18. Kapitel

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Fred Pov.

Nachdem Eleanor doch tatsächlich bei dem Wort 'Butterbier' verwirrt das Gesicht verzogen und nachgefragt hatte, hatten George, Lee und ich sie nur ungläubig anstarren können.

Butterbier war das wohl beliebteste und auch bekannteste Getränk (neben Kürbissaft) hier in Hogwarts und es erstaunte mich, dass es in anderen Regionen gar nicht angeboten wurde.

Doch Eleanor's Unwissenheit konnten wir nicht einfach so auf uns sitzen lassen.
Sie musste Butterbier probieren.

Demnach waren wir gerade auf dem Weg zum Gasthaus Drei Besen, welches bestimmt wieder gut besucht sein würde.

Ich stellte mit einem kurzen Blick auf Eleanor fest, dass sie bereits leicht fror. Ihre Lippen waren etwas bläulich angelaufen und sie rieb ihre Hände immer mal wieder aneinander. Sie trug keine Handschuhe, ihre Hände mussten eiskalt sein. Zu gerne hätte ich jetzt ihre Hände ergriffen und sie gewärmt, doch ich widerstand dem Bedürfnis und wandte stattdessen den Blick ab. Das warme Gasthaus würde schon dafür sorgen, dass ihr wieder wärmer wurde.

Ich konnte bereits das Gasthaus sehen, als George und Lee plötzlich innehielten.

"Ach Mist, ich wollte noch etwas im
Schreiberlings Federladen kaufen. Habe ich total vergessen. Lee kommst du mit?" sagte George mit einer eindringlichen Miene an Lee gewandt, der sofort zu verstehen schien und eifrig nickte. Ich verstand den Blick meines Zwillings allerdings auch und verzog das Gesicht.

Doch ehe ich etwas sagen konnte hatte George mir nochmal unauffällig zugezwinkert und er und Lee verschwanden zwischen den Häusern.

Eleanor und ich blieben allein zurück.

Die Bulgarin verzog verwirrt das Gesicht und sah mich fragend an.

"George war noch nie in dem Federladen gewesen" sagte ich bloß unsicher, woraufhin Eleanor mit den Schultern zuckte und mich am Arm packte.
"Halb so schlimm. Ich will nur endlich ins Warme und Butterbier trinken" sagte sie ungeduldig, doch mit einem Lächeln auf den Lippen. Mein Herzschlag hatte sich bei ihrer Berührung verdoppelt und nervös folgte ich ihr ins Gasthaus. Es war tatsächlich einiges los, doch wir ergatterten dennoch einen Tisch etwas weiter hinten in der Ecke.
Ich wusste nicht, ob Eleanor ebenfalls verstanden hatte, dass George und Lee uns absichtlich allein gelassen hatten. Mein Zwilling hatte mal wieder meine Worte ignoriert, doch irgendwo war ich ihm auch dankbar für diese Handlung.

Was war schon dabei allein etwas Zeit mit ihr zu verbringen?

Wir ließen uns einander gegenüber an dem Tisch nieder und sofort befreite ich mich aus meiner Jacke, dem Gryffindorschal und meiner Mütze. Eleanor tat es mir gleich und legte ebenfalls Mütze, Schal und Mantel ab. Bewundert starrte ich sie an.
Ihre Haare lagen etwas durcheinander auf ihrem Kopf, doch dies ließ sie irgendwie etwas wilder und frecher wirken. Ihre Wangen waren aufgrund der Kälte gerötet und ihre Augen strahlten mich aufgeweckt an.

"Zwei Butterbier bitte" sagte ich an Madame Rosmerta gewandt, als sie keinen Moment später an unseren Tisch trat. Sie nickte, notierte sich die Getränke und verschwand dann wieder hinter der Theke.

"Es gefällt mir hier" murmelte Eleanor, welche sich lächelnd umsah. Ich musste ebenfalls lächeln und entspannte mich etwas.

"Es ist mir eine Ehre, bei deinem ersten Butterbier dabei sein zu dürfen" sagte ich feierlich grinsend, woraufhin sich ihre braunen Augen wieder auf mich richteten.
"Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir keinen Besseren dafür hätte wünschen können" erwiderte sie im nächsten Moment frech, woraufhin ich ziemlich perplex aussehen musste, denn sie lachte.
Für mich war ihr Lachen eines der schönsten Geräusche, die ich je gehört hatte.

Longing Lips | Fred Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt