Das Café "Petit déjeuner", welches sich am Rande von Leipzig befindet, war eines der angesagtesten Cafés in der ganzen Stadt. Schon beim überqueren der Türschwelle, hatte man ein warmes Gefühl in der Magenregion. Der Duft von Kaffee und Waffeln breitete sich in der Luft aus. Im ganzen Café waren kleine, hölzerne Tische mit jeweils 4 Stühlen. Die Lichter waren in allen möglichen Farben, sodass das Café Farbenfroh gewirkt hat. In der Nähe vom Eingang war ein großer, roter Kühlschrank, der an die Fünfzigerjahre erinnert. Auf den Wänden sind viele bunte Kunstwerke ausgestellt. Die meisten davon wurden von den Künstlern der Stadt gemalt, welche die Hauptkunden des Cafés waren.
"Hübsch, fühlt sich an wie im Kindergarten.", sagte Lilly während sie sich umschaute.
"Nein", ich atmete wieder auf, "Du hast einfach noch keinen Geschmack für Kunst entwickelt."
"Ich glaube eher, dass dein Geschmack für Kunst nicht vorhanden ist.", Lilly hob erneut ihre Augenbraue.
Fabi schüttelte mit den Kopf und drehte sich zur ersten Bedienung, die er fand. Alle Bedienungen waren jung. In der Nähe befindet sich eine Universität, daher arbeiten in dieser Gegend meist Studierende.
"Hallo, wir haben reserviert für drei Personen. Müller ist der Nachname.", sagte Fabi.
"Sehr gerne, wollen sie draußen oder drinnen sitzen?", sagte die Kellnerin mit einem warmen Lächeln auf den Gesicht.
"Draußen!", sagte ich.
"In Ordnung, folgen Sie mir."
Wir folgten der Dame bis zum Ende des Cafés zu einer blauen Tür. Hinter dieser Tür, ist der Außenbereich. Hier war früher ein Gemeinschaftsgarten für alle Bewohner des Gebäudes. Die Besitzer des Cafés haben jedoch ausgehandelt, dass sie den Außenbereich für ihr Café nutzen können. Die Hälfte des Außenbereiches war gepflastert mit grauen Pflastersteinen. Das ist der Bereich für die Gäste. Die andere Hälfte wurde nicht geändert. Hier hoppelten oft die Haustiere der Besitzer rum. Die zwei Hasen waren die mit Abstand süßesten Hasen der Welt. Das Weibchen war komplett schwarz und das Männchen war komplett weiß. Was diese Hasen jedoch einzigartig macht, ist die Taatsache, dass sie in der Tierhandlung in die falschen Gehege unterteilt wurden. Der weibliche Hase war bei den männlichen Artgenossen und der männliche Hase war bei den weiblichen Artgenossen. Erst beim Kauf ist es den Tierhandlungsbesitzern aufgefallen. Dies hatte jedoch eine erhebliche Auswirkung auf deren Charakter. Der weibliche Haase war im Vergleich zu seinem Mittäter wesentlich aggressiver. Streicheln war bei ihr komplett verboten. Ab und zu sah man auch, wie die kleine versuchte auf den kleinen zu springen. Der kleine hingegen war süß und schüchtern. Bei Menschen war er ganz vorsichtig. Erst, wenn er ihnen genug vertraut hat, ist er auch zu denen gehoppelt.
"Das ist ja schön.", sagte Lilly und schaute hoch.
Über den Köpfen der Gäste waren ein paar aufgeklappte bunte Regenschirme verteilt. Die Regenschirme dienten als eine Art Dach. Wenn es zu sonnig war, spendeten sie Schatten und wenn es geregnet hat, haben sie deren eigentlichen Zweck erfüllt.
"Ja, ich liebe es hier.", ich spürte ein warmes Gefühl um mein Herz. Obwohl es mein Lieblingscafé war, besuchten wir es jedoch recht selten.
Wir setzten uns hin und schauten auf die Menüs. Jeder von uns bestellte sich einen Kaffee, Croissants und Eier mit Speck.
"Also dann. Fangen wir doch mal an.", sagte Lilly und runzelte dabei die Stirn.
"Was meinst du?", fragte ich verwirrt.
"Also du musst dich wiederfinden, was bedeutet, dass du mich verstehen musst. Richtig?", sagte Lilly.
Nach einer kurzen Denkpause, sagte ich: "Richtig."
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Der Buchladen aus der Vergangenheit
HumorHaben Sie sich jemals gewünscht Ihr 16-Jähriges ich wieder zu sehen um mit ihm zu reden? Lucilla auch nicht. Trotzdem ist es da.