36. Entschuldigung

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Von unten waren laute Stimmen zu hören. Kurz darauf öffnete sich die Zimmertür und jemand setzte sich auf das Bett.

"Schatz, hör bitte auf zu weinen...." hörte ich Bill nach einer Weile leise sagen.

"Wieso? Wieso kann e-er dir nicht a-auch einfach vertrau-en. Die an-anderen haben es doch a-uch geschafft....." schluchzte ich.

"Du kennst Sixer. Er will nur das Beste und-"

"Du bist aber das Beste für mich!"

Ich schlug die Decke beiseite und sah den Blonden verheult an. Hinter ihm standen Mabel, Wendy, Stan und Soos. Wortlos fiel ich Bill um den Hals und weinte einfach. Bill legte seine Arme um mich und strich mir beruhigend über den Rücken.

"Mein Bruder wurde von Bill eben hintergangen und benutzt. Sowas hinterlässt Narben...." sagte Stan niedergeschlagen.

"Aber eu-ch wollte er doch a-auch bloß umbringen! Und ihr kö-könnt ihm verzeihen!"

"Ich denke, das ist dann nochmal etwas anders....."

Ich vergrub mein Gesicht in Bills Halsbeuge und weinte stumm weiter.

"Es war klar, dass Sixer mir niemals sofort wieder vertrauen würde. Dafür habe ich ihn zu sehr verletzt. Deshalb bin ich ja so glücklich, dass du es geschafft hast. Du musst ihn verstehen. Warscheinlich reißen jetzt die ganzen alten Narben auf, die eigentlich schon verheilt sein sollten. Es ist für ihn warscheinlich genauso schwer wie für dich. Aber irgendwann wird er es sicherlich akzeptieren. Gib ihm einfach nur etwas Zeit." sagte Bill.

Ich schniefte und sah ihn an.

"Wann hab ich dich das letzte Mal solche Reden halten hören?" fragte ich leicht lachend.

"Lass mich doch! Aber ich glaube, das war als ich dir den Antrag gemacht habe..." meinte er.

"Stimmt...." lächelte ich.

Der Blonde legte seine Stirn an meine und wischte mit seinen Daumen die Tränen von meinen Wangen. Ich schloss lächelnd meine Augen und beruhigte mich langsam.

"Alles wieder okay?"

"Ja...."

Er nahm mich in den Arm und ich kuschelte mich an ihn.

"Jeder Blinder sieht, dass ihr euch liebt! Stanford verschließt einfach seine Augen vor der Wahrheit. Aber das wird schon." lächelte Wendy.

"Wir sind, denke ich, alle der Meinung, dass sich das sicher alles legen wird. Wir schauen erstmal, okay?" schlug Mabel vor.

"Ich kann mir vorstellen, dass es der blanke Horror sein muss, wenn das eigene Kind plötzlich weg ist, aber sie wird sicher wieder auftauchen. Da bin ich zuversichtlich." meinte Soos.

"Du kennst meinen Bruder doch. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch. Dieser Dickschädel wird euch auch akzeptieren, versprochen." grinste Stan.

Ich fing wieder an zu weinen.

"Danke, Leute! Ich bin so froh euch zu haben."

"Dafür sind Freunde doch da."

Ich wischte mir über die Augen und holte tief Luft.

"Okay! Es geht wieder."

Bill drückte mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich warm an. Mein Herz begann zu schmelzen und ich konnte nicht anders als zurück zu lächeln.

"Jap. Eindeutig verliebt." kommentierte Mabel.

Ich sah sie mit einem Dein-Ernst-Blick an, was sie nur grinsend erwiderte.

"Wollen wir wieder runter gehen?" fragte Soos, welcher mit Wendy schon an der Tür stand.

Ich nickte und stand auf. Gerade wollte ich zu den beiden gehen, als ich hoch gehoben wurde. Erschrocken quiekte ich unmännlich auf und krallte mich an Bill fest.

"Erschreck mich nicht so!" meinte ich mit geröteten Wangen.

"Entspann dich."

Er grinste und trug mich im Brautstil nach unten. Die anderen drei folgten uns kichernd.

"Lässt du mich jetzt runter?" fragte ich in der Küche angekommen.

"Wie die Prinzessin wünscht."

Der Blonde setzte mich auf den Boden und bekam einen leichten Schlag gegen die Schulter.

"Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich keine Prinzessin bin?"

Ich bekam keine Antwort sondern nur einen entschuldigenden Kuss. Ergeben erwiderte ich, bis ich das klickende Geräusch einer Kamera hörte. Mabel hatte doch tatsächlich ein Foto mit ihrem Handy gemacht!

"Na warte! Dich krieg ich!"

Fortsetzung folgt

Vertraust du mir? |Billdip|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt