7. Kapitel

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Aufgeregt folgte ich Hermine die Treppe hinunter und ins Esszimmer. 
Der gesamte Flur stand voll mit Koffern und sonstigem Gepäck. Ich entdeckte Hermine's Kater Krumbein, der auf meinem Koffer neben Abraxas saß, welcher in seinem Käfig hockte und neugierig das Geschehen beobachtete. Harry's weiße Schneeeule Hedwig kannte die Aufregung wohl schon, denn sie schlummert in ihrem Käfig lieber vor sich hin.

Molly lief hektisch im Esszimmer herum, während der lange Holztisch mit Hilfe von Magie gedeckt wurde.

Auch Remus, Tonks, Moody und Sirius waren neben den Weasley's, Hermine, Harry und mir bereits auf den Beinen und aufgrund dessen war der schmale Raum komplett voll.

Es war der 1. September und heute, genauer gesagt in zwei Stunden, würde der Hogwarts-Express am Londoner Bahnhof King's Cross abfahren.

Meine Vorfreude wuchs, auch wenn ich an meinen Bruder denken musste, der zum ersten Mal nicht an meiner Seite sein würde.

Mein Blick fiel auf Fred, der bereits am Esstisch neben George saß und gerade zusammen mit Arthur in den Tagespropheten schaute.
Die Gerüchte um Harry wurden immer schlimmer, wie ich fand. Ich hoffte wirklich, dass die Schlagzeilen in der Schule kein Thema sein würden.

"Guten Morgen! Setzt euch, ihr habt nicht mehr viel Zeit zum Frühstücken" begrüßte uns Molly munter, während Hermine und ich uns auf die letzten beiden freien Stühle niederließen. "Guten Morgen" erwiderten wir nacheinander, wobei mein Blick von Molly zurück auf Fred fiel, der mittlerweile den Tagespropheten zugeschlagen hatte.
Wir lächelten uns über den Tisch hinweg an, während Molly jeweils einen Teller mit Rührei und Toast vor Hermine's und meine Nase stellte.

Mit geröteten Wangen dachte ich an gestern zurück, wo allen Anderen spätestens beim Abendessen aufgefallen war, dass Fred und ich uns ausgesprochen hatten.
Hermine, Ginny, Harry und Ron waren natürlich nicht besonders überrascht gewesen, nur froh darüber, dass wir das endlich zwischen uns geklärt hatten.
"Ich fasse es immernoch nicht, dass du auf Fred stehst" hatte Ron gestern Abend ziemlich unverblümt herausgehauen, woraufhin ihn Hermine strafend angesehen hatte und ich vor Verlegenheit rot angelaufen war. Durch Ron's Kommentar hatten es letztendlich auch die Anderen am Tisch mitbekommen und neugierig zwischen mir und Fred hin und her geschaut. Ich glaube mir war noch nie etwas so unangenehm gewesen.
Molly hatte mich später nach dem Abendessen fest umarmt und anschließend warm lächelnd mein Gesicht umfasst. Ihre Worte danach hatten jegliche Verlegenheit in mir verpuffen lassen. "Ich bin so froh, dass Fred und du euch ausgesprochen habt. Du passt wunderbar zu ihm, ich könnte mir kein anderes Mädchen an seiner Seite vorstellen."

Mir hatte dies erneut vor Augen geführt, wie wohl ich mich bei den Weasley's fühlte.

Ich riss mich von Fred's Anblick und meinen Gedanken los und widmete mich stattdessen meinem Frühstück, denn Molly hatte recht. Uns blieb nicht mehr allzu viel Zeit zum essen.

"Was wirst du eigentlich anziehen? Immerhin hast du noch keine Schuluniform" fragte Ginny mich im nächsten Moment, welche links von mir saß. Tatsächlich hatte ich nach dem Aufstehen denselben Gedanken gehabt. Ich hatte mich jedoch nach mehrmaligem hin und her dazu entschieden, einfach eine schwarze Hose und ein schwarzes Sweatshirt anzuziehen.
Ich deutete mit einer Hand also auf meine Klamotten, während ich mit der Anderen mein Toast festhielt und erwiderte auf Ginny's Frage: "Ich werde das einfach anlassen. Immerhin sind eure Uniformen ja auch schwarz."

"Passt zu deiner schwarzen Durmstrang-Seele" witzelte George, der bereits fertig mit seinem Frühstück war.

"Pass auf was du sagst, George Weasley. Ich kenne mich mit der schwarze Magie bestens aus. Und ich darf jetzt auch außerhalb der Schule zaubern" schoss ich ebenso scherzend zurück, woraufhin George gespielt ängstlich zu seinem Zwilling sah.

Longing Lips | Fred Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt