30. Du bist gemein!

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-Timeskip 4 Jahre-

Ich spürte etwas über mich drüber klettern und sich dann zwischen uns legen. Gähnend öffnete ich meine Augen und blickte in zwei braune Kulleraugen. Auch wenn Neyla nun bald 5 Jahre alt war, konnte sie es nicht lassen, morgens in unser Bett zu klettern und uns somit zu wecken. Lächelnd strich ich ihr eine Strähne aus der Stirn.

"Guten Morgen, mein Schatz."

"Morgen, Mama." strahlte sie zurück.

Eine Hand legte sich auf meine, welche auf dem Kopf der Blonden lag. Bill lächelte mich an. Seine goldenen Augen zogen mich in ihren Bann und wie von selbst legte sich auch ein Lächeln auf meine Lippen.

"Dir auch einen guten Morgen."

Er beugte sich zu mir vor und drückte mir einen liebevollen Kuss auf den Mund. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, während Neyla dasselbe bei mir tat. Ich streichelte ihr durch die schulterlangen, blonden Haare.

"Heute vor genau sechs Jahren hast du mich entführt...." murmelte ich.

Er nickte.

"Danke."

Verwirrt sah Bill mich an.

"Wie danke?"

"Danke!"

"Aber wofür?"

"Dass du mich entführt hast! Nur dadurch konnte ich dein wahres Ich kennlernen, über meinen Hass springen, dich lieben und diese wunderbare Familie gründen. Ich bin glücklich.... So unglaublich glücklich!" lächelte ich.

Er legte seine Stirn an meine.

"Wenn das so ist dann...... Danke ich dir auch. Dafür dass du über deinen Hass gesprungen bist, mich liebst und mit mit diese Familie gegründet hast. Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

"Ich hab Mama und Papa auch ganz doll lieb!" rief Neyla.

Wir lachten.

"Natürlich! Wir haben dich auch lieb, Maus."

Sie strahlte uns an, bevor sie aufstand und leicht auf dem Bett herum sprang.

"Aufsteheeen!" rief sie immer wieder dabei.

Ich zog sie auf mich drauf, was sie kichern ließ.

"Wir stehen ja auf!"

Mir die Augen reiben, setzte ich mich auf und streckte mich. Doch Bill zog mich wieder ins Bett und küsste mich grinsend. Ich kicherte zwischen unsere Lippen, doch genoss es einfach, seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Schließlich standen wir dann doch auf, zogen uns um und gingen in die Küche. Piccolo lief Neyla mauzend hinterher.

"Neyla? Gibst du Piccolo sein Frühstück?" fragte ich sie daher.

Das Mädchen nickte, füllte das Futter in den Napf und stellte es auf den Boden. Sofort machte sich der Kater darüber her. Neyla saß währendessen neben ihn und strich ihm über den Kopf. Lächelnd deckte ich den Tisch.

"Kommst du? Es gibt Essen."

Sie sprang auf und setzte sich auf ihren Stuhl. Ihren Kakao leerte sie in einem Zug und wischte sich den Milchbart mit dem Ärmel ab.

"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du das nicht machen sollst? Jetzt ist dein Ärmel gleich wieder dreckig." meinte ich vorwurfsvoll.

"Tut mir leid!" entschuldigte sie sich. 

"Ist ja nur am Ärmel." beschwichtigte Bill mich.

Ich seufzte und nickte. Grinsend aß die Blondine ihr Nutella Brötchen. Danach räumten wir alle den Tisch wieder ab.

"Und jetzt Zähneputzen!" scheuchte ich sie nach oben.

"Tschüss Papa!"

"Tschüss, meine Maus!"

Schnell lief sie nach oben in das Bad. Kurz darauf hörten wir, wie die Tür sich schloss.

"Ich muss heute länger arbeiten. Holst du Neyla aus dem Kindergarten?" fragte Bill und küsste mich kurz.

"Mach ich. Viel Spaß!"

"Dir auch!"

Er zog die Tür hinter sich zu und es war kurz leise. Dann rannte Neyla die Treppe wieder nach unten.

"Fertig?"

Sie nickte und zog ihre Jacke und Schuhe an. Während ich das selbe tat, streichelte sie noch einmal Piccolo.

"Können wir, Neyla?"

"Ja!"

Sie schnappte noch ihren Rucksack und sprang neben mir her zum Auto. Dort setzte sie sich in den Kindersitz auf der Rückbank und schnallte sich an.

"Kann es los gehen?"

Sie nickte und ich startete das Auto. Nach zehn Minuten Fahrt waren wir am Kindergarten angekommen.

"Ich hol dich heute Nachmittag ab, okay?" fragte ich noch, bevor sie auch schon aus dem Auto sprang.

"Okay!! Tschau, Mama!"

Sie schlug die Tür zu und lief zum Eingang des Gebäudes, während ich weiter zum Restaurant fuhr.

-

Ich schloss die Haustür auf und sofort rannte Neyla rein. Ich folgte ihr und räumte die Jacke und Schuhe weg, welche sie einfach kreuz und quer liegen gelassen hatte. Dann ging ich in das Wohnzimmer, wo Neyla mit Piccolo spielte.

"Mama?"

"Mh?"

"Wir haben uns heute im Kindergarten über unsere Familie unterhalten. Und na ja.... Ich kenne ja nur Aoi, Kill, Will und Taio. Was ist denn mit deiner Familie?"

Ich seufzte.

"Das Thema hatten wir doch nun wirklich schon oft genug besprochen, oder?"

"Aber du erzählst mir ja nie was über sie!" beschwerte sie sich.

"Und das hat auch einen guten Grund, der dich nichts angeht!"

"Aber es ist doch auch meine Familie!"

"Das ist eine Sache zwischen Bill, meiner Familie und mir und ich verbiete dir, da jetzt noch weiter nachzufragen oder zu versuchen, es heraus zu finden, verstanden?!"

Sie sprang auf.

"Du bist gemein!" rief sie, bevor sie nach oben in ihr Zimmer rannte.

Frustriert setzte ich mich auf das Sofa und stützte meinen Kopf in meine Hände.

"Scheiße....."

Fortsetzung folgt

Vertraust du mir? |Billdip|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt