18. Kapitel

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Die nächsten Tage verliefen nicht allzu erfreulich, denn wie Umbridge angekündigt hatte, hatte der Minister Cornelius Fudge gehandelt.

Umbridge wurde doch tatsächlich zur Großinquisitorin von Hogwarts ernannt und erhielt somit bestimmte Befugnisse. Unter anderem war sie dazu bevollmächtigt, den Unterricht aller anderen Lehrkräfte zu überprüfen und die als ungeeignet befundenen zu entlassen. Fudge drückte es im Tagespropheten ungefähr so aus: 'Befugnisse, um sich des deutlich absinkenden Niveaus in Hogwarts anzunehmen'.
Hermine's Warnungen bewahrheiteten sich; das Ministerium versuchte wirklich, langsam die Kontrolle über die Schule zu gewinnen.

An der Wand zur großen Halle wurde Umbridge's neuer Posten für alle Schüler in Form eines Ausbildungserlasses öffentlich gemacht.

Der Erlass war Donnerstag erschienen und bereits am Freitag begann Umbridge damit, 'für Ordnung in der Schule' zu sorgen und erste Unterrichtsbesuche abzuhalten.
Da sie zuerst Professor Snape bei seinem Unterricht in Zaubertränke zugesehen hatte, war dieser am Nachmittag ziemlich schlecht gelaunt gewesen, als ich um achtzehn Uhr zu dem extra-Kurs in Verteidigung gegen die dunklen Künste im Kerker erschienen war.
Dennoch war die Stunde gut verlaufen. Snape stellte sich als strenger, aber doch sehr kompetenter Lehrer, was das anging heraus.

Auch alle anderen Lehrer wurden nach und nach Opfer der kleinen, in pink gekleideten Frau.

Doch nicht nur die Lehrer wurden in den folgenden Wochen genaustens beobachtet.
Auch wir Schüler wurden wo es nur ging von Umbridge zurecht gewiesen.
Jeglicher Spaß wurde verboten.

Dazu zählten auch Fred und George's Produkte. Einmal hatten beide im Innenhof mit einem kleinen Feuerwerkskörper hantiert und sich diesen gegenseitig zugeworfen. Es hatte sich bereits eine kleine, begeisterte Schülermenge um sie herum gebildet, doch dann war Umbridge gekommen und hatte dem Ganzen ein Ende gesetzt. Ich war ebenfalls vor Ort gewesen und hatte genau sehen können, wie Fred und George die alte Kröte abgrundtief zu hassen begannen.

Es war sogar einen Tag später eine neue Regel an der Wand hinzugekommen, die alle Weasley-Produkte ausnahmslos verbot.

Und dabei blieb es nicht.
Die Wand wurde voller und voller.

Und dann folgten auf Umbridge's Befugnissen Taten.

"Was ist los?" fragte ich verwirrt, als mir mehrere Schüler entgegen kamen. Unter ihnen waren auch Angelina und Alicia.
"Es geht um Professor Trewlaney" erwiderte Alicia und zog mich mit hinaus in den Innenhof. Dort hatten sich bereits die meisten Schüler an den Unterständen versammelt. Der gesamte Innenhof war leer bis auf besagte Professorin, die mit mehreren Koffern etwas verloren mitten auf dem Platz stand. Ich kannte sie nicht, denn ich hatte noch nie Wahrsagen hier in Hogwarts belegt, doch in diesem Moment hatte ich unglaublich Mitleid mit ihr.
Professor Trewlaney war eine etwas schräg aussehende Lehrerin. Auf ihrer Nase saß eine große Brille, die ihre Augen riesengroß erscheinen ließ. Sie wirkte dadurch für mich wie ein Insekt. Passend zu ihrem Beruf als Wahrsagerin war sie immer in bunten Schals und anderen seidenen Stoffen gehüllt. Zahllose Perlenketten schmückten ihren Hals.

Schritte erklangen und mein Blick fiel auf Professor Umbridge, die mit ihren widerlichen Lächeln den Innenhof betrat und direkt auf Professor Trewlaney zu ging.

"Sechszehn Jahre habe ich hier gelebt und gelehrt. Hogwarts ist mein zu Hause. Das können Sie doch nicht machen!" stotterte die Professorin schniefend, als Umbridge vor ihr zum stehen kam. "Sie irren sich ich kann" erwiderte Umbridge schadenfroh und deutete auf den dummen Ausbildungserlass in ihren Händen.

Professor Trewlaney schien am Ende ihrer Nerven zu sein, denn sie murmelte weinerlich Professor McGonagall's Vornamen, woraufhin diese an ihre Seite eilte.

Longing Lips | Fred Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt