61. Kapitel

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Ich behielt recht.

Fred und George hatten wirklich für Gesprächsstoff gesorgt und dazu einige weitere Aktionen gegen Umbridge ausgelöst.
Besonders Peeves hatte Spaß dabei, die pinke Ministeriumshexe in den Wahnsinn zu treiben.

"Ich hoffe für Sie, dass Sie nicht farbenblind geworden sind, Mr. Jordan und Miss Krum."

Snape's Stimme ließ mich kaum merklich zusammenzucken.
Ich war so in meinen Gedanken vertieft gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie er vor unserem Tisch stehen geblieben war.

"Nein Nein, das wird noch" versicherte Lee, während ich meinen Blick auf unseren Trank richtete, der dunkelgrün, statt hellgelb wie im Buch beschrieben war.

Snape zog nur wortlos eine Augenbraue in die Höhe, ehe er sich umdrehte und wieder nach vorne verzog.

"Ich weiß nicht, ob das noch was wird" murmelte ich in Lee's Richtung, der nun damit begonnen hatte in dem Kessel herum zu rühren. "Ich glaube auch nicht, dass wir den Trank noch irgendwie hinbekommen" seufzte er schließlich missmutig. "Es ist meine Schuld, ich bin nicht richtig bei der Sache." Lee hob den Kopf und schenkte mir ein schiefes Grinsen. "Quatsch El. Wenn einer von uns beiden Zaubertränke kann, dann bist das du." Ich musste nun ebenfalls grinsen und versuchte mit Hilfe des Buches zu verstehen, was wir falsch gemacht hatten. "Du vermisst sie oder?" fragte Lee jedoch kurz darauf mit gesenkter Stimme.
Mein Blick fiel zuerst prüfend auf Snape, der jedoch gerade damit beschäftigt war einen Schüler, der weiter vorne saß, zur Schnecke zu machen, ehe ich erneut zu Lee sah. "Ja, sehr sogar. Ohne Fred und George ist es nicht mehr dasselbe."

Es war mittlerweile etwas über einen Monat her, dass die Zwillinge die Schule geschmissen hatten.

Fred hatte mir bis jetzt tatsächlich jede Woche einen Brief geschickt, doch seit sie ihren Scherzartikelladen in der Winkelgasse am 1. Mai eröffnet hatten, fielen auch die Briefe dementsprechend kürzer und krakeliger aus. Dennoch freute ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn Abraxas mir einen Brief von ihm brachte und seine Schrift konnte ich mittlerweile ziemlich gut entziffern. 

Mich ärgerte es allerdings sehr, dass ich nicht bei der Eröffnung dabei gewesen war.

Der Laden war Fred's und George's größter Traum, den sie nun verwirklicht hatten und ich saß in der Schule fest.

"Ich vermisse die beiden Chaoten auch" meinte nun auch Lee, dem ich ein aufmunterndes Lächeln schenkte.
Für ihn war es auch nicht leicht gewesen, immerhin waren Fred und George seit der ersten Klasse seine besten Freunde. Lee war zwar jemand, der viele Schüler kannte und auch viele zu seinen Freunden zählen konnte, doch seitdem Fred und George weg waren verbrachte er die meiste Zeit bei mir, Angelina und Alicia.

"Spielst du morgen eigentlich?"

Ich zuckte mit den Schultern, denn ich wusste tatsächlich nicht, ob alle Spieler einsatzbereit waren.

Morgen stand das dritte und somit letzte Quidditchspiel gegen Ravenclaw an.

Es ging um alles.

Genauer gesagt: Es ging um den Hauspokal.

Als die letzte Stunde bei Snape endlich vorbei war verließen Lee und ich den Klassenraum zusammen mit den anderen Gryffindor's. Unseren Trank hatten wir nicht mehr wirklich retten können, doch da wir sonst immer ganz gute Ergebnisse geliefert hatten war ein miserabler Trank zu verkraften.

Longing Lips | Fred Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt