22. Termin

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Timeskip zum Samstag

Gähnend ging ich in die Küche. Bill stand an den Tisch angelehnt und trank eine Tasse Kaffee. Ich tapste zum Kühlschrank und öffnete ihn.

"Willst du auch Kaffee?" fragte Bill hinter mir.

Ich verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.

"Nein danke."

Dann nahm ich mir einen Joguhrt und öffnete ihn.

"Aoi hat mir heute frei gegeben. Ich hab nur um 14 Uhr einen Termin."

Bill nickte und stellte seine Tasse in die Spüle. Dann küsste er mich auf die Stirn.

"Hast du dich heute morgen wieder übergeben?"

Ich nickte leicht. Besorgt strich er mit seinen Daumen über meine Wangen.

"Mach dir keine Sorgen, ja? Mir gehts gut. Aber wenn du unbedingt willst, dann geh ich mal zum Arzt, okay?"

"Das würde mich auf jeden Fall beruhigen." lächelte er.

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich den leeren Joguhrt Becher in den Müll schmiss.

"Ich geh mich umziehen." sagte ich und ging nach oben.

Dort zog ich mir einen schwarzen Hoddie und eine blaue Jeans an. Piccolo schrich mir um die Füße und miaute. Lächelnd hob ich ihn hoch und ging nach unten.

Um kurz vor zwei kramte ich den Schwangerschaftstest aus dem Schrank und steckte ihn ein. Dann zog ich mir Jacke und Schuhe an.

"Ich bin weg! Soll ich noch einkaufen fahren?"

"Nein, wir brauchen eigentlich nichts mehr. Bis später!" kam die Antwort.

"Bis später!"

Ich schnappte mir die Autoschlüssel und verließ das Haus. Mit dem Auto fuhr zu der Adresse die sie mir gestern genannt hatte. Als ich ausstieg stand ich vor einem großen, vierstöckigen, weißen Gebäude. An der Tür befand sich ein Türschild mit der Aufschrift: Gynäkologische Praxis für Männer und Frauen. Leicht nervös drückte ich die Tür auf und trat ein. Ich befand mich in einem großen Warteraum. Eine Frau saß hinter einem Tresen und schrieb etwas auf einen Zettel.

"Hallo?" fragte ich.

Die Frau sah auf und lächelte.

"Hallo! Haben Sie einen Termin?"

Ich nickte. Sie tippte etwas in den Computer, welcher vor ihr stand und nickte dann.

"Dipper Pines, richtig? Sie können direkt rein gehen."

Sie zeigte mir, wo ich hin musste. Ich bedankte mich, klopfte kurz und öffnete dann die Tür. Eine junge, schwarzhaarige Frau saß auf einem großen Drehstuhl hinter einem Schreibtisch und sah mich an. Dann lächelte sie und deutete mir mich zu setzen.

"Dipper Pines?"

Ich nickte.

"Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Miriam Himoru."

Ich holte aus meiner Tasche den Schwangerschaftstest und legte ihn ihr hin. Sie lächelte.

"Wer ist denn der glückliche Vater?"

"Bill Cipher."

Sie pfiff.

"Da hat er aber nen Fang gemacht."

"Hä?"

"Weißt du, ich kenne Bill sogar. Wir waren in der gleichen Grundschule. Damals war ich sogar in ihn verknallt, aber nach unserem Abschluss ist er Kontakt irgendwie abgebrochen."

Skeptisch mussterte ich sie, bis sie anfing zu lachen.

"Mach dir keine Sorgen, ich bin inzwischen selbst glücklich verheiratet und habe einen Sohn. Ich will ihn dir also nicht wegschnappen."

"Tschuldigung. Ich wollte gar nicht so eifersüchtig rüber kommen."

Verlegen kratzte ich mich am Nacken.

"Wissen Sie-"

"Du kannst mich ruhig duzen. Wir werden in nächster Zeit sicher noch miteinander zu tun haben."

"Okay. Weißt du, ich komme ursprünglich eigentlich gar nicht von hier, weshalb das alles etwas neu für mich ist...hehe..."

"Okay. Es ist gar nicht so unüblich, dass ich ehemalige menschliche Patienten habe. Wie du ja weißt, können in diesem Universum auch Männer schwanger werden. Es macht eigentlich keinen Unterschied zu der Schwangerschaft einer Frau. Neun Monate wächst das Kind in dir heran und so weiter. Über den Mutterschutz würde ich dich aufklären, wenn es soweit ist. Das hier werde ich dir heute mitgeben."

Miriam kramte in einer Schublade und holte ein kleine Heftchen hervor.

"Das hier ist ein Mutterpass. Einmal im Monat kommst du zu mir und dann mach ich gesundheitcheckende Untersuchungen und die Ergebnisse trage ich dann hier ein. Den solltest du immer bei dir tragen, falls etwas passiert."

Ich nickte.

"Jetzt hab ich nur noch ein paar reguläre Fragen. Hast du irgendwelche Verränderungen an dir festgestellt?"

"Ähm...ja... Also morgens muss ich mich meistens übergeben. Außerde bin ich tagsüber ziemlich müde und mag auch keinen Kaffee mehr oder sowas." zählte ich auf.

"Ja....."

Sie schrieb sich das ganze auf.

"Das sind die typischen Schwangerschafts Symptome. Das mit der Übelkeit geht meistens im dritten Monat weg, nur ganz selten bleibt sie über die ganze Schwangerschaft. Und das mit dem Kaffee hängt daran, dass du jetzt ziemlich empfindlich auf starke Gerüche wie beispielsweise Kaffee und Parfüm reagierst. Deshalb meidest du sowas ganz automatisch."

"Hoffentlich bleibt das nicht die ganze Zeit. Ist schon ziemlich nervig. Vorallem weil Bill sich riesige Sorgen macht." murmelte ich.

"Hast du es Bill noch nicht erzählt?" fragte die Schwarzhaarige.

"Nein. Wir haben in zwei Wochen unser Einjähriges und ich wollte es ihm dann als Überraschung sagen. Außerdem können solche Test auch immer falsche Ergebnisse machen. Ich wollte vorher nur noch mal sicher gehen."

Sie grinste.

"Er wird sich bestimmt riesig freuen. Und von dem, was du mir jetzt so erzählt hast, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass du schwanger bist. Aber wir können ja einen Ultraschall machen. Dann haben wir es als Bild."

Sie zeigte auf eine Liege, welche am anderen Ende des Raumes stand. Daneben befand sich ein Monitor.

"Können wir gerne machen."

Miriam stand auf und wir gingen herüber. Ich sollte mich hinlegen und meinen Pulli nach oben ziehen. Ich tat, was sie sagte und sie machte etwas durchsichtiges Gel auf meinen Bauch. Dann schaltete sie den Monitor an. Mit einem Ultraschallgerät rutschte sie auf meine Bauch hin und her und suchte nach einem guten Bild.

"Da! Siehst du! Ich hab doch gesagt, du bist schwanger!"

Auf dem Monitor sah man in schwarz und weiß eine kleine Kugel. Viel war noch nicht zu erkennen, doch trotzdem machte es mich glücklich.

"Du müsstest ungefähr in der fünften Woche sein.... Weißt du was, ich mach davon ein Bild und dann kannst du das Bill auch schenken, ja?"

Sie machte ein Bild und druckte es zweimal aus. Währendessen wischte ich mich sauber und zog den Pullie wieder runter. Am Ende verließ ich die Praxis glücklich mit zwei Bildern des Kleinen und einem Dauerlächeln auf dem Gesicht.

Fortsetzung folgt

Vertraust du mir? |Billdip|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt