Bord geworfen. Sie waren sich einig den Weg so zu gehen mit allen emotionalen Konsequenzen und waren beide glücklich damit. Aber Elizabeth beschloss für sich, daß es ihr "Geheimnis" bleiben sollte. Selbst mit Donna wollte sie diesen Schritt nicht teilen, denn wie sollte sie ihr das erklären, was nie hätte passieren dürfen.

Am Montag morgen stand Elizabeth pünktlich an Donnas Schreibtisch. Kurz vorher waren Harvey und sie wieder in New York nach ihrem Ausflug angekommen. Harvey war schon in seinem Büro verschwunden und Elizabeth fühlte sich so sicher um bei Louis ein neues Jura-Kapitel zu lernen ohne von Harvey entdeckt zu werden.

Guten Morgen Donna, sagte sie freudestrahlend.

Guten Morgen Elizabeth, du siehst gut aus, wie war euer Wochenende?

Schön, spannend und entspannend. Es war atemberaubend. Sprudelte es aus ihr heraus.

Donna musste unweigerlich grinsen und Elizabeth auch als plötzlich Harvey neben Elizabeth auftauchte.

Was war atemberaubend? fragte dieser natürlich.

Die Aussicht, Harvey, lächelte Elizabeth ihn an.

Na, das will ich auch gehofft haben, grinste dieser unweigerlich zurück. Und schon hatten sie nur noch Augen für einander, was Donna natürlich nicht entging. Was machst du hier? fragte Harvey schließlich weiter.

Ich wollte zu Louis, aber der scheint nicht da zu sein.

Was willst du von Louis?

Dinge, die ich nur mit ihm klären kann.

Was kann Louis was ich nicht kann? fragte Harvey erstaunt.

In diesem Moment tauchte Jessica in der Ferne auf und Elizabeth verstummte. Denn so wie Jessica sie ansah, konnte sie sie sehen und kam direkt auf sie zu. Donna sah wie Elizabeth die Situation nicht behagte. Harvey jedoch war weiterhin glücklich beschwingt.

Louis ist auf Geschäftsreise und bis Mittwoch Abend nicht in der Stadt. sagte Donna schnell.

Danke Donna, dann melde ich mich am Donnerstag noch mal bei ihm, sagte Elizabeth und entfloh der Situation.

Ok, wir sehen uns zum Pilates, sagte Donna strahlend.

Ja, gerne. Elizabeth sah Harvey in die Augen und ging an ihm vorbei zum Fahrstuhl. Dieser war irritiert, konnte aber nichts sagen, denn da stand auch schon Jessica neben ihm.

Guten Morgen, Harvey? Kann ich dich in meinem Büro sprechen? sagte Jessica. Immer noch irritiert folgte Harvey Jessica in ihr Büro.

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Gegen Mittag traf Elizabeth dann Donna zum Pilates, wie schon die Woche zuvor. Sie hatten noch Zeit und setzten sich auf dem Boden im Sportraum und redeten während die anderen so nach und nach eintrudelten.

Hallo Donna.

Hallo Elizabeth, bereit zum Pilates.

Ja klar.

Sag mal was war das heute morgen? Fragte Donna nachdenklich.

Was meinst du?

Warum wolltest du so schnell weg?

Ich möchte Harvey nicht in Schwierigkeiten bringen. Jessica ist seine Chefin, sie ist geschäftsführende Partnerin, sie muss nicht wissen, daß ich existiere. Denn das kann Harvey schlecht erklären und ich schon mal gar nicht. Und warum ich bei euch bin, obwohl ich weder angestellt bin noch sie etwas davon weiß. Harveys Arbeit ist sein Leben. Und Harvey sollte nicht von seiner Arbeit durch mich abgelenkt sein. Deswegen sollte er mich eigentlich in der Kanzlei nicht treffen.

Ein Schutzengel für Harvey - Band 1 von 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt