Schwarz. Geschlossene Augen, gleichmäßiges Atmen. Alles wiegt schwer. Besonders der Kopf. Wie festgetackert. Ein leises Schnaufen. Im Rücken zieht ein mattes Stechen von unten nach oben. Schrilles Klingeln. Kopfschmerzen. Irgendwas ist komisch. Zeo blinzelt. Es ist dunkel, nur vom Flur her schlägt Licht eine Schneise in das Zimmer. Seine Stirn liegt auf seinen verschränkten Armen. Auf seinem Schreibtisch. Wenn das Telefonklingeln nicht gleich aufhört, platzt sein Kopf.
Zeo löst einen seiner tonnenschweren Arme und schiebt ihn über den Tisch, er bekommt das Handy zu fassen und muss die Augen zusammenkneifen, um auf dem hellen Display den Anrufer zu erkennen. Es ist Yoshi. Er brummt: »Was ist los?« und seine Augenlider fallen wieder zu.
»Ey Zeo! Rat' mal, wer eben bei uns in der Bar war!«
Zeo gähnt.
»Oh sorry, hast du schon geschlafen? Also, ich muss dir was erzählen; willst du die ganze Geschichte oder die Kurzversion hören?«
»Ganze Geschichte«, murmelt er und gähnt nochmal, dann setzt er sich langsam auf. Überall in seinem Körper knackt es.
»Okay, also ich habe gerade für Kalli einen Wodka Martini gemacht, du weißt doch, sie trinkt jeden Abend ungefähr eine Badewanne von dem Zeug, jedenfalls-«
»Yoshi«, unterbricht Zeo ihn. »Doch die Kurzversion bitte.«
»Äh, gut«, Yoshi holt tief Luft. »Taddl war gerade hier und hat nach dir gefragt.«
»Warte, was? Was- okay, erzähl die ganze Geschichte.«
»Wie gesagt, ich stand an der Bar und hab gearbeitet, als auf einmal ein Typ reinkam und genauso aussah, wie du Taddl beschrieben hast, groß, tätowiert, so blaue Haare, Nasenpiercing. Er hat sich erst ein bisschen umgeschaut und ist dann an den Tresen gekommen und wollte wissen, ob du heute da bist. Ich habe Nein gesagt und ihn einfach gefragt, ob er Taddl ist. Er, voll verwirrt, hat zurückgefragt, ob ich Yoshi bin. Und dann haben wir uns unterhalten, bis er gerade wieder gegangen ist.«
Zeo starrt auf den schwarzen Bildschirm seines Laptops, er ist versucht ihn nochmal anzumachen, um zu schauen, was er noch erarbeitet hat, aber schüttelt den Kopf und klappt das Gerät zu. Er atmet geräuschvoll aus und versucht sich zu konzentrieren.
»Also... Und worüber habt ihr geredet?«
Bei Yoshi im Hintergrund klirren Gläser, er flüstert, aber laut genug, um das Brummen des Kühlers zu übertönen. »Na worüber wohl?«
»Keine Ahnung... über mich?« Zeo grinst.
»Mh-hm«, macht Yoshi zustimmend und Zeo hat das Gefühl, dass das nicht alles war, aber da ergreift Yoshi wieder das Wort. »Ich glaube, er wollte dich bei der Arbeit überraschen. Weiß er nicht, dass du nur manchmal 'ne Schicht übernimmst?«
»Doch... Obwohl, nein, wir haben nicht wirklich konkret darüber geredet. Aber sag mal, wie findest du ihn? Er ist schon echt cool, oder?«
Kurze Stille von Yoshi, wahrscheinlich weil er irgendeine Grimasse schneidet, die er Zeo erst übersetzen muss. »Ja, auf jeden Fall, super Typ. Ihm scheint wirklich etwas an dir zu liegen. Warte- mir fällt gerade ein, dass er beim Rausgehen sein Handy rausgezogen hat- vielleicht schreibt er dir ja auch nochmal. Oder meld' du dich bei ihm? Pass auf, dass du ihn vor lauter Arbeit nicht aus Versehen ghostest.« Yoshi lacht und dann hört Zeo jemanden am anderen Ende der Leitung rufen.
»Das sollte eigentlich kein Problem sein«, meint er. »Wir haben uns zwar das letzte Mal vor über 'ner Woche gesehen, aber wir haben ein paar Mal telefoniert und wir sind morgen zum Kochen verabredet.«
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Sweet wie 'ne Pepsi
ФанфикEr tauchte kurz nach Mitternacht auf- total übermüdet und das schönste Lächeln der Welt auf den Lippen. ✿ Wenn Zeo nicht gerade an einem neuen Film arbeitet, Crowdfunding-Kampagnen organisiert oder einen Auftritt als Comedian hat, hilf...