7. Vertrauen muss man sich verdienen

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Als ich aufwacht, spürte ich, wie mir jemand durch die Haare strich. Kurz musste ich überlegen, wo ich war, bis mir einfiel, dass Bill mich ja bei sich ins Bett gebracht hatte. Blinzelnd öffnete ich meine Augen.

"Morgen...."

Augenblicklich hörte der Größere auf mit meinen Haaren zu spielen.

"M-morgen!"

"Mach weiter...." murmelte ich und drückte mich mehr an ihn.

Ich hörte ein raues Lachen. Er begann mir wieder durch die Haare zu streicheln.

"Wie spät ist es?"

"9 Uhr."

"Schon?! T-ut mir leid, i-ich hätte schon längst Frühstück machen müssen!" rief ich und wollte aufstehen, doch Bill zog mich zurück ins Bett.

"Entspann dich. Frühstück machen wir einfach später. Ich will noch nicht aufstehen.." murmelte er.

Ich kicherte.

"Bist du ein Morgenmuffel, oder wie?"

"Kann sein...." gab er nur als Antwort.

Ich kuschelte mich wieder an und schloss meine Augen. Kurze Zeit später glitt ich wieder ins Land der Träume.

-

"Das riecht lecker...."

Gähnend betrat ich die Küche. Bill drehte sich um und lächelte leicht. Dann ging er auf mich zu. Ich sah ihn an. Der Größere strich mir eine Strähne hinter das Ohr und streichelte mir dann über die Wange. Keiner von uns sagte ein Wort. Wir starrten uns nur in die Augen.

"Bill? Kann ich dir eine Frage stellen?"

"Aber klar doch."

"Wie bist du hierher gekommen? Eigentlich solltest du doch tot sein."

Bill lächelte.

"Ich erzähl es dir beim Frühstück, okay? Deckst du schonmal den Tisch?"

Ich nickte. Er zog seine Hand weg und stellte sich wieder an den Herd. Im ganzen Haus roch es schon lecker nach Ei mit Speck. Langsam lief mir der Speichel im Mund zusammen und mein  Magen meldete sich mit einem lauten Knurrgeräusch. Bill lachte.

"Da hat aber jemand Hunger."

Ich verdrehte lächelnd meine Augen und begann den Tisch zu decken. Nachdem das erledigt war, setzte ich mich und wartete auf das Essen. Dieses stand ebenfalls kurze Zeit später auf dem Tisch.

"Okay.... Lass mich überlegen... Wo fang ich an? Ich hab dir doch am Anfang schon grob etwas erzählt, nicht wahr?"

Ich nickte während ich auf dem Speck kaute.

"Nachdem ihr mich besiegt habt, bin ich vor das hohe Gericht gekommen. Falls du dich jetzt fragst, was das hohe Gericht ist, dann kannst du es mit einem Gericht in eurer Welt vergleichen. Nur, dass es von Dämonen besetzt ist. Es sind um die fünfzig und einer, der am Ende das Urteil fällt."

"Und was haben sie beschlossen?"

"Erst wollten sie eine Todesstrafe. Aber dann kam es doch anders. Sie haben mich hier in der Dämonwelt in dieses Haus gesetzt. Ich hab nichts gegen das Haus, aber es ist schon etwas langweilig hier.... Na ja..... Vor ca. zwei Jahr wurde meine Strafe dann abgemildert und ich konnte mich auch in Gravity Falls aufhalten. Im Unterschied zu hier habe ich in Gravity Falls allerdings garkeine Kräfte außer der Teleportation. Du kannst dir nicht vorstellen, wie langweilig das ist. Also hab ich begonnen dich zu beobachten."

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Vielleicht klingt das jetzt etwas stalkermäßig, aber ich musste mich halt irgendwie beschäftigen...."

"Klingt schon wie ein Stalker." merkte ich an.

"Und wieso hast du deine Weltherrschaftspläne jetzt aufgegeben? Also nicht, dass ich es nicht gut finden würde, aber es interessiert mich."

"Während ich mich hier gelangweilt habe, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Und irgendwie.... haben sich meine ganzen Pläne plötzlich so... falsch angehört.... Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber ich möchte die Welt nicht mehr übernehmen und ich hoffe, dass du mir glaubst und... mir vertrauen kannst..." meinte er.

Ich lächelte ihn sanft an.

"Dann zeig mir einfach, dass ich dir vertrauen kann."

"Und wie?"

"Lass dir was einfallen."

Fortsetzung folgt

Vertraust du mir? |Billdip|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt